DIE GÖTTLICHEN PRINZIPIEN
TEIL 2 - KAPITEL 1
Wir haben bereits erwähnt, daß Gott den gefallenen Menschen erlösen muß, obgleich der Mensch den Sündenfall durch seine eigene Schuld herbeigeführt hat. Daher begann Gottes Vorsehung der Wiederherstellung des gefallenen Menschen mit der Fundamentlegung für den Empfang des Messias in Adams Familie.
Im Vorwort wurde bereits ausgesagt, daß Adam durch seine Beziehung zu Satan in eine Position versetzt wurde, in der er entweder mit Gott oder mit Satan in Verbindung treten konnte. Damit der gefallene Mensch, der sich in dieser Position zwischen Gott und Satan befindet, von Satan getrennt und auf die himmlische Seite gebracht werden kann, muß er bestimmte Bedingungen der Wiedergutmachung erfüllen und das "Fundament für den Empfang des Messias" legen. Daher sollte Adams Familie die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung des "Glaubensfundamentes" und des "substantiellen Fundamentes" schaffen und auf dem "Fundament für den Empfang des Messias", das damit automatisch gelegt worden wäre, schließlich den Messias empfangen, bevor die Vorsehung der Wiederherstellung erfüllt werden kann.
Erstens müssen bestimmte Bedingungen der Wiedergutmachung als Preis für die Wiederherstellung des "Glaubensfundamentes" erfüllt werden. Infolge seines Unglaubens verlor Adam das Wort Gottes, durch dessen Erfüllung er die Bedingung für die Errichtung des "Glaubensfundamentes" legen sollte. Da Adam durch den Fall in einen Zustand geraten war, der ihn unfähig machte, das Wort Gottes zu empfangen, mußte er sich in absolutem Glauben bestimmter Dinge bedienen, die anstelle des Wortes von Gott angenommen werden konnten, um das "Glaubensfundament" wiederherzustellen. Diese "bestimmten Dinge", die in Adams Familie an die Stelle des Wortes treten sollten, waren die Opfer.
Zweitens muß eine Hauptperson vorhanden sein, die das "Glaubensfundament" wiederherstellen kann. Diese Hauptperson in Adams Familie war Adam selbst. Daher war es ganz natürlich, daß Adam die Opfer darbringen sollte. Der Erfolg oder das Versagen in der Errichtung des "Glaubensfundamentes" hängt davon ab, ob das Opfer angenommen werden kann oder nicht.
Den biblischen Aufzeichnungen entsprechend konnte Adam diese Opferungen nicht vornehmen, sondern sie mußten durch Kain und Abel erfolgen. Was mag der Grund dafür gewesen sein? In Übereinstimmung mit den Prinzipien der Schöpfung wurde der Mensch geschaffen, um nur einem Herrn zu dienen. Gott kann seine Vorsehung innerhalb der Prinzipien nicht mit einem Wesen durchführen, das in einer Position steht, in der es zwei Herren dienen kann. Wenn Gott Adam und sein Opfer angenommen hätte, wäre auch von Satan - aufgrund der Blutsverwandtschaft mit Adam - Anspruch darauf erhoben worden. In diesem Fall hätte Adam sich in einer Position außerhalb der Prinzipien befunden und zwei Herren dienen müssen, Gott und Satan. Gott, der seine Vorsehung nicht außerhalb des Bereiches der Prinzipien durchführen kann, mußte in Adam, dem Ursprung der beiden Aspekte von Gut und Böse, eine Trennung vornehmen, so daß ein Teil den guten und der andere Teil den bösen Charakter repräsentieren konnte. Aus diesem Grunde stellte Gott die beiden Söhne Adams in die jeweiligen Positionen von Gut und Böse, in denen sie dem Prinzip entsprechend nur einem Herrn dienen konnten. Einer von ihnen sollte also mit Gott und der andere mit Satan in Verbindung stehen.
Beide, Kain und Abel, hatten den gleichen Vater. Wer von ihnen sollte nun als der Repräsentant des Guten mit Gott und wer als der Repräsentant des Bösen mit Satan zusammenarbeiten? Da Kain und Abel beide die Frucht von Evas Fall waren, richtete sich diese Entscheidung nach dem Verlauf des Falles.
Der Fall Evas ist auf zwei unerlaubte Liebesverhältnisse zurückzuführen. Ihr erstes Liebesverhältnis mit dem Erzengel verursachte den geistigen Fall, während das zweite Verhältnis mit Adam den physischen Fall herbeiführte. In beiden Fällen handelt es sich um Aktionen des Sündenfalles. Wenn jedoch festgestellt werden soll, welche der beiden Handlungen den Prinzipien näher steht und eher vergeben werden kann, müssen wir uns für die zweite entscheiden, da es sich hierbei um ihre sexuelle Vereinigung mit Adam handelte, der in Übereinstimmung mit den Prinzipien ihr Ehegatte werden sollte. Obwohl auch diese Vereinigung noch nicht erlaubt war, geschah sie doch aus dem Motiv heraus, zu Gott zurückzukehren, nachdem Eva erkannt hatte, daß ihr Verhältnis zu Luzifer gegen den Willen Gottes verstieß. Diese Beziehung entstand aus dem großen Verlangen heraus, etwas zu erleben, für das sie noch nicht reif war.
Sie wünschte, daß ihre Augen aufgetan würden und sie sein könnte wie Gott (1 - Mose 3 : 5).
Kain und Abel waren beide die Frucht der verbotenen Liebe Evas. Gott mußte also grundlegend zwischen den beiden Arten der verbotenen Liebesverhältnisse Evas unterscheiden und Kain und Abel in die entsprechenden Positionen setzen, um diese Situationen zu repräsentieren. Kain, der erste Sohn, stellte Evas erstes Liebesverhältnis mit dem Erzengel dar und stand in dieser Position Satan, dem Inbegriff des Bösen, näher, während Abel als der zweite Sohn Evas zweites Liebesverhältnis mit Adam repräsentierte und in dieser Position Gott, dem Inbegriff des Guten, näher stand.
Da Satan durch den Sündenfall die von Gott in Übereinstimmung mit den Prinzipien geschaffene Welt beanspruchen und übernehmen konnte, errichtete er eine Welt in der Pseudo-Form der Prinzipien.
In Übereinstimmung mit den Prinzipien sollte ursprünglich der erste Sohn Gott gehören. Da Satan bereits von der Welt und vom Menschen Besitz ergriffen hatte, beanspruchte er nun Kain, den Erstgeborenen, der ihm näher stand. Darum wirkte Gott durch Abel.
Wir wollen nun Beispiele dafür aus der Bibel anführen. Gott sagte zu Kain: ... bist du aber nicht fromm, so ruhet die Sünde vor der Tür (l. Mose 4 : 7). Hieraus ist ersichtlich, daß Kain in eine Position gestellt war, in der er Satan näher stand. Als die Israeliten Ägypten verließen, schlug Gott alle Erstgeborenen der Ägypter, die sich wie Kain in der Objektposition Satan gegenüber befanden (2. Mose 12 : 29). In Kanaan durften unter den Israeliten nur die Leviten, die in der Position des zweiten Sohnes Abel standen, die Bundeslade tragen (5. Mose 31 : 25). Auch heißt es in 1. Mose 25 : 23 und in Röm. 9 : 10- 12, daß Gott Jakob, den zweiten Sohn, liebte und Esau, den Erstgeborenen, schon im Mutterleibe haßte, da sie als erster und zweiter Sohn in den entsprechenden Positionen standen. Als Jakob seine beiden Enkel, Ephraim und Manasse, segnete, kreuzte er seine Hände und legte seine rechte Hand auf den Kopf Ephraims, des jüngeren, dem er den Vorzug gab (l. Mose 48 : 14), weil er in der Position Abels stand. Diesem Prinzip entsprechend stellte Gott Abel und Kain in die entsprechenden Positionen, in denen sie nur einem Herrn dienen konnten, entweder Gott oder Satan, und erlaubte ihnen, ihre Opfer darzubringen (l. Mose 4 : 3-5).
Gott nahm das Opfer Abels an, aber das Opfer Kains wies er zurück. Was mag der Grund dafür gewesen sein? Gott konnte das Opfer Abels annehmen, da Abel Gott gegenüber in der Objektposition stand und es in großem Glauben darbrachte, so daß es Gottes Willen entsprach (Hebr. 1 1 : 4). Hierdurch wurde das notwendige "Glaubensfundament" in Adams Familie errichtet. Wir sollen daran auch erkennen, daß Gott bereit ist, den gefallenen Menschen anzunehmen, wenn dieser eine entsprechende Bedingung dafür schafft. Gott wies das Opfer Kains ab, nicht weil er ihn haßte, sondern weil er es nur dann annehmen konnte, wenn Kain eine bestimmte Bedingung geschaffen hätte, die die Annahme des Opfers rechtfertigen würde, da Kain in der Objektposition Satan gegenüber stand und von ihm beansprucht wurde.
Durch dieses Beispiel will Gott uns vor Augen führen, daß ein Mensch, der in der Position des Objektes Satan gegenüber steht, nur dann zu Gott zurückkehren kann, wenn er selbst eine Bedingung der Wiedergutmachung legt. Es handelt sich dabei um die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der ursprünglichen Natur des Menschen, die auch Kain legen sollte.
Damit in Adams Familie das "substantielle Fundament" gelegt werden konnte, sollte Kain eine Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der ursprünglichen Natur des Menschen schaffen. Auf dieser Grundlage hätte Gott sein Opfer annehmen können. Wie sollte Kain diese Bedingung der Wiedergutmachung legen?
Die ersten menschlichen Vorfahren fielen durch den Erzengel und übernahmen somit seine gefallene Natur. Um diese gefallene Natur ablegen zu können, mußte der Mensch - in Übereinstimmung mit dem Prinzip der Wiederherstellung durch Wiedergutmachung - eine Bedingung der Wiedergutmachung schaffen, indem er einen Kurs einschlug, der dem Weg, auf dem er seine gefallene Natur erlangte, entgegengesetzt ist.
Der Erzengel fiel, indem er versagte, Adam, der mehr Liebe von Gott erhielt, so zu lieben, wie Gott es tat. Um die dadurch entstandene gefallene Natur zu überwinden, sollte Kain, der in der Position des Erzengels stand, den in der Position Adams stehenden Abel mit dem Herzen Gottes lieben.
Der Erzengel sollte Gottes Liebe durch Adam erhalten, der Gott näher stand und als Mittler diente. Er beabsichtigte jedoch, die Position Adams einzunehmen, und fiel. Daraus entstand die gefallene Natur des Überschreitens der eigenen Position. Um diese gefallene Natur auszumerzen, sollte Kain, der in der Position des Erzengels stand, Gottes Liebe durch Abel, den Mittler in der Position Adams, erhalten und somit seiner Position entsprechend handeln.
Der Erzengel fiel, weil er Adam und Eva beherrschte, während er umgekehrt von ihnen regiert werden sollte. Hieraus entstand die gefallene Natur der umgekehrten Herrschaft. Um diese gefallene Natur zu entfernen, sollte Kain in der Position des Erzengels das Gesetz und System der Herrschaft aufrichten, indem er Abel, der in der Position Adams stand, gehorchte und sich ihm unterwarf.
Der Wille des Guten, nicht von der Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen, sollte von Gott auf Adam, von Adam auf Eva und von Eva auf den Erzengel übertragen und somit das Gute vermehrt werden. Es trat jedoch das Gegenteil ein. Der Erzengel übertrug den sündigen Willen, daß ruhig von der Frucht genommen und gegessen werden darf, auf Eva, die ihn wiederum auf Adam übertrug, und verursachte den Sündenfall. Dadurch entstand die gefallene Natur zur Vermehrung der Sünde. Um diese gefallene Natur zu beseitigen, sollte Kain in der Position des Erzengels durch Abel, der Gott näher stand als er selber, den Willen des Guten empfangen und das Gute vermehren.
