DIE GÖTTLICHEN PRINZIPIEN
TEIL 1 - KAPITEL 7
Von den gefallenen Menschen, die sich auf dem Wege zur Erlösung befinden, müssen viele Fragen geklärt werden. Die wichtigsten dieser Fragen beziehen sich auf das "Verhältnis von Jesus und dem Heiligen Geist mit Gott als Mittelpunkt", das Verhältnis von "Jesus, dem Heiligen Geist und den gefallenen Menschen", die "Neugeburt", die "Dreieinigkeit" usw. Es handelt sich also um Fragen, die die Christologie betreffen. Bis zum heutigen Tage hat jedoch niemand einleuchtende Antworten auf diese Fragen erhalten, und es entstand große Verwirrung in bezug auf das Glaubensleben und die christliche Lehre. Zur Lösung dieser Fragen müssen wir zunächst um den ursprünglichen Wert des Menschen wissen.
Betrachten wir zuerst den Wert des Menschen vom Gesichtspunkt der Erfüllung des Zweckes der Schöpfung aus, also den Wert Adams in Vollkommenheit.
Dabei wollen wir zunächst das Verhältnis zwischen Gott und dem vollkommenen Menschen vom Gesichtspunkt der "Polarität" aus beleuchten. In Übereinstimmung mit dem Prinzip der Schöpfung wurde der Mensch mit Geist und Körper geschaffen und reflektiert somit die Polarität Gottes. Die polare Beziehung, die zwischen Gott und dem vollkommenen Menschen besteht, können wir mit der Beziehung zwischen Geist und Körper des Menschen vergleichen.
Wie unser Körper als substantielles Objekt und Ebenbild des unsichtbaren Geistes geschaffen wurde, so wurde der Mensch als substantielles Objekt und Ebenbild des unsichtbaren Gottes ins Leben gerufen. Wie wir Geist und Körper eines vollkommenen Menschen, der Gott zum Mittelpunkt hat, nicht voneinander trennen können, so kann auch die Beziehung eines vollkommenen Menschen zu Gott, der auf der "Grundlage der vier Positionen" eins geworden ist mit ihm, nicht unterbrochen werden, da dieser Mensch in seiner vollkommenen Lebensführung das Herz Gottes fühlt. Dieser Mensch, der den Zweck der Schöpfung erfüllt, wird daher zum Tempel Gottes und somit zu einem göttlichen Wesen (l. Kor. 3 : 16). Er hat also göttlichen Wert. Jesus sagte: Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist (Matth. 5 : 48).
Zweitens wollen wir den Wert des Menschen vom Gesichtspunkt des Zweckes der Schöpfung aus betrachten. Gott schuf den Menschen, um durch ihn Freude zu erleben. Jede Einzelperson hat besondere Charakteristiken, die nur ihr zu eigen sind. Wenn sich die Menschen auch sehr zahlreich vermehrt haben auf der Erde, so finden wir doch nirgendwo auch nur zwei Personen, deren Charaktere miteinander identisch sind. Daher gibt es in der gesamten Schöpfung nur einen einzigen individuellen Körper, der Gott, dem Subjekt, als wirkliches Objekt gegenüberstehen und ihm auf der entsprechenden Grundlage der Wechselwirkung mit seinen polaren Wesensarten anregende Freude bringen kann. Darum ist der Mensch, der den Zweck der Schöpfung erfüllt hat, ein einzigartiges Wesen im gesamten Kosmos. Die Aussage Buddhas "lch bin mein eigener Herr im Himmel und auf Erden" erscheint im Lichte der Prinzipien verständlich.
