Aber gibt es sie überhaupt, die Liebe? Oder ist das nur eine Riesenillusion? Neben der großen Suche nach "alternativen" Formen des Familienseins hält die Diskussion um eine neue sexuelle Identität des Individuums jetzt schon einige Jahrzehnte an. Hat Liebe etwas mit sexueller Vereinigung zu tun? Welche Formen der Sexualität sind natürlich - ist nicht vielmehr alles erlaubt? Oder sind wir Menschen nicht gar genetisch vorprogrammiert, so daß Männer und Frauen zu einer langen, intensiven monogamen Liebesbeziehung nicht in der Lage sind? Die jüngste Debatte in der Frage um Liebe, Treue, Eifersucht ist ins Reich der Erbanlagen abgedriftet.
Sicher ist, Sexualität hat immer starke Attraktivität ausgestrahlt. Sex wird verherrlicht, auf Titelseiten und in Filmen, in Büchern wie in "Männerwitzen". Mit Sexdarstellungen in Wort und Bild werden jährlich Milliarden von Mark, Dollar und Yen umgesetzt und Hunderttausende von Menschen angelockt. Auch in der Produktwerbung und in Hollywoods Traumindustrie werden Sexsymbole bevorzugt als Köder und Rollenmodelle benutzt. Sie verkaufen sich bestens. Warum? Von einem Reiz des Neuen kann bei diesen immer gleichen Hochglanzposen schon lange nicht mehr die Rede sein. Auch daß hier die seltsame Magie des Verbotenen wirke, scheint in den tabu-armen 90igern höchst unwahrscheinlich. Bringen solche idealisierte Darstellungen des physischen Teils der Liebe in uns Menschen nicht auch eine andere Saite zum Klingen? Vielleicht wecken sie gar eine Erinnerung an ein tieferes Sehnen nach Vereinigung, nach einer Einheit, zu der die menschliche Seele angelegt ist, die uns aber ein unerfüllbarer Traum zu sein scheint? Klingt hier ein Ideal in uns, eine Einheit der Liebe, für die bloßer Sex nur ein herzenshohler Ersatz ist (und in den Tagen des AIDS ein gefährlicher dazu)?
Es gibt noch mehr Fragen: Muß denn Sex die Liebe verdrängen? Können sich ein Mann und eine Frau nicht harmonisch in Geist und Körper lieben, in einer Weise, die ihre wesentlichen Sehnsüchte auf lange Sicht erfüllen kann? Kurz: Gibt es einen Weg der wahren Liebe?
Ein simples Rezept für erfüllte Liebe und die glückliche Familie gibt es wohl nicht. Einen Entwurf, nach dem Liebe und Familie als zentrale Lebensinhalte real verwirklicht werden können, finden Sie im Vereinigungsdenken. Die Verwirklichung dieses Konzepts, das wir Ihnen auf den folgenden Seiten vorstellen, bedarf nicht der Mitgliedschaft in der Vereinigungskirche; es fußt auf einem Denken, das von Experten wegen seiner Bezugsorientiertheit und Familienbetonung gepriesen wird.2
Lehre und Leben des Rev. Sun Myung Moon und seiner Ehefrau Hak Ja Han Moon haben in Hunderttausenden von Individuen aus allen Nationen und Religionen die Zuversicht geweckt, eine neue Qualität der Liebe in sich, ihrer Ehe und Familie zu verwirklichen. Die Zentralität der Familie als Erfüllung des Lebens und Schule der Liebe hat die Bewegung Rev. Moons, die Vereinigungskirche, mehr als alles andere geprägt. Die großen internationalen Segnungen (Hochzeitszeremonien) sind als Symbol dieser familialen Liebe zum Markenzeichen der Vereinigungskirche geworden.
Seit der ersten Segnung im Jahre 1960 haben Rev. und Mrs. Moon Paare in immer größerer Zahl zur Ehe gesegnet, um durch diese aufsehenerregenden Zeremonien ein Zeichen zu setzen, das alle Welt auf die überragende und friedensstiftende Bedeutung wahrer Liebe hinweist. 1961 waren es 36 Paare, in späteren Jahren 72, 124, 430, 777, 1800 und 8000 Paare, die in gemeinsamen Hochzeitszeremonien Gottes Segen empfingen und einander die Ehe gelobten. Die bisher letzte und größte dieser bemerkenswerten Feiern fand am 25. August 1992 in der koreanischen Hauptstadt Seoul statt. Es beteiligten sich 60 000 Individuen, Angehörige aller Rassen, Nationen und Religionen. Aus Afrika und Lateinamerika waren Paare, denen die Anreise nach Seoul nicht möglich gewesen war, über Satellit zugeschaltet.
Es kann kein Zufall sein, daß sich in einer Phase der Beziehungsarmut und des Wertverlustes, in der tradierte Lebensentwürfe in Frage gestellt werden, ein transzendent begründetes Eheverständnis darbietet, das für Menschen aus allen Kulturen attraktiv ist. Wer sich je die Frage stellte: "Warum nehmen Menschen an einer solchen gemeinsamen Großhochzeit teil?", wird in dieser Broschüre eine Antwort finden. Auf den folgenden Seiten werden wir erläutern, welche theologischen und historischen Überlegungen dem Segnungskonzept zugrundeliegen, warum so viele Menschen die Segnung als Ausgangspunkt eines neuen Lebens hochschätzen und welche Perspektiven aus diesem Konzept für die Erneuerung und Stärkung der Menschheitsfamilie erwachsen können.