Wir wollen nun einige Beispiele in bezug auf die Opferungen Kains und Abels betrachten. Innerhalb unseres eigenen Körpers strebt der Geist, der in der Abel-Position steht, nach dem Guten (Röm. 7 : 22), während unser Körper, der die Kain-Position einnimmt, dazu neigt, dem Gesetz der Sünde zu folgen (Röm. 7 : 23). Nur wenn unser Körper dem Geist gehorcht, kann er gut werden. Die Wirklichkeit sieht jedoch so aus, daß unser Körper ständig gegen den Geist rebelliert und somit immer wieder in die gleiche Situation kommt, in der Kain den Abel tötete. Dadurch wird unser individueller Körper böse.
Durch ein religiöses Leben soll unser Körper beeinflußt werden, unserem Geist zu gehorchen, der bestrebt ist, den Willen Gottes zu erfüllen, wie sich auch Kain dem Abel unterwerfen sollte. Der Mensch betrog durch seinen Fall die gesamte Schöpfung (Jer. 17 : 9) und konnte nur durch sie zu Gott kommen, indem er sie in die Abel-Position stellte. Dies geschah durch die Darbringung von Opfern. Das menschliche Streben, gute Führer und Freunde zu finden, ist, vom Resultat aus gesehen, auf das Verlangen des ursprünglichen Gemütes zurückzuführen, das durch das Einswerden mit einer Abel-Typ- Person, die Gott nahesteht, zu Gott kommen möchte.
Der christliche Glaube lehrt uns, sanftmütig und demütig zu sein, damit wir durch diese Tugenden eine Abel-Typ-Person finden, die uns in die Nähe Gottes bringen kann. Auf der Ebene der Einzelperson, der Familie, der Rasse, der Nation und der Welt erscheinen immer wieder jeweils die beiden Menschentypen von Kain und Abel. Damit die Menschen auf all diesen Ebenen wiederhergestellt werden können, muß sich die Kain-Typ-Person der Abel-Typ-Person unterwerfen. Jesus kam als Abel in die Welt, und die gesamte Menschheit sollte ihm dienen und gehorchen. Darum sagte er: ... niemand kommt zum Vater denn durch mich (Joh. 14 : 6).
Wenn in Adams Familie durch Kains Gehorsam Abel gegenüber die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der ursprünglichen Natur des Menschen geschaffen worden wäre, hätte sie auf der somit errichteten Glaubensgrundlage das substantielle Fundament legen können. Außerdem sollte sie die Grundlage der vier Positionen, die der Schöpfung zugrunde liegt, wiederherstellen und das "Fundament für den Empfang des Messias auf der Familienebene" errichten. Kain tötete jedoch Abel und wiederholte die ursprüngliche Art des Falles, der durch den Erzengel verursacht wurde. Damit versagte Adams Familie, das "substantielle Fundament", das zu dieser Zeit gelegt werden sollte, zu errichten, und die Vorsehung der Wiederherstellung mit Adams Familie scheiterte.
Auf der Basis des Glaubensfundamentes, das durch Wiedergutmachung wiederhergestellt werden muß, kann das substantielle Fundament und auf dieser Grundlage wiederum das Fundament für den Empfang des Messias errichtet werden. Das Glaubensfundament muß durch das Darbringen symbolischer Opfer, die Gott annehmen kann, wiederhergestellt werden, während das substantielle Fundament durch annehmbare substantielle Opfer errichtet wird. Wir wollen uns nun mit dem Sinn und Zweck der symbolischen sowie der substantiellen Opferung befassen.
Der Zweck der Schöpfung war die Erfüllung der drei größten Segnungen Gottes für den Menschen durch Adam und Eva. Sie sollten nach dem Erreichen ihrer persönlichen Vollkommenheit in der Ehe vereinigt werden, Kinder zeugen, um eine Familie zu bilden, und schließlich Herr über die gesamte Schöpfung sein. Wegen des Sündenfalles jedoch sind diese drei großen Segnungen nicht realisiert worden. Dies muß nun geschehen, indem wir den umgekehrten Weg gehen und symbolische Opfer darbringen. Dadurch wird gleichzeitig sowohl die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der Schöpfung sowie die (symbolische) Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung des Menschen geschaffen.
Das "Fundament für den Empfang des Messias" kann nur errichtet werden, nachdem das substantielle Fundament durch die "substantielle Opferung" gelegt und dadurch gleichzeitig eine Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der Kinder und auf dieser Grundlage ebenfalls eine Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der Eltern geschaffen ist. Darum können wir Sinn und Zweck der "symbolischen Opferung" gesondert betrachten.
Wie bereits im Kapitel über den Sündenfall besprochen, hat Satan nicht nur die gefallene Menschheit, sondern auch alle Dinge, die unter der Herrschaft des Menschen stehen sollten, dominiert. Aus diesem Grunde heißt es in der Bibel: Denn wir wissen, daß alle Kreatur sehnt sich mit uns und ängstet sich noch immerdar (Röm. 8 :22). Durch die "symbolischen Opferungen", in denen Dinge der Schöpfung dargebracht werden, soll eine Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung aller Dinge der Schöpfung, die Gott als symbolische substantielle Objekte gegenüberstehen, geschaffen werden. Der Mensch, der durch seinen Fall die gesamte Schöpfung betrog (Jer. 17 : 9), kann in Übereinstimmung mit dem Prinzip der Schöpfung nur durch die Schöpfung, die Gott näher steht als er selber, zu Gott kommen. Durch die symbolischen Opferungen muß also zweitens eine symbolische Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der substantiellen Menschen zu Gott geschaffen werden.
Die "substantielle Opferung" ist eine Opferung innerer Art und ist nur möglich, wenn das symbolische Opfer äußerer Art angenommen wurde, ebenso wie im Anfang zuerst das Universum und dann erst der Mensch geschaffen wurde. Wir müssen also zuerst ein annehmbares symbolisches Opfer bringen und damit gleichzeitig die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung aller Dinge und die symbolische Wiedergutmachung für die Wiederherstellung des Menschen schaffen. Auf dieser Grundlage wiederum müssen wir "substantielle Opfer" als Bedingung der Wiedergutmachung für die substantielle Wiederherstellung des Menschen bringen. Durch das substantielle Opfer wird die "Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der ursprünglichen Natur des Menschen" geschaffen, damit die substantielle Wiederherstellung des Menschen erfolgen kann. Wenn eine Kain-Typ-Person die "Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der Kinder" legt, indem sie durch die Abel-Typ-Person das substantielle Opfer darbringt, wird dies auch als Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der Eltern betrachtet. Dieses substantielle Opfer kann dann akzeptiert werden.
Damit in Adams Familie das "Fundament für den Empfang des Messias" gelegt werden konnte, mußte Adam selbst das "Glaubensfundament" durch die "symbolische Opferung" errichten. Wie schon erwähnt, begann die Opferung nicht mit Adam, da sein Opfer sowohl von Gott als auch von Satan beansprucht werden konnte. Dies entspricht jedoch nicht den Prinzipien. Ein anderer Grund dafür, daß Adam dieses symbolische Opfer nicht bringen konnte, ist der, daß der gefallene Adam die Person ist, die dem Herzen Gottes großes Leid zufügte, das Jahrtausende andauerte. Darum konnte er niemals das Objekt sein, durch dessen Herz Gott wirken konnte, um seine Vorsehung der Wiederherstellung durchzuführen.
Aus diesem Grunde ließ Gott Abel, den zweiten Sohn, an Adams Stelle die symbolische Opferung durchführen. Wenn Adam und Eva durch das substantielle Opfer die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der Kinder geschaffen hätten, wäre gleichzeitig die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung aller Dinge sowie die substantielle Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung des Menschen gelegt worden. Adam als der Vater hätte auf dieser substantiellen Grundlage zu der Zeit das "Fundament für den Empfang des Messias" errichten können.
Damit die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der ursprünglichen Natur gelegt und das substantielle Opfer gebracht werden kann, muß zuerst entschieden werden, wer diese Opferung durchführen soll. Wir müssen verstehen, daß Abels symbolische Opferung einen doppelten Zweck verfolgte. Einmal sollte er an Adams Stelle das Glaubensfundament errichten, und zum anderen sollte Abel als die Hauptperson für die substantielle Opferung eingesetzt werden.
Die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der ursprünglichen Natur mußte von Kain geschaffen werden. Die Auswirkung wäre die gleiche gewesen, als hätte Adams Familie in ihrer Gesamtheit diese Bedingung erfüllt. Wenn die menschlichen Vorfahren dem Worte Gottes gehorcht hätten, wäre der Wille Gottes damals verwirklicht worden, ebenso wie der Wille Jesu in Erfüllung gegangen wäre, wenn das jüdische Volk an ihn geglaubt hätte. Kain sollte die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der ursprünglichen Natur durch den Gehorsam Abel gegenüber legen. Beide hätten dadurch diese Bedingung in der Position der Kinder Gottes geschaffen. Da es sich bei Kain und Abel um zwei substantielle Wesen handelte, die von Adam, dem Ursprung des Guten und Bösen, abstammten, hätten sie zu der Zeit das "Fundament für den Empfang des Messias" legen können, wenn sie durch die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der ursprünglichen Natur des Menschen die Trennung von Satan vollzogen hätten. In diesem Fall hätte auch Adam als der Vater auf dem substantiellen Fundament der Trennung von Satan stehen können, und die Bedingung der Wiedergutmachung zur Wiederherstellung der Eltern wäre durch die symbolische und die substantielle Opferung gelegt worden.
Da Abels Opfer angenommen werden konnte, wurde damit die Bedingung der Wiedergutmachung für die Errichtung des Glaubensfundamentes für Adam gelegt und Abel gleichzeitig in der Position bestätigt, das substantielle Opfer darzubringen. Als Kain jedoch Abel tötete, fielen sie in den Zustand zurück, der eintrat, als der Erzengel den Fall Evas verursachte.
Weil die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der ursprünglichen Natur nicht gelegt werden konnte, scheiterte die substantielle Opferung und damit die Errichtung des substantiellen Fundamentes sowie die Errichtung des Fundamentes für den Empfang des Messias. Die Vorsehung der Wiederherstellung mit Adams Familie blieb somit unerfüllt.
Erstens verdeutlicht uns das Scheitern der Vorsehung der Wiederherstellung mit Adams Familie Gottes Prädestination für die Erfüllung des Willens und Seine Einstellung zur Erfüllung des Teiles der menschlichen Verantwortung. Gottes Prädestination für den Willen kann nur erfüllt werden, wenn sowohl Gott als auch der Mensch ihren Teil der Verantwortung übernehmen. Da das Opfer Kains durch Abel die Erfüllung ihres Teiles der Verantwortung darstellte, konnte Gott ihnen keinen Hinweis in bezug auf die Durchführung dieser Opferung geben.
Zweitens führte Gott, nachdem Kain den Abel getötet hatte, seine Vorsehung durch Seth durch. An diesem Beispiel wird uns deutlich, daß Gottes Prädestination in bezug auf die Erfüllung des Willens absolut ist, während seine Prädestination des Menschen für die Durchführung des Willens relativ ist. Abel war von Gott prädestiniert, seinen entsprechenden Teil der Verantwortung zu erfüllen, um qualifiziert zu sein, das substantielle Opfer zu bringen. Als Abel jedoch versagte, seinen Teil der Verantwortung zu tragen, stellte Gott Seth in seine Position und beabsichtigte, mit ihm seinen absolut prädestinierten Willen durchzuführen.
Drittens wird uns durch die Opfer, die Kain und Abel brachten, vor Augen geführt, daß der gefallene Mensch den Willen Gottes, wenn auch unbewußt, nur durch eine Abel-Typ- Person erfüllen kann, indem er sich ihr in unbedingtem Gehorsam unterwirft.
Durch das wiederholte Versagen des Menschen infolge seines Unglaubens mußte die Durchführung der Vorsehung, die Gott mit Adams Familie beabsichtigte, ständig wiederholt werden. Auch wir müssen heute diesen Weg der Wiedergutmachung gehen. Daher ist die Vorsehung der Wiederherstellung mit Adams Familie ein lebendiges Beispiel für den typischen Kurs, dem wir heute folgen müssen.