Drittens wollen wir den Wert des Menschen mit dem der restlichen Schöpfung vergleichen. Wenn wir das Verhältnis des Menschen zur Schöpfung im Lichte der "Prinzipien der Schöpfung" betrachten, können wir den Wert eines vollkommenen Menschen besser erkennen. Der Mensch wurde geschaffen, um mit seinem Geist die unsichtbare Welt und mit seinem physischen Körper die sichtbare Welt zu regieren. Somit wird der Mensch, der den Zweck der Schöpfung erfüllt, zum Herrn der Schöpfung (l. Mose 1 : 28). Durch den Vorgang des Gebens und Nehmens zwischen den beiden Welten mit dem Menschen als Mittler werden sie zu einem substantiellen Objekt Gottes.
Aus den Prinzipien der Schöpfung wissen wir um die Tatsache, daß die Weit der Schöpfung die substantielle Darstellung der polaren Wesensarten des Menschen ist. Daher sind im menschlichen Geist die gesamte unsichtbare (geistige) Welt und in seinem physischen Körper die gesamte sichtbare Welt zusammengefaßt. Also ist der Mensch, der den Zweck der Schöpfung erfüllt, der Inbegriff des gesamten Makrokosmos. Aus diesem Grunde wird der Mensch mit "Mikrokosmos" bezeichnet, und sein Wert entspricht dem des gesamten Makrokosmos. In Matth. 16 : 26 heißt es: Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Stellen wir uns einmal eine vollkommene Maschine vor. Wenn die Einzelteile dieser Maschine jeweils die einzigen ihrer Art in der ganzen Welt wären und keine Möglichkeit bestünde, Ersatz für sie zu bekommen oder sie herstellen zu lassen, so würde ein Teil den Wert der gesamten Maschine haben. Ohne dieses Einzelteil, wie unwichtig es auch scheinen mag, könnte die Maschine nicht laufen. Ebenso ist auch der individuelle Körper eines vollkommenen Menschen einzigartig. Wie unbedeutend er auch zu sein scheint, entspricht doch sein Wert dem des gesamten Makrokosmos.
Die Menschheitsgeschichte ist die Geschichte der Vorsehung der Wiederherstellung des irdischen Himmelreiches durch die Wiederherstellung des Baumes des Lebens (Offenb. 22 : 14), der im Garten Eden verlorenging (l. Mose 3 : 24). Wenn uns die Beziehung zwischen dem "Baum des Lebens" im Garten Eden (l. Mose 2 : 9) und dem "Baum des Lebens", der am Ende der Zeiten wiederhergestellt werden soll (Offenb. 22 : 14), klar ist, können wir auch das Verhältnis zwischen Jesus und dem vollkommenen Adam verstehen.
Wie bereits im Kapitel über den Sündenfall im einzelnen besprochen, sollte Adam Gottes Schöpfungsideal erfüllen und zum Baum des Lebens werden (l. Mose 2 : 9). Dadurch hätten alle seine Nachkommen zu Bäumen des Lebens werden können. Da Adam jedoch fiel, blieb der Wille Gottes unerfüllt (l. Mose 3 : 24), und die Hoffnung der gefallenen Menschheit war seitdem auf ihre Wiederherstellung zum Baum des Lebens gerichtet (Spr. 13 : 12). Da der gefallene Mensch sich jedoch nicht aus eigener Kraft wiederherstellen und zum Baum des Lebens werden kann, muß ein Mensch erscheinen, das Ideal der Schöpfung erfüllen und als Baum des Lebens alle Menschen durch Pfropfung mit sich vereinigen. Christus ist derjenige, der als Baum des Lebens kommen wird (Offenb. 22 : 14). Daher sind der vollkommene Adam, der symbolisch als Baum des Lebens im Garten Eden dargestellt wird, und Jesus, der in Offenb. 22 : 14 als der Baum des Lebens bezeichnet wird, von der Sicht der Erfüllung des Schöpfungsideals aus betrachtet, miteinander identisch.
