Das Menschenbild der Göttlichen Prinzipien ist
komplementär - d.h. zur Ganzheit gehören Geist
und Körper als untrennbare Einheit zusammen.
Darüber hinaus gehören Mann und Frau zusammen,
um als Abbild Gottes die Einheit absoluter Liebe zu
erleben. Mann und Frau gewinnen also in ihrer Ehe eine
Beziehung, die aus zwei Individuen ein Ganzes formen kann
und im Licht des Schöpfungsideals auch formen soll.
Die Liebe steht im Kern des Schöpfungsideals, aber
sie muß von Gott ausgehen und in Gott enden. Durch
eine selbstsüchtige, gegen Gott gerichtete Liebe
initiierte Luzifer, eigentlich Engel des Lichtes und
Wissens, ein anderes Beziehungsmuster, ein Muster von
falschen Prioritäten, Unterdrückung und
Ausbeutung. Dies gab dem gefallenen Erzengel Luzifer
Macht über den Menschen. Der Fall, die Abkehr von
Gott, führte die gesamte Menschheit in die
Unmündigkeit, die selbstverschuldete
Abhängigkeit von Satan.
Nach Auffassung der Göttlichen Prinzipien muß als Schlüssel zu einer neuen Beziehungsfähigkeit und Gottesliebe die ursprüngliche Beziehung zwischen Mann und Frau nach dem Muster des Schöpfungsideals verwirklicht werden, d.h. wiederhergestellt werden. Diese Aufgabe ist umso schwieriger, als die Abhängigkeit vom Bösen und jahrtausendealte zerstörerische Verhaltensmuster ihr entgegenstehen. Jeder, der mit dem Traum echter Liebe eine Beziehung einging, weiß um die Hindernisse, die diesem höchsten Menschheitsideal schon für ein Paar entgegenstehen. Die Aufgabe, stellvertretend für alle Menschen eine zu 100% auf Gott ausgerichtete Beziehung zu verwirklichen und dafür alle historisch-spirituellen Hindernisse beiseitezuräumen, ist die größte Herausforderung, der Rev. Moon sich stellen muß. In der jungen Hak Ja Han findet er 1960 die Frau, die fähig und bereit ist, diese gemeinsame Herausforderung auf sich zu nehmen. "1960, 14 Jahre nach Aufnahme meiner öffentlichen Mission, führte ich die Heilige Hochzeit durch die Hochzeit des Lammes, welche die Bibel vorhersagte." Am 12. April wird die Hochzeit gefeiert, doch "bis ganz kurz vor den Tag meiner Heiligen Hochzeit kam es zu starker Verfolgung gegen mich Es waren viele Mitglieder von der Kirche abgefallen und zu Gegnern geworden." Drei Monate vorher, am 1. Februar 1960, hatte Sun Myung Moon der jungen Frau, die unter Mitgliedern der Vereinigungskirche bisher kaum hervorgetreten war, die Ehe vorgeschlagen, nachdem er intensiv um Gottes Führung in seiner Suche nach seiner Braut gebetet hatte. Hak Ja Han stammte ebenfalls aus Nordkorea, aus An-Ju in der Provinz Pyongan Nando. Ihr Vater hatte ihre Mutter, Soon Ae Hong, und das einzige Kind verlassen. Soon Ae Hong, ebenfalls einzige Tochter ihrer Eltern, war eine Frau starken Glaubens. Sie wurde Mitglied der Gruppe um Hyo Bin Ho, jener Evanglistin, die auf die irdische Wiederkunft Christi wartete und 1946 als Mitgefangene Rev. Moons von ihm einen Kassiber zugesteckt bekommen hatte. Mutter Hong und Tochter (in Korea behalten Ehefrauen generell ihren Geburtsnamen bei, Kinder erben den Namen des Vaters) unternahmen 1949 die Flucht nach Süden. Die innere Reinheit ihrer Tochter war Soon Ae Hong von größter Wichtigkeit, weshalb sie in den 50iger Jahren auf die mittlerweile als touristische Attraktion berühmte, aber damals wie heute dünn besiedelte Insel Cheju zog, wo ihre Tochter ihre Schulausbildung abschloß, während die beiden abseits der Städte in weitgehend unberührter Natur lebten. Es war Sun Myung Moon und seiner jungen Braut von vorneherein klar, daß ihr Glaubensweg große Herausforderungen mit sich bringen werde. An fing es damit, daß Eifersucht und Tratsch unter den Mitgliedern der Vereinigungskirche nicht unbekannt waren. Hak Ja Han war sehr jung,1943 geboren, noch dazu nach dem Mondkalender am 6. Januar, dem gleichen Tag wie ihr späterer Ehemann. Unter den Frauen der Vereinigungskirche gab es viele, die sie für zu jung und für die große Aufgabe nicht ausgebildet hielten. Manche reife Frau hatte sich nach besten Kräften vorbereitet, um selber für die Ehe mit Sun Myung Moon in Frage zu kommen. Viele hatten sich Hoffnungen gemacht, und aus Enttäuschung geborene Gerüchte wurden verbreitet, etwa Hak Ja Han habe ein falsches Geburtsdatum genannt, um sich statt durch den gläsernen Schuh durch die numerologisch passende Zahl für die rechte Braut auszugeben. Statt in Kirchenkreisen geehrt zu werden, erfuhren Hak Ja Han wie auch ihre Mutter zunächst Druck und Mißgunst. Um dem Neid zu begegnen, um der Vorsehung gerecht zu werden, aber vor allem, um ein Beispiel vorbildlichen Lebens zu setzen, schob Reverend Moon ein glückliches Leben mit seiner Frau auf eine weit nachgeordnete Position, getreu seiner Aussage: "Der Segen des Himmelsthrones wird dir nicht verliehen, weil du eine große, ruhmreiche Stellung beanspruchst. Dieser Segen muß auf der untersten Ebene menschlichen Elends erworben werden." Die Familie Moon kam nicht nur während der ersten Ehejahre kaum zu Zeiten der gemeinsamen Entspannung oder Erholung. Der Grundsatz, sich immer zuerst um andere und dann um die eigenen Kinder zu kümmern, wurde fest etabliert. Bis Hak Ja Han 1992 die Verwirklichung Wahrer Elternschaft in Wiederherstellung des historischen Ideals verkünden konnte und Rev. Sun Myung Moon das Zeitalter des Erfüllten Testamentes ausrief, hatten beide Monate der Trennung voneinander und von ihren Kindern erduldet, waren die Moons und ihre Kirche von Christen als Häretiker, von Linken als Faschisten, von Rechten als Kommunisten, in Medien als Ausbeuter und von Eltern ihrer Nachfolger als Familienzerstörer angefeindet worden. Es hatte mehrere Missionstouren gegeben, bei denen monatelang jeden Tag anderswo eine Predigt, eine Ansprache, ein Bankett zu geben war. Die eigenen Kinder, in der Schule als Kinder eines Sektenführers verspottet, mußten es hinnehmen, daß ihre Eltern sich immer zuerst um andere kümmerten. Manchmal bestand Lebensgefahr für Rev. Moon durch irregeleitete Attentäter, ein Jahr lang büßte er in einem US-Gefängnis für Steuervergehen, die er nicht begangen hatte, ein Sohn wurde 16jährig von einem schleudernden LKW tödlich verletzt in der Stunde, in der sein Vater in Korea eine Ansprache zu geben hatte. |