Da Abel von Kain getötet wurde, konnte die Vorsehung der Wiederherstellung mit Adams Familie nicht erfüllt werden. Der Wille Gottes, den Zweck seiner Schöpfung zu erfüllen, ist jedoch absolut und unveränderlich. Darum setzte Gott Seth auf der Grundlage seiner loyalen Herzenseinstellung in die Position Abels (l. Mose 4 : 25).
Aus den Nachkommen Seths erwählte Gott die Familie Noahs als Ersatz für Adams Familie und begann mit ihr seine neue Dispensation.
Da sprach Gott zu Noah: Alles Fleisches Ende ist vor mich gekommen; denn die Erde ist voll Frevels von ihnen, und siehe da, ich will sie verderben mit der Erde. (l. Mose 6 : 13)
Gott führte sein Gericht durch die Sintflut durch, und wir sehen, daß es sich zu der Zeit auch um die Letzten Tage handelte. Nach dem Gericht durch die Sintflut wollte Gott auf der Grundlage der Familie Noahs seinen Zweck der Schöpfung erfüllen und den Messias senden. Noahs Familie sollte daher auch zunächst die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung des Glaubensfundamentes legen und auf dieser Grundlage die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung des "substantiellen Fundamentes" schaffen. Dadurch hätte Noahs Familie das Fundament für den Empfang des Messias durch Wiedergutmachung wiederhergestellt, das durch das Versagen der Familie Adams nicht errichtet werden konnte.
1) Die Hauptperson für die Wiederherstellung der Glaubensgrundlage
Die Hauptperson für die Durchführung der Vorsehung der Wiederherstellung mit Noahs Familie war Noah, der das Glaubensfundament wiederherstellen sollte. Zehn Generationen und 1600 Jahre nach Adam wurde Noah berufen, den Willen Gottes durchzuführen, den Adam nicht erfüllen konnte. Daher segnete Gott Noah, fruchtbar zu sein und sich zu vermehren (l. Mose 9 : 7), wie er auch Adam gesegnet hatte (l. Mose 1 : 28). In diesem Sinne ist Noah der zweite menschliche Vorfahre.
Als Noah berufen wurde, war die "Erde verderbt vor Gottes Augen und voll Frevels" (l. Mose 6 : 11). Die Menschen verhöhnten und verspotteten ihn, aber Noah ließ sich nicht beirren. Er gehorchte dem Befehl Gottes und baute 120 Jahre lang auf einem Berge an seiner Arche. Unter dieser Voraussetzung konnte Gott die Welt durch die Sintflut richten. Von diesem Aspekt aus betrachtet, war Noah der erste Glaubensvater. Abraham ist uns zwar als der Glaubensvater bekannt, ursprünglich aber sollte Noah diese Position einnehmen. Durch die sündige Tat seines Sohnes Ham jedoch wurde Noahs Mission, Vater des Glaubens zu sein, auf Abraham übertragen.
Ursprünglich sollte Adam das Glaubensfundament wiederherstellen, aber aus den bereits erwähnten Gründen konnte er selbst die Opfer nicht darbringen. Darum wurde die symbolische Opferung von Abel auf der Grundlage seiner Treue und kindlichen Verehrung Gott gegenüber erfolgreich durchgeführt. Auf dieser Basis wurde Noah, ein Nachkomme Seths (l. Mose 4 : 25), an Abels Stelle berufen. Außerdem war er in den Augen Gottes ein rechtschaffener Mann (l. Mose 6 : 9). Daher konnte er das symbolische Opfer direkt bringen, indem er dem Willen Gottes gehorchte und die Arche baute.
Die Bedingung, die Noah erfüllen mußte, um das Glaubensfundament wiederherzustellen, war der Bau der Arche. Welche Bedeutung hatte die Arche? Um die Position Adams einnehmen und zum zweiten menschlichen Vorfahren werden zu können, mußte Noah eine Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung des gesamten Universums schaffen, das durch Adams Fall unter satanische Herrschaft geraten war. Er mußte deshalb bestimmte Opfer bringen, die von Gott angenommen werden konnten und das gesamte Universum symbolisierten. Ein solches Opfer war die Arche.
Die Arche bestand aus drei Decks und symbolisierte das Universum, das sich durch drei Stufen des Wachstums entwickelte. Durch die acht Mitglieder der Familie Noahs, die die Arche betraten, sollten die acht Mitglieder der Familie Adams, die unter die Herrschaft Satans gefallen waren, wiederhergestellt werden, da Noah in der Position Adams stand. Die Arche symbolisierte das gesamte Universum, und Noah als der Herr der Arche repräsentierte Gott. Seine Familie stellte die gesamte Menschheit dar, und die Tiere in der Arche symbolisierten die Schöpfung.
Welchen Zweck verfolgte Gott mit dem Gericht durch die vierzigtägige Sintflut, das er nach der Fertigstellung der Arche durchführte? Den Prinzipien der Schöpfung entsprechend war der Mensch geschaffen, um nur einem Gott zu dienen. Da sich die Menschheit infolge des Sündenfalles unter der Herrschaft Satans befand, konnte Gott seine Vorsehung der Wiederherstellung nicht außerhalb des Bereiches der Prinzipien als einer von zwei Herren durchführen.
Gott brachte das Gericht durch die Sintflut über die Menschen, um alle, die Satan untertan waren, zu vernichten und diejenigen als seine Objekte einzusetzen, mit denen er seine Vorsehung durchführen konnte. Warum legte er die Dauer seines Gerichtes auf vierzig Tage fest? Wie später noch ausgeführt wird, symbolisiert die Zahl zehn das Ganze oder eine Einheit. Zehn Generationen nach Adam erwählte Gott Noah, um durch Wiedergutmachung seinen Willen, der durch Adam nicht erfüllt wurde, durchzuführen, und setzte daher einen Zeitabschnitt der Wiedergutmachung fest, durch den die Zahl zehn in einem zweiten Versuch, die Vereinigung herbeizuführen, wiederhergestellt werden sollte. Gott führte seine Vorsehung durch die zehn Generationen bis zu Noah durch, indem er die Periode jeder Generation als Zeitabschnitt der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der "Zahl vier" einsetzte, um den Zweck der "Grundlage der vier Positionen" zu erfüllen. Daher war der Zeitabschnitt von Adam bis Noah die Periode der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der "Zahl vierzig". Jedoch durch die Verdorbenheit der Menschen jener Zeit konnte Satan in diesen Zeitabschnitt der Wiedergutmachung der Zahl vierzig eindringen. Um seine Vorsehung der Errichtung der vier Positionen durch die Arche Noahs durchführen zu können, setzte Gott eine Periode der Wiedergutmachung durch das vierzigtägige Gericht ein, um das Glaubensfundament durch die Zahl vierzig, die von Satan beansprucht wurde, wiederherzustellen.
Die Zahl vierzig war daher als Zahl der Trennung von Satan notwendig, damit später das Glaubensfundament für die Durchführung der Vorsehung der Wiederherstellung durch Wiedergutmachung gelegt werden konnte. Wir wollen hier einige dieser Perioden, die mit der Zahl vierzig in Zusammenhang stehen, zum Vergleich anführen: Der 400jährige Zeitabschnitt von Noah bis Abraham; 400 Jahre Knechtschaft der Israeliten in Ägypten; die 40jährige Wüstenwanderung; Moses 40tägiges Fasten; die jeweils 40jährige Regierungszeit der Könige Saul, David und Salomo; das 40tägige Fasten Elias; die Voraussage Jonas vom Untergang Ninives innerhalb von 40 Tagen; Jesus 40tägiges Fasten und Beten und die Periode der 40 Tage nach seiner Auferstehung. Bei all diesen Beispielen handelt es sich jeweils um die Periode der Trennung von Satan.
In der Bibel ist aufgezeichnet, daß Noah nach dem Gericht durch die Sintflut einen Raben und eine Taube von der Arche aussandte. Wir wollen nun untersuchen, welche Art zukünftiger Vorsehung Gott damit ankündigte. In Amos heißt es:
Denn der Herr tut nichts, er offenbare denn sein Geheimnis den Propheten, seinen Knechten. (Amos 3 : 7)
Der Zeitabschnitt des 40tägigen Gerichtes als Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung des Universums, wobei die Arche das von Gott annehmbare Opfer darstellte, entspricht der Periode des Chaos zur Zeit der Entstehung des Universums (l. Mose 1 : 2) und symbolisiert den gesamten Verlauf der Geschichte, beginnend mit der Erschaffung von Himmel und Erde.
Was wollte Gott mit der Aussendung des Raben, der die Arche verließ und umherflog, bis daß sich das Wasser auf der Erde verlaufen hatte (1 - Mose 8 : 6 -7), andeuten? Damit sollte symbolisiert werden, daß Satan sogar nach dem Gericht durch die Sintflut vor der Tür lauerte und auf eine Gelegenheit wartete, in die Familie Noahs eindringen zu können, wie damals nach der Erschaffung des Menschen der Erzengel auf eine Chance wartete, Evas Liebe zu gewinnen. Auch als Kain und Abel ihre Opfer darbrachten, suchte Satan eine Möglichkeit, in diese Opferhandlung einzudringen (l. Mose 4 : 7).
Was sollte durch das dreimalige Aussenden der Taube durch Noah symbolisiert werden? Aus der Bibel geht hervor, daß die Taube ausgesandt wurde, um festzustellen, ob das Wasser auf der Erde gefallen war. Wenn das Aussenden der Taube nur aus diesem Grunde geschah, könnten wir uns fragen, warum Noah dies nicht durch einen Blick aus dem Fenster feststellte oder warum er, falls alle Öffnungen geschlossen und abgedichtet waren, nicht wenigstens durch die Öffnung Ausschau hielt, durch die er die Taube ausfliegen ließ. Wir können uns also vorstellen, daß das Aussenden der Taube einen wichtigeren Grund hatte als den, festzustellen, ob das Wasser zurückgegangen war.
Wir müssen die Bedeutung der Vorsehung Gottes verstehen, die damit verbunden ist. Sieben Tage, nachdem Gott das Gericht durch Noah angekündigt hatte, kam die Flut (l. Mose 7 : 10). Nach der 40tägigen Periode des Gerichtes sandte Noah die Taube aus. In der Bibel lesen wir, daß die Taube wieder zu Noah in den Kasten kam, da sie wegen des Wassers auf der Erde keinen Platz fand, um sich niederzulassen (l. Mos 8 : 9).
Die erste Taube symbolisierte den ersten Adam. Diese Geschichte sollte daher andeuten, daß Gott den Menschen auf Erden schuf, um seine Idee vom Ideal der Schöpfung, die bereits vor deren Entstehung in ihm war, durch Adam als die vollkommene Inkarnation auszudrücken. Wegen des Falles Adams jedoch konnte er sein Ideal der Schöpfung nicht realisieren. Das Wort (seine Idee vom Ideal der Schöpfung) ging also vorläufig zu Gott zurück, und die Erfüllung seines Willens mußte verschoben werden.
Sieben Tage später ließ Noah abermals eine Taube ausfliegen. Sie konnte sich wiederum nicht niederlassen, da das Wasser noch nicht vertrocknet war, trug jedoch ein Ölblatt in ihrem Schnabel. Dadurch wurde angedeutet, daß das Wasser gefallen war und es ihr beim nächsten Mal möglich sein würde, sich niederzulassen (l. Mose 8 : 1 0-11). Die zweite Taube symbolisierte Jesus als den zweiten Adam, der als die vollkommene Inkarnation des Ideals der Schöpfung kommen sollte. Diese zweite Geschichte deutete an, daß Jesus auf die Erde kommen würde, um die Vorsehung der Wiederherstellung erfolgreich durchzuführen. Sollten jedoch die Juden in Unglauben verfallen, müßte er über den Weg des Kreuzes zu Gott zurückgehen mit dem Versprechen, wiederzukommen, da er unter diesen Umständen keine Möglichkeit hatte, auf Erden Fuß zu fassen, um den Willen Gottes zu erfüllen. Natürlich wird damit auch angedeutet, daß die Taube nicht zur Arche zurückgekehrt wäre, wenn sie sich hätte niederlassen und Nahrung finden können. Sie mußte aber zurückfliegen, da sich das Wasser noch nicht verlaufen hatte. Wenn also die Juden an Jesus geglaubt und ihm gedient hätten, wäre er nicht getötet worden, sondern er hätte zur damaligen Zeit das irdische Himmelreich errichten können. Im Fall ihres Unglaubens jedoch würde er das Kreuz auf sich nehmen und zu einer günstigeren Zeit wiederkommen müssen.