Wir sind in diesem Kapitel bereits auf den Wert des vollkommenen Menschen eingegangen und wollen nun den Unterschied zwischen Jesus und dem vollkommenen Menschen betrachten. Wie wir wissen, soll ein vollkommener Mensch im Hinblick auf den Zweck der Schöpfung so vollkommen sein, wie Gott vollkommen ist (Matth. 5 : 48). Er ist also dann so wertvoll, daß er sogar göttlich ist. Da Gott ewige Existenz hat, soll auch der Mensch nach dem Erreichen von Vollkommenheit ewig existieren.
Außerdem ist der Wert der Existenz des gesamten Makrokosmos nicht ohne den Menschen vollkommen, da der vollkommene Mensch ein einzigartiges Wesen und Herr über die gesamte Schöpfung ist. Daher hat ein Mensch den Wert des gesamten Makrokosmos.
Jesus ist wahrlich der Mensch, der diesen Wert hat. Wie groß jedoch sein Wert auch sein mag, er kann nicht größer sein als der Wert eines Menschen, der den Zweck der Schöpfung erfüllt hat. Es ist also ganz klar, daß Jesus als ein Mensch kam. in dem der Zweck der Schöpfung verwirklicht war.
Die ..Prinzipien" erheben keinen Einspruch gegen den Glauben vieler Christen, daß Jesus Gott ist, da ein vollkommener Mensch tatsächlich eins ist mit Gott. Wenn die "Prinzipien" weiterhin feststellen, daß Jesus ein Mensch war, der den Zweck der Schöpfung erfüllt hat, so nimmt er dadurch an Wert keineswegs ab. Die "Prinzipien der Schöpfung" erhöhen lediglich den Wert des vollkommenen Menschen, wie er bei der Schöpfung vorgesehen war, so daß er dem Wert Jesu entspricht. Wir haben ausgesagt, daß Jesus ein Mensch war, der den Zweck der Schöpfung erfüllte, und wollen dies anhand der Bibel beweisen.
In 1. Tirn. 2 : 5 heißt es: Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus; und weiterhin in Röm. 5 : 19: Denn gleichwie durch eines Menschen (Adam) Ungehorsam viele Sünder geworden sind, also auch durch eines (Jesus) Gehorsam werden viele Gerechte. Weiterhin wird in 1. Kor. 15 : 21 ausgesagt: Sintemal durch einen Menschen (Adam) der Tod und durch einen Menschen (Jesus) die Auferstehung der Toten kommt. In Apg. 17 : 31 ist aufgezeichnet: Darum daß er einen Tag gesetzt hat, an welchem er richten will den Kreis des Erdbodens mit Gerechtigkeit durch einen Mann, in welchem er's beschlossen hat. In Luk. 17: 26 heißt es: Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird's auch geschehen in den Tagen des Menschensohnes. In der Bibel wird deutlich ausgedrückt, daß Jesus ein Mensch war. Er mußte als Mensch kommen, um als wahrer Vater der Menschheit neues Leben zu geben.
Als Jesus von Philippus gefragt wird, zeige uns den Vater, antwortet ihm Jesus: So lange bin ich bei euch, und du erkennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, sieht den Vater; wie sprichst du denn: Zeige uns den Vater (Joh. 14 : 9-10). Weiter heißt es in der Bibel: Es war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbe gemacht; und die Weit kannte es nicht (Joh. 1 : 10). Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ehe denn Abraham ward, bin ich (Joh. 8 : 58). Aufgrund dieser Bibelstellen haben viele Christen geglaubt. daß Jesus Gott, der Schöpfer, selber ist.
Wie bereits ausgeführt, ist Jesus, der den Zweck der Schöpfung erfüllt hat, eins mit Gott. Im Lichte dieser Tatsache mag er wohl "Gott" genannt werden. er ist jedoch keinesfalls Gott selber. Das Verhältnis zwischen Gott und Jesus ist vergleichbar mit dem von Geist und Körper. Der Körper als das substantielle Objekt des Geistes wird zu einer Einheit mit ihm und kann auch zweiter Geist (Abbild des Geistes) genannt werden, aber keinesfalls der Geist selber sein. Ebenso ist Jesus nur Abbild Gottes, nicht aber Gott selber. Es ist wahr, daß derjenige, der Jesus gesehen hat, Gott gesehen hat (Joh. 14 : 9 - 1 0). Jesus wollte damit aber nicht ausdrücken, daß er Gott selber sei.