Nach weiteren sieben Tagen ließ Noah wieder eine Taube ausfliegen, die nicht zu ihm zurückkam. Da wußte er, als das Wasser zurückgegangen war (l. Mose 8 : 12). Die dritte Taube symbolisierte den Herrn der Wiederkunft, der als der dritte Adam kommen würde. Durch diese Geschichte wird darauf hingewiesen, daß Christus bei seiner Wiederkunft das Ideal der Schöpfung auf Erden erfüllen wird, so daß dieses Wort niemals wieder zu Gott zurückkehren muß. Als Noah feststellte, daß die dritte Taube nicht zurückkehrte, verließ er die Arche und erfreute sich des neuen Himmels und der neuen Erde. Dadurch wird angedeutet, daß das neue Jerusalem vom Himmel herabkommen und die Hütte bei den Menschen sein wird, wenn der dritte Adam das Ideal der Schöpfung auf Erden erfüllt.
Diese Geschichte über das dreimalige Aussenden der Taube verdeutlicht uns, wie bereits im Kapitel über die Prädestination erklärt, daß Gottes Vorsehung der Wiederherstellung verlängert werden kann, wenn der Mensch, der das Objekt der Vorsehung ist, seinen Teil der Verantwortung nicht erfüllt. Damit wird angedeutet, daß Jesus als der zweite Adam kommen muß, da Adam infolge seines Unglaubens versagte, seinen Teil der Verantwortung zu erfüllen. Außerdem ist sie ein Hinweis darauf, daß Christus am Kreuz sterben und als dritter Adam wiederkommen muß, falls die Juden in Unglauben verfallen und ihren Teil der Verantwortung nicht erfüllen. Bei dem Zeitraum von sieben Tagen handelt es sich um die Wiedergutmachung des Zeitelementes der sieben Schöpfungstage innerhalb der Vorsehung der Wiederherstellung.
Noahs Familie konnte durch Wiedergutmachung das "Glaubensfundament" wiederherstellen, indem sie die Arche als annehmbare Bedingung für die Wiederherstellung des Fundamentes durch das 40tägige Gericht benutzte.
Da das symbolische Opfer Noahs, die Arche, von Gott angenommen werden konnte, stellte er somit durch Wiedergutmachung das "Glaubensfundament" wieder her und legte gleichzeitig in symbolischer Weise die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der Schöpfung sowie der Menschen. Wenn die Söhne Noahs, Sem und Ham, in ihren jeweiligen Positionen von Kain und Abel die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der ursprünglichen Natur des Menschen gelegt hätten und in ihrer substantiellen Opferung erfolgreich gewesen wären, hätte zu dieser Zeit das "substantielle Fundament" errichtet werden können.
Damit Noahs Familie nach der erfolgreichen symbolischen Opferung Gott ein annehmbares "substantielles Opfer" darbringen konnte, mußte der zweite Sohn Ham als Hauptperson für die "substantielle Opferung" die Position Abels, des zweiten Sohnes Adams, wiederherstellen, der in Adams Familie die Hauptperson für die "substantielle Opferung" darstellte. In Adams Familie brachte Abel, der zweite Sohn, an Adams Stelle das symbolische Opfer dar. Wenn Abel bei dieser Opferung erfolgreich gewesen wäre, hätte er durch Wiedergutmachung das "Glaubensfundament" wiederherstellen und sich gleichzeitig als Hauptperson für die Durchführung der "substantiellen Opferung" qualifizieren können.
In Noahs Familie jedoch brachte Noah selbst das symbolische Opfer. Daher mußte Ham, um die Position Abels einnehmen zu können, dessen symbolisches Opfer von Gott angenommen wurde, eine untrennbare Einheit mit Noah bilden, um auf dessen Fundament der erfolgreichen symbolischen Opferung stehen zu können. Wir wollen nun verfolgen, wie Gott seine Vorsehung durchführte, um Ham untrennbar mit dem Herzen Noahs zu vereinigen.
In 1. Mose 9 : 20-26 ist aufgezeichnet, daß Ham sich nicht nur schämte und ungehalten war, als er seinen Vater Noah unbekleidet in seinem Zelt vorfand, sondern daß er darüber hinaus auch bei seinen Brüdern Sem und Japhet die gleichen Gefühle hervorrief. Aufgewiegelt durch Ham, schämten auch sie sich der Blöße ihres Vaters, wandten ihr Gesicht, bewegten sich rückwärts und bedeckten ihren Vater mit einem Kleidungsstück. Als Noah erwachte und erfuhr, was geschehen war, verfluchte er Hams Sohn Kanaan, ein Knecht seiner Brüder zu sein.
Warum führte Gott seine Vorsehung auf diese Weise durch, und warum war das Gefühl der Scham über die Nacktheit solch eine Sünde? Um dies verstehen zu können, müssen wir zunächst feststellen, was Sünde ist. Satan allein kann keine Existenz schaffen und Aktionen durchführen, es sei denn, er findet ein Objekt mit einer empfänglichen Grundlage und führt auf dieser Grundlage den Vorgang des Gebens und Nehmens mit ihm durch. Wenn deshalb irgendein Wesen eine Bedingung für das Eindringen Satans schafft und zu einem Objekt Satans wird, mit dem er arbeiten kann, entsteht Sünde.
Wir müssen verstehen, warum Gott Ham durch Noahs Nacktheit prüfte. Wie bereits ausgesagt, symbolisierte die Arche das gesamte Universum. Alles, was unmittelbar nach der Darbringung der Arche als annehmbares symbolisches Opfer und nach dem 40tägigen Gericht geschah, symbolisierte die Geschehnisse seit der Erschaffung des Universums. Noahs Position nach dem 40tägigen Gericht war also identisch mit der Position Adams nach der Erschaffung des Universums.
Wir können uns gut vorstellen, wie offen und herzlich das Verhältnis zwischen Adam und Eva nach ihrer Erschaffung zueinander war und wie frei sie sich Gott gegenüber bewegten, da sie das Gefühl der Scham nicht kannten, obwohl sie nackt waren (l. Mose 2 : 25). Nach dem Fall schämten sie sich ihrer Nacktheit, bedeckten ihre unteren Körperteile mit Feigenblättern und verbargen sich vor dem Angesicht Gottes (l. Mose 3 : 7). Daher ist die Scham, bezogen auf ihre unteren Körperteile, ein Ausdruck des Gefühls, das durch ihre sündige Beziehung zu Satan hervorgerufen wurde. Getrieben von ihrem schuldbeladenen Gewissen, das sie nach ihrer Vereinigung mit Satan daran hinderte, vor Gottes Angesicht zu treten, bedeckten sie ihre unteren Körperteile und versteckten sich.
Noah, der durch das 40tägige Gericht der Sintflut eine Trennung von Satan erreicht hatte, stand in der Position Adams unmittelbar nach der Erschaffung des Universums. Darum wollte Gott durch Wiedergutmachung das Gefühl der Freude wiederherstellen, das er beim Anblick der unschuldigen, unbekleideten Menschen vor dem Sündenfall empfand, indem er Noahs Familie betrachtete, die sich weder schämen noch verstecken sollte beim Anblick der Blöße Noahs. Gott veranlaßte Noah, nackt in seinem Zelt zu liegen, um seinen schwerwiegenden Willen zu erfüllen. Ham hätte die Bedingung der Wiedergutmachung zur Wiederherstellung der Position der Familie Adams legen können, indem er eine unzertrennliche Einheit mit Noah gebildet und ihm mit dem Herzen Gottes begegnet wäre - ohne das geringste Gefühl von Scham.
Aber das Gegenteil davon trat ein. Die Söhne Noahs schämten sich der Blöße ihres Vaters, bedeckten ihn mit einem Kleidungsstück und brachten damit deutlich zum Ausdruck, daß sie nicht vor Gottes Angesicht treten konnten, weil sie sich ihrer Blutsbeziehung zu Satan schämten wie damals Adams Familie nach dem Fall. Somit konnte Satan, der, wie durch den Raben bereits angedeutet, nur auf eine Gelegenheit gewartet hatte, in die Familie Noahs eindringen zu können, angreifen, wobei die Söhne Noahs seine Objekte bildeten und sich als Satans Nachkommen bewiesen.
Die Scham Hams beim Anblick der Blöße seines Vaters wurde zur Sünde, da durch sie die Grundlage für das Eindringen Satans gelegt wurde. Ham versagte also, durch Wiedergutmachung die Position Abels wiederherzustellen, das "substantielle Opfer" zu bringen und das "substantielle Fundament" zu legen. Somit scheiterte die Vorsehung der Wiederherstellung mit Noahs Familie.
Ist es denn eine Sünde, sich der Blöße irgendeines Menschen zu schämen? Noah hatte die Mission, in der Position Adams die durch Adam gelegten Bedingungen für das Eindringen Satans zu beseitigen. Die Familie Noahs sollte daher die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der Position der Familie Adams vor dem Fall legen, indem sie durch ihr Verhalten und Verständnis kein Schamgefühl aufkommen ließ und daher auch nicht das Bedürfnis gehabt hätte, die Blöße des Vaters zu bedecken. Diese Bedingung mußte also nur von der Familie Noahs erfüllt werden, da sie in der Position der Familie Adams stand.
Es ist nicht leicht zu verstehen, warum Noah 120 Jahre lang eine Arche auf dem Berge baute. Ham aber wußte sehr wohl, daß seine Familie nur durch die mühselige Arbeit seines Vaters Noah, für die er verspottet und kritisiert wurde, gerettet werden konnte. Ham hätte all diese Dinge in Betracht ziehen und die Arbeit seines Vaters als gut und bedeutsam anerkennen sollen, obwohl ihm der Anblick seines unbekleideten Vaters mißfiel.
Ham jedoch betrachtete die Dinge von seinem eigenen Gesichtspunkt aus, übte Kritik an Noah, der auf der Seite Gottes stand, und mißbilligte seine Handlung. Darum scheiterte die Vorsehung Gottes mit Noahs Familie, die Gott durch das 40tägige Gericht der Sintflut 1 600 Jahre nach Adam eingeleitet hatte. An diesem Beispiel wird uns deutlich, daß der Weg des Himmels Geduld und Gehorsam erfordert.
Durch seine Vorsehung mit Noahs Familie wird uns Gottes Einstellung in bezug auf Prädestination und auf die Erfüllung des eigenen Teiles der Verantwortung des Menschen vor Augen geführt. Wir wissen sehr wohl, daß Gott nach einer 1 600jährigen Suche die Familie Noahs fand, sie 120 Jahre lang leitete, bis Noah den Bau der Arche beendet hatte, und sie erhielt, indem er die gesamte Menschheit durch die 40tägige Sintflut opferte.
Als Satan jedoch durch Hams Fehler in die Familie eindrang, gab Gott die gesamte Familie, die das Objekt seiner Vorsehung der Wiederherstellung bildete, vorbehaltslos auf, und seine Vorsehung mit Noahs Familie scheiterte.
Außerdem wird uns durch die Familie Noahs Gottes Prädestination für den Menschen klar. Wir müssen beachten, daß Gott die gesamte Familie preisgab, als sie versagte, ihren Teil der Verantwortung zu erfüllen, obwohl er nach einer langen Periode des Suchens endlich Noah als Glaubensvater fand. Ihre Mission ging auf Abrahams Familie über.
Durch den Fehler Hams wurde die Vorsehung der Wiederherstellung mit Noahs Familie nicht erfüllt. Da Gott seinen Willen, den Zweck der Schöpfung zu erfüllen, absolut prädestiniert hat, berief er Abraham, der auf der Glaubensgrundlage Noahs stehen konnte, und begann seine Vorsehung der Wiederherstellung mit Abrahams Familie.
Abraham sollte das "Fundament für den Empfang des Messias" errichten, das von Noahs Familie nicht gelegt werden konnte, und auf dieser Grundlage den Messias empfangen. Folglich sollte Abraham durch Wiedergutmachung auch das "Glaubensfundament" und auf diesem das "substantielle Fundament" wiederherstellen.
1) Die Hauptperson für die Wiederherstellung des Glaubensfundamentes
Die Hauptperson für die Wiederherstellung des "Glaubensfundamentes" innerhalb der Vorsehung der Wiederherstellung mit Abrahams Familie war Abraham selbst. Er wurde von Gott auserwählt, seinen Willen, den schon Noah erfüllen sollte, auszuführen. Abraham sollte durch Wiedergutmachung alle Bedingungen wiederherstellen, in die Satan durch Hams Versagen eingedrungen war, weil er von Gott auserwählt wurde, die Mission Noahs zu erfüllen.
Die erste Bedingung, die Noah an Satan verlor, waren die zehn Generationen von Adam bis Noah und der Zeitabschnitt der vierzig Tage. Darum sollte Abraham durch Wiedergutmachung die verlorenen zehn Generationen und für jede dieser Generationen die Zahl "vierzig", also die Periode des Gerichtes, wiederherstellen. Da jedoch eine Generation nicht durch den 40tägigen Zeitabschnitt wiederhergestellt werden konnte, mußte also jede Generation durch Wiedergutmachung den verlorengegangenen Zeitabschnitt des 40tägigen Gerichtes durch eine Periode von 40 Jahren wiederherstellen, wie zur Zeit Moses für die verlorengegangenen 40 Tage der Auskundschaftung Kanaans durch die 40jährige Wüstenwanderung der Israeliten Wiedergutmachung geleistet werden mußte (4. Mose 14 : 34).
Erst nach Ablauf der 400jährigen Periode der Wiedergutmachung durch die zehn Generationen nach Noah erwählte Gott Abraham und stellte ihn in die Position Noahs. Der Zeitabschnitt der 1 600 Jahre für die Wiederherstellung der zehn Generationen von Adam bis Noah konnte durch die 400jährige Periode der Wiederherstellung der zehn Generationen nach Noah wiedergutgemacht werden, da nach Noah die Lebensspanne des Menschen verkürzt wurde.
Außerdem hatte Noah seine Position als Glaubensvater und die Position Hams, wobei es sich um die Abel-Position handelte, in die Hand Satans geben müssen. Abraham konnte daher die Position Noahs erst einnehmen, nachdem er durch Wiedergutmachung die Position des Glaubensvaters und die des Ham wiederhergestellt hatte. Um an Noahs Stelle in der Position des Glaubensvaters stehen zu können, mußte auch Abraham mit der gleichen Loyalität und dem unerschütterlichen Glauben, den Noah beim Bau der Arche bewies, das symbolische Opfer darbringen.
Gott mußte Ham, der in der Position des von ihm geliebten Abel stand, in die Hände Satans geben. Bei beiden handelte es sich um zweite Söhne, die die Hauptrolle bei der substantiellen Opferung spielten. In Übereinstimmung mit dem Prinzip der Wiederherstellung durch Wiedergutmachung hatte Gott daher auf der anderen Seite das Recht, diejenigen zu beanspruchen, die in der von Satan bevorzugten Position standen. Aus diesem Grunde berief Gott Abraham, den Sohn Tharahs, eines Händlers mit Götzenbildern (l. Mose 12 : 1).
Abraham stand in der Position Noahs und somit auch in der Position Adams. Gott segnete Abraham und versprach ihm, ihn zu einem großen Volk zu machen. Durch ihn sollten alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden (l. Mose 12 : 2). Abraham folgte dem Ruf Gottes, verließ sein Vaterhaus in Haran und zog mit seiner Frau Sara, seinem Neffen Lot, seinem Gesinde sowie all seinen Gütern nach Kanaan (l. Mose 12 : 4- 5). Auf diese Weise legte Gott den Kurs Abrahams als Muster für die späteren Kurse Jakobs und Moses fest. Abraham sollte mit seiner Frau, seinen Kindern und allen Gütern, die er aus der satanischen Welt Haran und Ägypten mitnahm, Kanaan wiederherstellen.
Dieser Kurs deutete den zukünftigen Kurs Jesu an, der der satanischen Welt alle Menschen und alle Dinge entreißen und zu Gott zurückführen sollte.
1) Das symbolische Opfer Abrahams
Gott befahl Abraham, eine Taube, einen Widder und eine junge Kuh als Bedingung für die Wiederherstellung des Glaubensfundamentes zu opfern (l. Mose 15 : 9). Er mußte wie Noah seinen Glauben beweisen, bevor er das symbolische Opfer darbrachte. Die Bibel gibt jedoch keinen Aufschluß darüber, wie Noah seinen Glauben unter Beweis stellte. Sie sagt lediglich aus, daß Noah ein frommer und rechtschaffener Mann war (l. Mose 6 : 9), und wir können uns vorstellen, daß er bestimmte Glaubensbedingungen erfüllen mußte, bevor er in Gottes Augen als rechtschaffen anerkannt werden und den göttlichen Befehl erhalten konnte, die Arche zu bauen. Die Vorsehung der Wiederherstellung muß durch Glauben verwirklicht werden. In Röm. 1 : 17 heißt es: ... die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie denn geschrieben steht: "Der Gerechte wird seines Glaubens leben". Wir wollen nun feststellen, wie Abraham seinen Glauben bewies, bevor er sein symbolisches Opfer brachte.
Abraham mußte die Position Noahs, des zweiten menschlichen Vorfahren, wiederherstellen und außerdem die Position Adams einnehmen. Deshalb mußte er zunächst die symbolische Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der Position Adams erfüllen, bevor er das symbolische Opfer bringen konnte.
Nach den Aussagen der Bibel (l. Mose 12 : 1 0) brach eine Teuerung in Kanaan aus, und Abraham zog nach Ägypten. Als der ägyptische Pharao seine Frau Sara begehrte, gab Abraham sie, wie bereits vorher mit Sara besprochen, als seine Schwester aus, da er fürchtete, der König würde ihn um ihretwillen töten, wenn er erführe, daß sie seine Frau war. Pharao nahm Sara zu sich in dem Glauben, sie sei Abrahams Schwester. Daher strafte Gott den Pharao, und Abraham nahm wiederum seine Frau Sara, seinen Neffen Lot und alle Güter und verließ Ägypten. Abraham mußte, obgleich unbewußt, diesen Weg gehen, um durch Wiedergutmachung die symbolische Bedingung der Wiederherstellung der Position der Familie Adams zu erfüllen.
Der Erzengel ergriff Besitz von Eva, als Adam und Eva noch nicht erwachsen waren und in der Position von Bruder und Schwester standen. Er brachte damit sowohl die gesamte Kreatur als auch ihre Kinder unter seine Herrschaft. Abraham, der die Bedingung der Wiedergutmachung zur Wiederherstellung dieser Situation legen sollte, mußte von Pharao, dem substantiellen Satan, um seine Frau Sara, die in die Position der Frau Pharaos gestellt wurde, seinen Neffen Lot, der die gesamte Menschheit symbolisierte, sowie um alle Güter, die die Welt der Schöpfung darstellten, betrogen werden (l. Mose 14 : 16). Dieser Kurs Abrahams war das Muster für den zukünftigen Kurs Jesu. Erst nachdem Abraham diese Bedingung der Wiedergutmachung erfüllt hatte, konnte er das symbolische Opfer, die Taube, den Widder und die Kuh, darbringen.
Welche Bedeutung hatte Abrahams symbolisches Opfer? Um zum Glaubensvater werden zu können, mußte Abraham durch Wiedergutmachung die Position Noahs, den Gott als den Glaubensvater einsetzen wollte, sowie dessen Familie wiederherstellen und die Position Adams und dessen Familie einnehmen. Darum mußte er als Bedingung der Wiedergutmachung ein symbolisches Opfer darbringen, das ihm ermöglichte, alle Dinge wiederherzustellen, die durch die Opfer Kains und Abels in Adams Familie und durch die Arche in Noahs Familie wiederhergestellt werden sollten.
Was stellten die Taube, der Widder und die Kuh in Abrahams symbolischem Opfer dar?
Diese drei Opferarten symbolisierten das gesamte Universum, das geschaffen wurde, um durch drei Stufen des Wachstums Vollkommenheit zu erreichen. Die Taube symbolisierte also die Gestaltungsstufe.
Jesus kam als die Erfüllung der Vorsehung der Gestaltungsstufe, die von der Taube repräsentiert wurde. Als Jesus von Johannes dem Täufer im Jordan getauft wurde, ging der Geist Gottes in Gestalt einer Taube auf ihn hernieder (Matth. 3 : 16). Jesus sollte außerdem den Fehler Abrahams bei seiner Opferung wiedergutmachen und die Taube wiederherstellen, die damals von Satan angegriffen wurde. Gott deutete durch die Taube an, daß Jesus als die Erfüllung der Vorsehung des Alten Testamentes, also der Gestaltungsstufe, kam.
Der Widder repräsentierte die Wachstumsstufe. Jesus sollte Abrahams Fehler bei dessen Opferung wiedergutmachen. Nachdem er alle Dinge, die durch die Taube symbolisiert wurden, wiederhergestellt hatte, mußte er auf der Grundlage des Alten Testamentes außerdem die Dinge wiederherstellen, die durch den Widder dargestellt wurden, und die Vorsehung des Neuen Testamentes in der Wachstumsstufe eröffnen. Einen Tag, nachdem Johannes der Täufer für Jesus als den Erfüller der Vorsehung in der Gestaltungsstufe zeugte, wies er wiederum auf Jesus als denjenigen hin, der die Mission in der Wachstumsstufe begann, indem er sagte:
Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Weit Sünde trägt. (Joh. 1 : 29)
Die dreijährige Kuh symbolisierte die Vollkommenheit. In Richt. 14 : 18 lesen wir, daß Simson den Philistern ein Rätsel aufgab, das sie nur lösen konnten, indem sie Simsons Braut veranlaßten, ihm die Antwort zu entlocken. Simson sprach zu ihnen: "Wenn ihr nicht hättet mit meinem Kalb gepflügt, ihr hättet mein Rätsel nicht getroffen." Hier vergleicht er seine Frau mit einem Kalb. Jesus kam als der Bräutigam der gesamten Menschheit. Daher werden alle Gläubigen bei seiner Wiederkunft zu Bräuten Christi. Jedoch nach der Hochzeit des Lammes werden alle Heiligen vollkommen eins werden mit Christus und in einem Verhältnis von Mann und Frau mit ihm im Reiche Gottes leben.
Darum müssen wir wissen, daß das "Erfüllte-Testament-Zeitalter", beginnend mit der Wiederkunft Christi, das Zeitalter ist, in dem die Menschheit Christus gegenüber die Position der Frau einnimmt, die durch die Kuh symbolisiert wird. Die Kuh stellt also Vollkommenheit dar. Darum erhalten viele geistig offene Menschen die Offenbarung, daß wir heute im Zeitalter der Kuh leben.
Was wurde durch die drei Opferarten wiederhergestellt? Durch seine symbolische Opferung mußte Abraham die symbolische Bedingung der Wiedergutmachung schaffen, um dadurch die Wiederherstellung aller Dinge, die durch das Versagen seiner Vorgänger bei der symbolischen und der substantiellen Opferung in die Hände Satans gerieten, ein zweites Mal beginnen zu können. Daher sollte das symbolische Opfer Abrahams durch die drei Opferarten gleichzeitig horizontal die symbolische Bedingung der Wiedergutmachung für die vertikale Vorsehung durch die drei Generationen von Adam, Noah und Abraham wiederherstellen.