In Joh. 1 : 14 lesen wir, daß Jesus das Fleisch gewordene Wort ist, Das bedeutet, daß Jesus die Verwirklichung des Wortes, also die Inkarnation des Wortes ist. Nach Joh. 1 : 3 sind alle Dinge durch das Wort gemacht. Aus Joh. 1 : 10 geht hervor, daß die Welt durch Jesus geschaffen wurde. So verstanden, mag man Jesus als den Schöpfer bezeichnen. In Übereinstimmung mit den "Prinzipien der Schöpfung" ist die Weit der Schöpfung der substantielle Ausdruck des Charakters und der Form (Abbild) eines vollkommenen Menschen. Der Mensch, der den Zweck der Schöpfung erfüllt, ist die substantielle Darstellung und der Inbegriff der gesamten Schöpfung und bildet das Zentrum der Harmonie im Kosmos. In diesem Sinne wurde die Welt durch den vollkommenen Menschen geschaffen. Nach Gottes Plan sollte der Mensch seinen Teil der Verantwortung übernehmen, Vollkommenheit erreichen und aller Kreatur in der Position des Schöpfers gegenüberstehen, da Gott den Menschen mit schöpferischen Fähigkeiten ausrüstete. Wenn wir die Dinge von diesem Gesichtspunkt aus betrachten, können wir verstehen, daß die Aussagen in der Bibel (Joh. 1 : 10) lediglich die Tatsache unterstreichen, daß Jesus ein Mensch war, der den Zweck der Schöpfung erfüllte, und nicht der Schöpfer selber.
Jesus war ein Nachkomme Abrahams. Da er aber kam, um der gesamten Menschheit neues Leben zu geben, wurde er im Lichte der Vorsehung der Wiederherstellung zum Vorvater Abrahams. Darum sagte Jesus in Joh. 8 : 58: Ehe denn Abraham ward, bin ich. Auch dieser Ausspruch bedeutet nicht, daß Jesus Gott selbst war. Jesus war ein Mensch wie jeder andere in dieser Welt, jedoch ohne Erbsünde. Auch in der geistigen Weit, in die er nach seiner Auferstehung einging, besteht der Unterschied zwischen Jesus und seinen Nachfolgern nur darin, daß sein Geistiges Selbst als göttlicher Geist ein strahlendes Licht verbreitet, während seine Jünger als Objekte dieses Licht reflektieren.
Wie vorher auf der Erde, so ist Jesus nach seiner Auferstehung unser Fürsprecher vor Gott in der geistigen Welt (Röm. 8 : 34). Wenn Jesus Gott selber wäre, wie könnte er dann unser Fürsprecher vor sich selbst sein? Außerdem lesen wir in Matth. 27 : 46 und in Joh. 17 : 1, daß er "Gott" oder den "Vater" um Hilfe bat.
Wenn Jesus Gott selber gewesen wäre, wie hätte er von Satan versucht und schließlich durch seine böse Macht gekreuzigt werden können? Wenn wir uns darüber hinaus vergegenwärtigen, daß Jesus am Kreuz sagte: "Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlassen? ", ist es deutlich genug, daß Jesus nicht Gott selber war.