Abraham brachte drei Opfer: die Taube, den Widder und die Kuh, die jeweils die Stufe der Gestaltung, des Wachstums und der Vollendung symbolisierten, um damit horizontal die vertikale Vorsehung, die Gott durch Wiedergutmachung erfüllen wollte, durch die drei Generationen wiederherzustellen. Vom Gesichtspunkt des Willens Gottes aus betrachtet, symbolisierte Adam Gestaltung, Noah Wachstum und Abraham Vollendung. Diese Opferung symbolisierte den Willen Gottes, die gesamte Vorsehung der Wiederherstellung durch Wiedergutmachung aller Bedingungen, die durch die Zahl drei repräsentiert und von Satan in einem Atemzug genommen wurden, gleichzeitig wiederherzustellen.
Auf welche Weise brachte Abraham das symbolische Opfer dar? In 1. Mose 15 : 10-13 lesen wir, daß Abraham die Opfertiere zerteilte und die Teile einander gegenüberlegte. Die Vögel aber zerteilte er nicht. Da fielen die Raubvögel auf die Aase, und Abraham scheuchte sie davon. Bei Sonnenuntergang erschien Gott Abraham und sprach zu ihm:
Das sollst du wissen, daß dein Same wird fremd sein in einem Lande, das nicht sein ist; und da wird man sie zu dienen zwingen und plagen 400 Jahre. (l. Mose 15 : 13)
Die Raubvögel kamen auf die Aase nieder, weil Abraham die Tauben nicht geteilt hatte. Dieser Fehler war die Ursache für die 400jährige Knechtschaft der Israeliten in Ägypten.
Warum war es solch ein Sünde, die Tauben nicht zu zerteilen? Diese Frage blieb bis heute ungeklärt und kann nur durch die Prinzipien ihre Beantwortung finden. Zunächst wollen wir feststellen, warum die Opfer geteilt werden mußten. Der Zweck der Vorsehung der Erlösung ist die Wiederherstellung der Herrschaft des Guten durch die Trennung von Gut und Böse, dem die Vernichtung des Bösen und die Erhöhung des Guten folgen muß. Nachdem Gott durch Kain und Abel die Trennung in Adam vorgenommen hatte, erlaubte er ihnen, Opfer zu bringen. Zur Zeit Noahs führte er die Trennung durch, indem er das Böse durch die Sintflut vernichtete. In beiden Fällen beabsichtigte Gott damit, die Herrschaft des Guten wiederherzustellen. Gott wollte daher die Trennung von Gut und Böse, die bei Adam und Noah fehlschlug, durch die Teilung des symbolischen Opfers Abrahams durchführen.
Durch die Teilung des Opfers sollte erstens die Position der Familie Adams wiederhergestellt werden, in der die Trennung Evas, der Mutter von Gut und Böse, durch Kain und Abel stattfand, die jeweils das Böse und das Gute repräsentierten. Zweitens sollte dadurch die Trennung von Gut und Böse, die durch die 40tägige Sintflut zur Zeit Noahs stattfand, wiederholt und drittens durch die Entfernung des befleckten Blutes die symbolische Bedingung für die Trennung der Weit unter der Herrschaft des Guten von der Welt unter der Herrschaft des Bösen gelegt werden.
Warum war es dann solch eine Sünde, das Opfer nicht zu teilen? Erstens fand dadurch keine Trennung in Kain und Abel statt.
Daher war kein Abel-Typ-Objekt für Gott vorhanden. Das Opfer war somit für Gott nicht annehmbar, und außerdem konnte das Versagen Kains und Abels bei ihren Opferungen nicht durch Wiedergutmachung wiederhergestellt werden.
Zweitens war es eine Wiederholung des Versagens in der Durchführung der Trennung von Gut und Böse durch Noahs Familie zur Zeit der Sintflut. Somit war kein Objekt des Guten vorhanden, mit dem Gott seine Vorsehung durchführen konnte. Das Resultat davon war also ein Zurückgehen in die Position des Versagens zur Zeit der Sintflut.
Drittens wurde die symbolische Bedingung für die Trennung der Welt unter der Herrschaft des Guten von der Welt unter der Herrschaft Satans nicht gelegt, und Gott konnte das Opfer somit nicht annehmen.
Viertens stand es nicht in der geheiligten Position, da das befleckte Blut nicht entfernt wurde. Deshalb war es für die Durchführung der Vorsehung Gottes wertlos. Das Versäumnis Abrahams, die Tauben zu zerteilen, hatte zur Folge, daß das Opfer als Eigentum Satans dargebracht wurde und darum auch Satan gehörte.
Die Taube, die die Gestaltungsstufe symbolisierte, blieb also Satans Eigentum, und somit gingen auch die anderen Opfer, der Widder und die Kuh, die jeweils die Wachstums- und Vollendungsstufe darstellten und auf der Grundlage der Gestaltungsstufe stehen sollten, an Satan verloren. Satan beanspruchte also das gesamte Opfer. Folglich wurde das Nichtzerteilen der Tauben zur Sünde.
Was war mit der Aussage, daß die Raubvögel auf die Aase fielen, gemeint (1. Mose 15 : 11?
Seit dem Fall der ersten menschlichen Vorfahren verfolgte Satan stets diejenigen, die den Willen Gottes erfüllen wollten. Als Kain und Abel ihre Opfer brachten, lauerte Satan vor der Tür (1. Mose 4 : 7). Zu Noahs Zeiten symbolisierte der Rabe Satan, der auf eine Gelegenheit wartete, gleich nach dem Gericht der Sintflut in die Familie Noahs einzudringen (l. Mose 8 : 7). Als Abraham die symbolische Opferung durchführte, wartete Satan auf die Gelegenheit, in die Opferhandlung eindringen zu können, und als er sah, daß die Tauben nicht geteilt waren, entweihte er sie. Die Bibel beschreibt diese Tatsache in symbolischer Form und sagt aus, daß die Raubvögel auf die Aase fielen.
Welche Folgen hatte das Versagen Abrahams bei der symbolischen Opferung? Durch seinen Fehler wurden alle Bedingungen, die durch Wiedergutmachung wiederhergestellt werden sollten, zunichte gemacht. Aus diesem Grunde mußten die Nachkommen Abrahams unter der 400jährigen Knechtschaft in Ägypten, dem Land Pharaos, leiden. Wir wollen uns nun mit der Ursache dafür beschäftigen.
Gott setzte einen 400jährigen Zeitabschnitt der Trennung von Satan fest. Auf dieser Grundlage berief er Abraham, der das symbolische Opfer darbringen sollte, um durch Wiedergutmachung die Zahl "vierzig", die Zahl des Gerichtes, sowie die zehn Generationen, die durch Hams Fehler an Satan verlorengingen, wiederherzustellen.
Durch seinen Fehler übergab Abraham das Opfer an Satan, und Satan konnte in den 400jährigen Zeitabschnitt eindringen. Es handelte sich dabei um die Periode der Wiedergutmachung, die für die Einsetzung Abrahams als Glaubensvater, die nach erfolgreicher Darbringung der symbolischen Opferung erfolgt wäre, notwendig war. Um auf nationaler Ebene die Position Abrahams vor dem Versagen bei der symbolischen Opferung und die Position Noahs vor dem Bau der Arche durch Wiedergutmachung wiederherstellen zu können, mußte Gott noch einmal einen 400jährigen Zeitabschnitt der Trennung von Satan festlegen. Durch die Periode der 400jährigen Knechtschaft der Israeliten in Ägypten wurden auf nationaler Ebene durch Wiedergutmachung die Positionen Noahs und Abrahams vor ihrer Einsetzung als Glaubensvater wiederhergestellt, und auf dieser Grundlage konnte Mose erscheinen.
Der Zeitabschnitt der Knechtschaft in Ägypten war daher sowohl die Strafe für das Versagen Abrahams bei der symbolischen Opferung als auch die Periode der Trennung von Satan als Grundlage für Gottes neue Dispensation.
Wie bereits ausgesagt, wollte Gott durch die drei Opferarten, die Abraham darbringen sollte, gleichzeitig die gesamte Vorsehung, dargestellt durch Gestaltung, Wachstum und Vollendung, durchführen. Da Abraham jedoch versagte, wurde Gottes Vorsehung auf Isaak und Jakob ausgedehnt und sollte also durch drei Generationen erfüllt werden. Abrahams Versagen bei der symbolischen Opferung war eine Wiederholung des Fehlers zur Zeit Noahs und zur Zeit Kains und Abels.
2) Abrahams Darbringung Isaaks als Opfer
Nach Abrahams Versagen bei der "symbolischen Opferung" befahl Gott ihm, seinen einzigen Sohn, Isaak, als Brandopfer darzubringen (l. Mose 22 : 2), um mit Abraham nach dessen Wiedergutmachung seines Fehlers bei der symbolischen Opferung eine neue Dispensation beginnen zu können. In Übereinstimmung mit der Theorie der Prädestination kann Gott eine Person, die für die Erfüllung einer bestimmten Mission prädestiniert war, nicht noch einmal gebrauchen, nachdem sie versagt hat, ihren Teil der Verantwortung zu erfüllen. Wie konnte Gott also seine Vorsehung mit Isaak durchführen, um das Versagen Abrahams bei seiner symbolischen Opferung wiedergutzumachen, und dabei die gleiche Person, Abraham, noch einmal gebrauchen, durch dessen Fehler der Wille Gottes unerfüllt blieb?
Erstens war die Vorsehung Gottes, durch Adams Familie das Fundament für den Empfang des Messias zu errichten, der erste Versuch, die Vorsehung mit Noahs Familie der zweite und die Vorsehung mit Abrahams Familie der dritte Versuch. Die Zahl drei symbolisiert Vollkommenheit. Da es sich bei der Vorsehung Gottes, mit Abraham das Fundament für den Empfang des Messias wiederherzustellen, um den dritten Versuch handelte, war dem Prinzip entsprechend eine Bedingung für die Erfüllung dieser Vorsehung geschaffen. Durch die Opferung seines eigenen Sohnes als substantielles Opfer konnte Abraham eine Bedingung der Wiedergutmachung legen, die weitaus größer war als die erste, und dadurch alle Bedingungen, die durch sein Versagen bei der symbolischen Opferung verlorengingen, wiederherstellen.
Zweites haben wir bereits festgestellt, daß Abraham in der Position Adams das Opfer brachte. Damals hatte Satan durch Adam und Kain zwei Generationen entweiht. In Übereinstimmung mit dem Prinzip der Wiederherstellung durch Wiedergutmachung war es daher der himmlischen Seite möglich, zwei Generationen, Abraham und dessen Sohn Isaak, für sich zu beanspruchen.
Drittens konnte Adam selbst Gott kein Opfer bringen. Noah jedoch, der in der Position Adams stand, war es auf dem Fundament, das Abel durch seine erfolgreiche Opferung in der Gestaltungsstufe legte, möglich, das symbolische Opfer der Arche direkt darzubringen. Auf der Grundlage, die durch Abels erfolgreiche symbolische Opferung in der Gestaltungsstufe und durch Noahs erfolgreiche symbolische Opferung in der Wachstumsstufe geschaffen wurde, konnte Abraham berufen werden, um das symbolische Opfer der Vollendungsstufe darzubringen. Auf der historischen Grundlage Abels und Noahs konnte Gott Abraham noch einmal die Möglichkeit geben, ein Opfer zu bringen, obgleich er bei der ersten Opferung versagte.
Wie bei seiner ersten Opferung mußte Abraham auch für die Opferung Isaaks eine Glaubensgrundlage legen, indem er eine symbolische Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der Familie Adams schuf. Darum gaben Abraham und Sara sich wiederum als Bruder und Schwester aus, und Abraham nahm Sara wieder zu sich, nachdem Abimelech, der König von Gerar, Sara in sein Haus geholt, sie aber unberührt gelassen hatte. Auch diesmal zog Abraham aus mit seiner Frau und seinem ganzen Hause, das die gesamte Menschheit darstellte, sowie mit seinem Gut, das die gesamte Schöpfung symbolisierte (l. Mose 20 : 1-16).