Der gefallene Mensch, der den Zweck der Schöpfung nicht erfüllte und damit seinen ursprünglichen Wert verlor, geriet in eine untergeordnete Position, von der aus er sogar zu den Engeln aufblicken mußte, die ursprünglich als seine Diener geschaffen waren. Jesus aber hatte den Wert eines Menschen, der den Zweck der Schöpfung erfüllt hatte und qualifiziert war, über die gesamte Welt der Schöpfung - die Engelwelt eingeschlossen - zu herrschen (l. Kor. 15 : 27). Im Gegensatz zu den gefallenen, mit der Erbsünde belasteten Menschen ist Jesus, der ohne die ursprüngliche Sünde geboren wurde, nicht anfällig für die Angriffe Satans. Der gefallene Mensch weiß nicht um das Herz und den Willen Gottes, und wenn er dieses Wissen hätte, wäre es nur äußerst gering. Jesus stand jedoch in einer Position, in der er das Herz des Vaters vollkommen kannte und seine Gefühle miterlebte, als seien es seine eigenen.
Solange sich der Mensch in seinem gefallenen Zustand befindet, ist er wertlos. Wenn er jedoch durch Jesus, den wahren Vater, von neuem geboren und somit ein Kind des Guten wird, das von der ursprünglichen Sünde befreit ist, wird er zu einem wiederhergestellten Menschen, der den Zweck der Schöpfung erfüllt hat, wie Jesus. Dies ist vergleichbar mit einem Vater-Sohn-Verhältnis, in dem sich die ursprünglichen Werte der beiden nur darin unterscheiden, daß es sich bei der einen Person um den Vater und bei der anderen um den Sohn handelt.
Daher ist Christus das Haupt der Kirche (Eph. 1 : 22), und wir sind sein Körper und seine Glieder ( 1. Kor. 12 : 27). Jesus ist also der Haupttempel und wir die Zweigtempel. Er ist der Weinstock und wir die Reben (Joh. 15 : 5). Wir, die Zweige des wilden Ölbaumes, müssen durch Pfropfung mit Jesus, dem wahren Ölbaum, verbunden werden (Röm. 11 : 17). Darum nannte Jesus uns seine Freunde (Joh. 15 : 14). Die Bibel sagt weiterhin aus, daß wir, wenn Christus erscheint, ihm gleich sein werden (l. Joh. 3 : 2). In 1. Kor. 15 : 23 heißt es: Ein jeglicher aber in seiner Ordnung: der Erstling Christus, danach, die Christo angehören, wenn er kommen wird. Der Unterschied liegt also nur in der Zeit- und Reihenfolge.
Die Frage der Dreieinigkeit ist eines der schwierigsten Probleme, die die theologische Welt zu lösen versuchte. Auch mit der Theorie der Neugeburt, die scheinbar jedem einleuchtet, für die aber bisher auch keine fundamentale Lösung gefunden wurde, wollen wir uns an dieser Stelle beschäftigen.
1) Jesus und der Heilige Geist, vom Gesichtspunkt der Mission der Neugeburt aus betrachtet
Jesus sagte zu Nikodemus, einem Obersten unter den Juden, der zu ihm kam: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen (Joh. 3 : 3). Neugeburt bedeutet, ein zweites Mal geboren zu werden. Warum aber sollte der Mensch noch einmal geboren werden? Mit dieser Frage wollen wir uns näher beschäftigen.
Wenn Adam und Eva das Ideal der Schöpfung erfüllt hätten und zu wahren Eltern der Menschheit geworden wären, hätten ihre Nachkommen als Kinder des Guten ohne Erbsünde das Himmelreich auf Erden errichten können. Durch den Sündenfall wurden sie jedoch zu bösen Eltern der Menschheit, vermehrten sich durch böse Kinder und bewirkten die Entstehung der Hölle auf Erden. Aus diesem Grunde sagte Jesus zu Nikodemus, daß die gefallenen Menschen von neuem geboren werden müssen ohne Erbsünde, um in das Reich Gottes eingehen zu können.
Wir können aber nicht ohne Eltern geboren werden. Wer sind dann die guten Eltern, die uns durch eine Neugeburt zu Kindern ohne Erbsünde machen, die in das Reich Gottes eingehen können?
Böse Eltern, belastet mit der ursprünglichen Sünde, können keine Kinder des Guten ohne Erbsünde zur Welt bringen. Unter den gefallenen Menschen gibt es diese guten Eltern nicht. Sie müssen also vom Himmel herabkommen. Jesus erschien als wahrer Vater der Menschheit, um die gefallenen Menschen durch Neugeburt von der Erbsünde zu befreien, sie zu Kindern des Guten zu machen und mit ihnen das Himmelreich auf Erden zu errichten.
Deshalb heißt es in 1. Petr. 1 : 3: Gelobet sei Gott und der Vater unseres Herrn Jesu Christi, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Jesus kam als der wahre Vater, den Adam nicht darstellen konnte. Aus diesem Grunde spricht die Bibel von Jesus als dem zweiten Adam (l. Kor. 15 : 45) und dem ewigen Vater (Jes. 9 : 6). In Matth. 16 : 27 lesen wir: Denn es wird geschehen, daß des Menschen Sohn komme in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln.
Ein Vater allein kann jedoch keine Kinder zeugen. Es muß also auch eine wahre Mutter erscheinen, damit eine Neugeburt der gefallenen Menschen stattfinden kann. durch die sie zu Kindern des Guten werden. Diese Mutter ist der Heilige Geist.
Jesus sagte zu Nikodemus:
Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Es sei denn, daß jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. (Joh. 3 : 5)
Vielen Menschen wurde die Offenbarung zuteil, daß der Heilige Geist ein femininer Geist ist, der als die wahre Mutter, also als zweite Eva, kam. Wir können nur zur Braut Christi werden, wenn wir zuvor den Heiligen Geist empfangen. Der Heilige Geist ist der mütterliche Geist, der die Herzen der Menschen bewegt und tröstet (l. Kor. 12 : 3) und sie von der Sünde befreit, die von der ersten Eva herrühren, um sie durch Wiedergutmachung wiederherzustellen. Jesus, maskulin, arbeitet im Himmel, während der Heilige Geist als femininer Geist auf der Erde wirkt.
2) Jesus und der Heilige Geist aus der Sicht der polaren Wesensart des Logos
Der Begriff .,Logos" kommt aus dem Hellenistischen und bedeutet das "Wort" oder "Gesetz". Nach Joh. 1 : 1 steht das Wort (Logos) in der Objekt-Position Gott gegenüber, um den Vorgang des Gebens und Nehmens mit ihm aufzunehmen. Gott als das Subjekt des Logos ist in sich polar. Daher muß auch der Logos als sein Objekt die polaren Wesensarten in sich bergen, sonst könnte alles, was durch den Logos geschaffen wurde (Joh. 1 : 3), nicht in der Polarität existieren. Adam und Eva waren der Ausdruck der polaren Wesensart Gottes, geteilt in zwei substantielle Objekte, die seinem Abbild entsprachen.
Wenn Adam als Mann das Ideal der Schöpfung erfüllt hätte und zum "Baum des Lebens" geworden wäre, und Eva als Frau in der Erfüllung des Ideals der Schöpfung den "Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen" dargestellt hätte, und beide somit zu wahren Eltern der Menschheit geworden wären, hätten gleichzeitig die drei großen Segnungen Gottes erfüllt und das Himmelreich auf Erden errichtet werden können. Durch den Sündenfall entstand jedoch die Hölle auf Erden. Jesus kam als der wahre Vater der Menschheit, also als der zweite Adam (l. Kor. 15 45), um den Baum des Lebens zu verkörpern (Offenb. 22 14). Ist es dann nicht logisch, daß eine wahre Mutter der Menschheit als zweite Eva kommen muß, um den "Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen" darzustellen (Offenb. 22 : 17)? Der Heilige Geist kam in der Position der wahren Mutter, um der gefallenen Menschheit neues Leben zu geben.