Wie brachte Abraham seinen Sohn Isaak als Opfer dar? Als Abraham, dem Gebot Gottes gehorchend in absolutem Glauben im Begriff war, seinen einzigen Sohn Isaak, den Sohn der Verheißung, zu töten und als Brandopfer darzubringen, wehrte ihm Gott und befahl ihm, seine Hand nicht an den Knaben zu legen, und sagte: Nun weiß ich, daß du Gott fürchtest (l. Mose 22 : 12). Durch den Entschluß seines Herzens, dem Willen Gottes zu folgen und seinen Sohn zu opfern, bewies Abraham seinen absoluten Glauben, Gehorsam und seine Treue Gott gegenüber, und Gott konnte das Opfer als ausgeführt betrachten und annehmen. Dadurch wurde Isaak von Satan getrennt, und Gott befahl Abraham, den Knaben nicht zu töten, da dieser durch die vollzogene Trennung von Satan bereits zur himmlischen Seite gehörte.
Die Worte Gottes: "Nun weiß ich ..." drücken sowohl seine Enttäuschung über den Fehler Abrahams bei der symbolischen Opferung als auch seine Freude über die erfolgreiche Durchführung der Opferung Isaaks aus, da Gottes Vorsehung mit Abrahams Familie hierdurch erfüllt wurde.
Drei Tage mußten vergehen, bevor Abraham seinen Sohn opfern und eine neue Dispensation beginnen konnte, indem er Isaak von Satan trennte und auf die himmlische Seite brachte. Diese drei Tage der Trennung von Satan mußten auch in Zukunft immer einer neuen Dispensation vorausgehen. Als Jakob z.B. den Kurs der Wiederherstellung Kanaans auf der Familienebene begann, indem er seine Familie von Haran nach Kanaan führte, mußte zunächst eine dreitägige Trennung von Satan stattfinden (l. Mose 31 : 20- 22). Auch als Mose seinen Kurs der Wiederherstellung Kanaans auf der nationalen Ebene begann und die Israeliten aus Ägypten führte, mußten drei Tage der Trennung von Satan vergehen, bevor er zum Roten Meer ziehen konnte (2. Mose 8 : 27-29). Die drei Tage Jesu im Grab stellten die Periode der Trennung von Satan dar, bevor er geistig seinen Kurs der Wiederherstellung Kanaans auf weltweiter Ebene begann. Als die Israeliten unter Josua nach Kanaan zurückkehrten, "zogen sie von dem Berge des Herrn drei Tagereisen, und die Lade des Bundes zog vor ihnen her die drei Tagereisen" (4. Mose 10 : 33). Diese drei Tage waren wiederum die Periode der Trennung von Satan.
3) Die Position Isaaks aus der Sicht des Willens Gottes und seine symbolische Opferung
Wie bereits ausgeführt, bestand für Abraham trotz seines Versagens bei der symbolischen Opferung noch eine Möglichkeit, eine Bedingung zu schaffen, auf der das Fundament für den Empfang des Messias gelegt werden konnte. In dem Kapitel über die Prädestination wurde jedoch erklärt, daß Gott wie in diesem Falle bei Abraham eine Person, die einmal versagt hat, ihren Teil der Verantwortung zu erfüllen, nicht ein zweites Mal gebraucht, um seine Vorsehung durchzuführen.
Gott mußte also Abrahams Versagen bei der symbolischen Opferung und die Verlängerung der Vorsehung der Wiederherstellung als nicht geschehen betrachten. Aus diesem Grunde befahl Gott Abraham, seinen Sohn Isaak als Brandopfer darzubringen.
Gott versprach Abraham, daß sein auserwähltes Volk aus Isaak hervorgehen würde, und sagte zu ihm: ... der von deinen Lenden kommen wird, der soll dein Erbe sein. Und er hieß ihn hinausgehen und sprach: Siehe gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? und sprach zu ihm: Also soll dein Same werden (l. Mose 15 : 4-5).
Abraham bewies seine Loyalität Gott gegenüber, indem er auf Gottes Geheiß hin im Begriff war, seinen Sohn zu opfern. Damit tötete er sich selbst, d.h. den Abraham, der bei der symbolischen Opferung versagte und von Satan beansprucht wurde. Während Gott Isaaks Leben schonte, gab Abraham sein eigenes Leben dahin und wurde nach der Trennung von Satan aus dieser Situation des Sterbens mit Isaak zu neuem Leben erweckt.
Durch die erfolgreiche Opferung Isaaks konnte Abraham die Trennung von Satan durchführen, der durch den Fehler bei seiner symbolischen Opferung eingedrungen war. Außerdem bildeten Abraham und Isaak eine vollkommene Einheit, ausgerichtet auf den Willen Gottes.
Da Abraham und Isaak, deren beider Leben erhalten blieb, eine Einheit bildeten, die auf Gottes Willen ausgerichtet war, wurde Isaaks erfolgreiche Durchführung der Vorsehung gleichzeitig zum Erfolg Abrahams. Obwohl durch Abrahams Versagen die Vorsehung verlängert werden mußte, schien es von der Sicht des Willens aus, als hätte er nicht versagt und als wäre die Vorsehung nicht verlängert worden.
Niemand weiß genau, wie alt Isaak zur Zeit der Opferung war. Wenn wir jedoch die Tatsache berücksichtigen, daß er das Holz für das Brandopfer trug (l. Mose 22 : 6) und seinen Vater nach dem Schaf für die Opferung fragte (l. Mose 22 : 7), müssen wir annehmen, daß Isaak alt genug war, die Bedeutung des Vorganges zu verstehen, und wir können uns gut vorstellen, daß Isaak zur Zeit der Opferung seinen Vater in völligem Gehorsam unterstützte.
Wenn Isaak, der alt genug war, die Situation zu verstehen, seinem Vater Widerstand geleistet hätte, als er im Begriff war, ihn zu töten und als Brandopfer darzubringen, hätte Gott das Opfer Isaaks nicht annehmen können. Durch die Loyalität Abrahams und auch Isaaks, die keinesfalls geringer war, wurde die Opferung Isaaks erfolgreich durchgeführt und die Trennung von Satan erreicht.
Beide, sowohl Abraham als auch Isaak, überlebten die Opferung im Anblick des Todes. Abraham konnte durch Wiedergutmachung seine ursprüngliche Position wiederherstellen, die er vor dem Versagen bei der ersten Opferung einnahm, die Trennung von Satan durchführen, der bei der symbolischen Opferung eingedrungen war, und von dieser Position aus seine Mission auf Isaak übertragen. Isaak übernahm die göttliche Mission seines Vaters Abraham, indem er ihm gehorchte und sich dem Willen Gottes vollkommen unterwarf, und legte damit die Glaubensgrundlage für die spätere symbolische Opferung.
An Isaaks Stelle opferte Abraham einen Widder. In der Bibel heißt es:
Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter sich in der Hecke mit seinen Hörnern hangen und ging hin und nahm den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes Statt. (1. Mose 22 : 13)
Dies war die symbolische Opferung, die für die Errichtung des Glaubensfundamentes unter Isaak stattfinden mußte. Aus der Tatsache, daß Isaak das Holz für die Opferung trug, ist klar ersichtlich, daß er Abraham bei der Opferung des Widders unterstützte. Obgleich Abraham den Widder opferte, war es in Gottes Augen Isaak, der die symbolische Opferung durchführte, da er die Mission seines Vaters übernahm, indem er sich mit ihm vereinigte und somit durch Wiedergutmachung das Glaubensfundament wiederherstellte.
Isaak stellte also in der Position Abrahams durch die Darbringung des Widders als symbolisches Opfer das Glaubensfundament wieder her. Um das Fundament für den Empfang des Messias errichten zu können, mußte Isaak durch Wiedergutmachung das substantielle Fundament für die Wiederherstellung der ursprünglichen Natur des Menschen durch Darbringung des substantiellen Opfers durch seine Kinder Esau und Jakob, die in den Positionen Kains und Abels standen, legen.
Hätte Abraham bei seiner symbolischen Opferung nicht versagt, wäre durch Isaak und seinen Halbbruder Ismael, die die Positionen Abels und Kains einnehmen sollten, die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der ursprünglichen Natur des Menschen gelegt worden. Da Abraham jedoch versagte, führte Gott seine Vorsehung durch, indem er Isaak in die Position Abrahams und Esau und Jakob in die Positionen Ismaels und Isaaks stellte, die in diesen Positionen die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der ursprünglichen Natur des Menschen schaffen sollten. Daher nahmen in Isaaks Familie Esau und Jakob die Positionen Kains und Abels der Familie Adams und gleichzeitig die Positionen Sems und Hams der Familie Noahs ein.
Esau, der Erstgeborene, und Jakob, der zweite Sohn Isaaks, symbolisierten jeweils Abrahams erste symbolische Opferung, in die Satan eingedrungen war, und sein zweites Opfer, Isaak, das von Satan getrennt wurde. Sie repräsentierten ebenfalls Gut und Böse und sollten das substantielle Opfer in den Positionen Kains und Abels darbringen. Esau und Jakob, die in den entgegengesetzten Positionen von Kain und Abel das Böse und das Gute repräsentierten und deren Versagen bei der Opferung wiedergutmachen sollten, kämpften schon im Mutterleibe miteinander (l. Mose 25 : 22-23). Aus diesem Grunde heißt es in Röm. 9 : 11-13, daß Gott Jakob liebte und Esau haßte, ehe sie geboren waren.
Bevor Esau und Jakob die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der ursprünglichen Natur des Menschen durch das substantielle Opfer legen konnten, mußte Jakob eine Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der Position Abels schaffen. Als dies geschehen war, brachte er das substantielle Opfer. Später ging er nach Ägypten und begann den 400jährigen Kurs der Wiedergutmachung für das Versagen Abrahams bei der symbolischen Opferung.
Zunächst mußte Jakob eine Bedingung für den Sieg in seinem Kampf um das Erstgeburtsrecht auf der individuellen Ebene legen. Satan hatte durch den ältesten Sohn von Gottes Welt der Schöpfung Besitz ergriffen. Gott wirkte daher durch den jüngeren Sohn, um dem älteren das Erstgeburtsrecht zu entreißen. Aus diesem Grunde haßte Gott den älteren und liebte den jüngeren (Mal. 1 : 2 - 3).
Jakob, der bereits im Mutterleibe die Mission hatte, das Erstgeburtsrecht wiederherzustellen, handelte weise, als er für Brot und ein Linsengericht das Erstgeburtsrecht von seinem Bruder Esau übernahm (l. Mose 25 : 34). Gott veranlaßte Isaak, Jakob zu segnen, da Jakob das Erstgeburtsrecht schätzte und wiederherstellte. Esau dagegen empfing keinen Segen, da er das Erstgeburtsrecht verachtete und gegen ein Linsengericht verkaufte (l. Mose 27 : 27).
Zweitens ging Jakob nach Haran, diente dort 21 Jahre lang, erwarb Frauen und viele Güter und kehrte nach Kanaan zurück, nachdem er in seinem Kampf um die Wiederherstellung des Erstgeburtsrechtes auf der Familienebene siegreich war.
Drittens stellte Jakob auf dem Wege von Haran in das von Gott verheißene Land Kanaan durch seinen Kampf und Sieg am Jabbok substantiell die Herrschaft über die Engel wieder her und wurde schließlich zur Hauptperson für die substantielle Opferung, indem er durch Wiedergutmachung die Position Abels wiederherstellte.
Auf diese Weise stellten Esau und Jakob die Positionen Kains und Abels wieder her, wie sie zu der Zeit bestanden, als Gott das Opfer Abels annahm. Um jedoch die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der ursprünglichen Natur des Menschen schaffen zu können, mußte Esau seinen Bruder Jakob lieben, ihn in der Position des Mittlers anerkennen und sich ihm in unbedingtem Gehorsam unterwerfen. Durch Jakob konnte er dann den Segen Gottes empfangen und den Bereich des Guten erweitern.