3) Die geistige Neugeburt durch Jesus und den Heiligen Geist
Ein Baby kann nicht ohne die Liebe seiner Eltern geboren werden. Nach 1. Kor. 12 : 3 kommen wir durch die Inspiration des Heiligen Geistes zum Glauben an Jesus und erhalten durch den Vorgang des Gebens und Nehmens zwischen Jesus, dem geistigen wahren Vater, und dem Heiligen Geist, der geistigen wahren Mutter, die Liebe der geistigen wahren Eltern. Durch diese Liebe empfangen die Gläubigen neues Leben. Es handelt sich also um eine geistige Neugeburt.
Der Mensch fiel jedoch geistig und physisch und muß daher auch die ursprüngliche Sünde durch physische Neugeburt ausrotten. Deshalb muß Christus wiederkommen, um die Menschen durch physische Neugeburt auch physisch zu erlösen.
In Übereinstimmung mit den Prinzipien der Schöpfung kann Gottes Zweck der Schöpfung nur auf der "Grundlage der vier Positionen", die durch den Zweck des "dreifachen Objektes" im "These-Division-Synthese-Vorgang" gelegt wird, seine Erfüllung finden. Darum müssen Jesus und der Heilige Geist, die jeweils ein Ausdruck der Polarität Gottes und sein substantielles Objekt sind, durch den Vorgang des Gebens und Nehmens eine Grundlage der vier Positionen" mit Gott als Mittelpunkt errichten und zu einer Einheit werden. Diese Einheit mit Gott als Mittelpunkt ist die "Dreieinigkeit".
Ursprünglich wurden Adam und Eva von Gott geschaffen, um Vollkommenheit zu erreichen, sich in Liebe miteinander zu vereinigen und als wahre Eltern mit Gott als Mittelpunkt die "Dreieinigkeit" zu bilden und somit die Grundlage der vier Positionen zu errichten. Wenn Adam und Eva diesen Plan Gottes verwirklicht und eine Dreieinigkeit mit ihm gebildet hätten, wären ihre Nachkommen Kinder des Guten gewesen und hätten als Ehepaar ebenfalls eine Dreieinigkeit mit Gott errichtet. Durch dieses erste Elternpaar wären dann die drei großen Segnungen Gottes erfüllt und das Himmelreich auf Erden realisiert worden. Durch den Sündenfall jedoch legten Adam und Eva die Grundlage der vier Positionen mit Satan als Mittelpunkt, und ihre Nachkommen bildeten als Ehepaare Dreieinigkeiten mit Satan. Daraus entstand diese korrupte menschliche Gesellschaft.
Nun mußte Gott für eine Neugeburt der gefallenen Menschen sorgen, indem er ihnen wahre Eitern - Jesus als den zweiten Adam und den Heiligen Geist als die zweite Eva - gab. Dadurch konnten alle Menschen als ihre Nachkommen eine Dreieinigkeit mit Gott bilden. Da Jesus jedoch zu früh sterben mußte, erfüllten sie nur die geistige Mission der wahren Eltern, indem sie geistig eine Dreieinigkeit mit Gott bildeten und dadurch nur eine geistige Neugeburt der Menschen bewirkten. Die Gläubigen stehen immer noch in der Position ihrer geistigen Kinder, da es sich nur um eine Wiederherstellung der geistigen Dreieinigkeit handelte.
Darum muß Christus als Mensch wiederkommen, um als wahrer Vater geistig und physisch die substantielle Dreieinigkeit mit Gott zu bilden, damit die gefallenen Menschen durch eine geistige und physische Neugeburt von der ursprünglichen Sünde befreit werden und eine substantielle Dreieinigkeit mit Gott darstellen können. Wenn die gefallenen Menschen die "Grundlage der vier Positionen" in der ursprünglichen Form mit Gott als Mittelpunkt errichtet haben, wird das Himmelreich auf Erden wiederhergestellt, und die drei großen Segnungen Gottes können erfüllt werden.