Als Jakob nach seinem 21jährigen Aufenthalt in Haran mit seiner himmlischen Familie und großem Gut nach Kanaan zurückkehrte, wurde er von Esau in Liebe empfangen (l. Mose 33 : 4). Auf diese Weise konnten sie die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der ursprünglichen Natur des Menschen legen. Sie stellten durch Wiedergutmachung das wieder her, was durch Kain und Abel in Adams Familie und durch Sem und Ham in Noahs Familie bei der substantiellen Opferung nicht erfüllt wurde.
Da Esau und Jakob in der substantiellen Opferung erfolgreich waren, konnte der vertikale Kurs der Geschichte, durch den durch Wiedergutmachung beginnend mit Adams Familie - das substantielle Fundament wiederhergestellt werden sollte, im Züge der Vorsehung der Wiederherstellung mit Abraham zum erstenmal durch Wiedergutmachung auf der lateralen Ebene durch Isaaks Familie wiederhergestellt werden.
In der Bibel heißt es, daß Gott Esau haßte, ehe er geboren war (Röm. 9 : 11-13). Er konnte jedoch die Position des wiederhergestellten Kain einnehmen, da er seinen Teil der Verantwortung erfüllte, indem er sich Jakob unterwarf und dadurch die Liebe Gottes erhielt. Wir müssen verstehen, daß Gott Esau nur haßte, weil er in der Position Kains auf der Seite Satans stand und Bedingungen der Wiedergutmachung schaffen mußte.
Da die Hauptträger der Vorsehung der Wiederherstellung immer wieder versagten, ihren Teil der Verantwortung zu erfüllen, mußte die Fundamentlegung für den Empfang des Messias durch drei Generationen hindurch bis zu Abraham verlängert werden. Als Abraham bei der symbolischen Opferung versagte, wurde die Erfüllung des Willens Gottes auf Isaak übertragen. Durch Isaaks Familie wurde dann das Glaubensfundament und das substantielle Fundament gelegt, und so konnte zu dieser Zeit zum erstenmal das Fundament für den Empfang des Messias errichtet werden. Daher sollte der Messias damals kommen.
Wenn wir uns mit dem Fundament für den Empfang des Messias beschäftigen, müssen wir zunächst wissen, welche sozialen Verhältnisse zu der Zeit herrschen sollten. Die gefallenen Menschen müssen das Fundament für den Empfang des Messias legen, damit der Messias auf dieser Grundlage die satanische Welt wiederherstellen und das Reich Gottes errichten kann.
Als Gott seine Vorsehung der Wiederherstellung mit den Nachkommen Adams und später mit Noahs Familie durchführte, gab es andere Familien, die diese auserwählten Familien angreifen konnten. Darum sollte der Messias auf dem "Fundament für den Empfang des Messias" auf der Familienebene kommen, wenn es zur damaligen Zeit errichtet worden wäre. Zur Zeit Abrahams bestand jedoch bereits eine Nation mit Satan als Mittelpunkt, mit der er sich auseinandersetzen mußte. Darum sollte zur Zeit Abrahams das "Fundament für den Empfang des Messias" nicht auf der Familien-, sondern bereits auf der nationalen Ebene gelegt werden, um den Angriffen der satanischen Welt gewachsen zu sein.
Wenn Abraham sowohl bei seiner symbolischen als auch bei seiner substantiellen Opferung erfolgreich gewesen wäre und damit das Fundament für den Empfang des Messias auf der Familienebene errichtet hätte, so hätte trotzdem der Messias erst dann kommen können, wenn seine Nachkommen sich im Lande Kanaan vermehrt und das Fundament für den Empfang des Messias auf der nationalen Ebene gelegt hätten.
Da Abraham jedoch bei seiner symbolischen Opferung versagte, mußten die Nachkommen Isaaks, obwohl sie das Fundament für den Empfang des Messias auf der Familienebene legten, Wiedergutmachung dafür leisten, indem sie ihre Heimat verließen und einem fremden Volke dienten. Nach dieser 400jährigen Knechtschaft sollten die Israeliten nach Kanaan zurückkehren und das Fundament für den Empfang des Messias auf der nationalen Ebene errichten.
Wer sollte den Kurs der Wiedergutmachung einleiten, den die Nachkommen Abrahams wegen seines Fehlers bei der symbolischen Opferung gehen mußten? Es war nicht Isaak, sondern Jakob, da diese Hauptperson eine Abel-Typ-Person sein mußte, die das Zentrum des substantiellen Opfers bildete. Darum mußten Abel in Adams Familie, Ham in Noahs Familie, Isaak in Abrahams Familie und Jakob in Isaaks Familie als Repräsentanten ihrer Familie den Kurs der Wiedergutmachung gehen.
Besonders Jakob mußte dem traditionellen Kurs der Trennung von Satan folgen, der das Muster für den Weg Jesu darstellte, da Jakob als Abel-Typ-Person auf dem Fundament für den Empfang des Messias stand. Jakobs Familie sollte den Weg der Wiedergutmachung in der Position der Familie Isaaks gehen, da sie den Zweck der Vorsehung der Wiederherstellung mit Abrahams Familie erfüllen mußte, indem sie auf dem Fundament für den Empfang des Messias, das durch Isaaks Familie gelegt wurde, die 400jährige Knechtschaft in Ägypten auf sich nahm und dadurch Wiedergutmachung für das Versagen Abrahams leistete. Wie in Isaaks Familie Jakob in der Position Abels dem Kurs der Wiedergutmachung folgte, so mußte in Jakobs Familie Joseph, der Sohn der Rahel - Jakobs Frau auf der himmlischen Seite - die Position Abels wiederherstellen, indem er nach Ägypten kam und dort dem Kurs der Wiedergutmachung folgte.
Darum wurde Joseph von seinen Brüdern verkauft und kam nach Ägypten. Durch seine Ernennung zum Ministerpräsidenten von Ägypten im Alter von dreißig Jahren wurde das, was der Himmel ihm durch einen Traum in seiner Kindheit kundgetan hatte, zur Wirklichkeit ( 1. Mose 3 7 : 5 - 1 1 ). Als die Halbbrüder Josephs, die Söhne Leas - Jakobs Frau auf der satanischen Seite - sich ihm unterwarfen, begannen sie als die Kinder zuerst den Kurs des Einzuges in Ägypten. Ihre Eltern gingen später den gleichen Weg. Damit begann Jakobs Familie den Kurs der Wiedergutmachung für den Empfang des Messias auf der nationalen Ebene.
Der Kurs der Vorsehung mit Isaak wurde also verlängert und auf Jakob übertragen. Wie Abraham und Isaak, von der Bedeutung des Willens aus gesehen, als eine Person betrachtet wurden, obgleich sie sich individuell voneinander unterschieden, begann Jakob als Hauptperson in der Errichtung des substantiellen Fundamentes sowie des Fundamentes für den Empfang des Messias durch Isaaks Familie den Kurs der Wiedergutmachung und erfüllte den Willen Gottes mit Isaaks Familie auf der nationalen Ebene. Er nahm Abrahams Sünde auf sich und errichtete später das Fundament für den Empfang des Messias auf der nationalen Ebene.
Im Lichte der Vorsehung handelte es sich bei Abraham, Isaak und Jakob um eine Person, obwohl sie sich individuell unterschieden. Jakobs Erfolg war daher Isaaks und dieser wiederum Abrahams Erfolg. Von der Bedeutung der Erfüllung des göttlichen Willens aus gesehen, wurde die Vorsehung der Wiederherstellung mit Abraham innerhalb einer Generation durchgeführt, obwohl sie verlängert und auf Isaak und Jakob übertragen werden mußte. Auch der in der Bibel aufgezeichnete Ausspruch Gottes Mose gegenüber:
Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. (2. Mose 3 : 6)deutet darauf hin, daß die drei Generationen als eine Generation betrachtet werden, da sie als unsere Vorfahren durch gemeinsame Anstrengungen den einen göttlichen Zweck erfüllten.
Gott beabsichtigte, seine Vorsehung der Wiederherstellung mit Jakobs Familie durchzuführen. Nach ihrer 400jährigen Knechtschaft in Ägypten, der satanischen Welt, wollte er sie als das auserwählte Volk in das Land Kanaan, das er Abraham versprochen hatte, zurückführen. Dort sollten sie das Fundament für den Empfang des Messias auf der nationalen Ebene legen und schließlich auf dieser Grundlage den Messias empfangen.
Das "Fundament für den Empfang des Messias", das von Isaaks Familie errichtet wurde, war die Grundlage für die Errichtung des "Fundamentes für den Empfang des Messias" auf der nationalen Ebene. Der 2000jährige Zeitabschnitt von Adam bis Abraham diente also der Errichtung der Grundlage, auf der wiederum im nächsten Zeitalter das "Fundament für den Empfang des Messias" auf der nationalen Ebene gelegt werden konnte.
Jakob, der den Kurs der Wiedergutmachung, der wegen Abrahams Fehler bei der symbolischen Opferung eingeschlagen werden mußte, einleitete, trug den Sieg auf der individuellen Ebene davon, indem er durch Anwendung von Weisheit das Erstgeburtsrecht von Esau erkaufte, um den göttlichen Willen zu erfüllen, und erwarb durch seine großen Anstrengungen während seines 21jährigen Aufenthaltes in Haran das Erstgeburtsrecht auf der Familienebene, indem er es von dem Bruder seiner Mutter, Laban, aus der satanischen Welt Haran zurückgewann.
Auf seinem Wege von Haran nach Kanaan siegte Jakob im Kampf mit dem Engel und erhielt den Namen "Israel". Dadurch legte ein gefallener Mensch zum erstenmal die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der Herrschaft über die Engel und damit die Grundlage für die Entstehung der auserwählten Nation.
Nachdem Jakob im Verlaufe dieses Kurses nach Kanaan zurückkehrte, schuf er die "Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der ursprünglichen Natur des Menschen". Jakob war also in der Durchführung des typischen Kurses der Unterwerfung Satans erfolgreich. Auch Mose, Jesus und schließlich die Israeliten in ihrer Gesamtheit mußten diesem Kurs folgen. Darum ist die Geschichte der Nation Israel das historische Material dieses typischen Kurses, in dessen Verlauf sie Satan auf der nationalen Ebene unterwarfen, und ebenfalls das historische Material der Geschichte der Wiederherstellung.
Die Vorsehung der Wiederherstellung mit Abrahams Familie verdeutlicht uns vor allem die Prädestination des Willens Gottes. Die Vorsehung der Wiederherstellung kann nicht allein durch die Kraft Gottes erfüllt werden, sondern der Mensch muß seinen Teil der Verantwortung übernehmen. Daher konnte Gott seinen "Willen" mit Abraham nicht durchführen, obwohl er Abraham berufen hatte, den Zweck der Vorsehung zu erfüllen, da dieser versagte, seinen Teil der Verantwortung zu tragen.
Zweitens wird uns dadurch die Prädestination Gottes für den Menschen gezeigt. Gott prädestiniert Abraham, der Vater des Glaubens zu werden. Als er aber in der Erfüllung seines Teiles der Verantwortung versagte, ging seine Mission auf Isaak und dann auf Jakob über.
Drittens wird uns vor Augen geführt, daß die Vorsehung der Wiederherstellung verlängert werden muß, wenn der Mensch versagt, seinen Teil der Verantwortung zu tragen. Gleichzeitig muß eine größere Bedingung der Wiedergutmachung geschaffen werden, um den Fehler wieder auszugleichen. Im Falle Abrahams sollte der Wille Gottes durch die Opferung von Tieren erfüllt werden. Wegen seines Fehlers jedoch konnte der Wille nur durch die Opferung seines geliebten Sohnes Isaak in Erfüllung gehen.
Viertens wird uns durch das Zerteilen der Opfer verdeutlicht, daß wir selbst ein Opfer sein und die Trennung von Gut und Böse in uns vornehmen müssen.
Derjenige, der ein religiöses Leben führt, bringt sich Gott als annehmbares Opfer dar, indem er die Trennung von Gut und Böse in sich vollzieht.
Wir müssen daher, ausgerichtet auf den Willen Gottes, diese Trennung in uns vornehmen, damit Satan keine Grundlage hat, uns anzugreifen.