DIE GÖTTLICHEN PRINZIPIEN
TEIL 2 - KAPITEL 6
Jesus sprach ganz klar über die Wiederkunft (Matth. 16 : 27), sagte jedoch: Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel nicht im Himmel, sondern allein mein Vater (Matth. 24 : 36). Daher hält man es bis heute noch für sinnlos, sich überhaupt mit der Frage über den Zeitpunkt der Wiederkunft zu beschäftigen.
Wenn wir aber die Worte Jesu: Allein mein Vater weiß Tag und Stunde (Matth. 24 : 36) und auch die Aussage in Amos: Denn der Herr tut nichts, er offenbare denn sein Geheimnis den Propheten, seinen Knechten (Amos 3 : 7) betrachten, wird uns klar, daß Gott seine Propheten auch über die Wiederkunft informieren wird, bevor sie stattfindet.
In Offenb. 3 : 3 heißt es, daß der Tag des Menschensohnes kommen wird wie ein Dieb, während in 1. Thess. 5 : 4 ausgesagt wird, daß der Tag der Wiederkunft des Herrn für die Kinder des Lichtes nicht wie ein Dieb in der Nacht kommen wird. Für die Hohenpriester und Schriftgelehrten der damaligen Zeit, die sich in der Finsternis befanden, kam Jesus wie ein Dieb in der Nacht, während der Familie Johannes des Täufers seine Geburt vorher schon offenbart wurde. Zur Zeit der Geburt Jesu erfuhren die drei Weisen aus dem Morgenland, Simeon und Hanna sowie die Hirten auf dem Felde durch Offenbarungen von diesem großen Ereignis. Jesus ermahnte seine Nachfolger, immer wachsam zu sein, zu beten und sich zu stärken, um den Ereignissen der "Letzten Tage" gewachsen zu sein. Auch dies ist ein Beweis dafür, daß die Heiligen, die im Lichte wandeln, von der Zeit der Wiederkunft Kenntnis erhalten werden und sich darauf vorbereiten können.
Wenn wir den Verlauf der Vorsehung der Wiederherstellung verfolgen, stellen wir fest, daß Gott immer erst handelte, nachdem er die Propheten von seinem Plan unterrichtet hatte. Beispiele dafür sind: das 40tägige Gericht durch die Sintflut zur Zeit Noahs; die Zerstörung Sodoms und Gomorras und die Ankunft des Messias. Denjenigen, die Ohren haben zu hören und Augen zu sehen, wird Gott auch die Zeit der Wiederkunft offenbaren, wie er auch versprochen hatte, in den "Letzten Tagen" seinen Geist auszugießen (Apg. 2 : 17).
Die Zeit der Wiederkunft Christi sind die in der Bibel erwähnten "Letzten Tage". Im ersten Teil dieses Buches unter dem Abschnitt "Vollendung der menschlichen Geschichte" haben wir bereits erklärt, daß wir uns gegenwärtig in den "Letzten Tagen" befinden und zu dieser Zeit die Wiederkunft Christi stattfinden wird. Dem Prinzip der Wiederherstellung durch Wiedergutmachung entsprechend kam Jesus, nachdem die 2000jährige Periode der Wiedergutmachung erfüllt war. Nach Ablauf der zweiten 2000jährigen Periode (Neues-Testament-Zeitalter) als Abschnitt der substantiellen Zeitidentität zur Wiedergutmachung des Alten-Testament-Zeitalters wird daher die Wiederkunft Christi erfolgen.
Wie bereits im Abschnitt über den Ersten Weltkrieg besprochen, verlor der Kaiser, die Adam-Typ-Person auf der satanischen Seite, nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg seine Macht. Stalin, der Typ des Herrn der Wiederkunft auf der satanischen Seite, verwirklichte dann die Welt des Kommunismus. Dadurch wird angedeutet, daß Christus wiederkommen und durch Wiedergutmachung eine Welt nach dem Prinzip der Koexistenz, des Allgemeinwohls und der gemeinsamen Ursache errichten muß. Mit der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg begann daher die Periode der Wiederkunft Christi.
Gott hat immer durch Gleichnisse und Symbole wichtige zukünftige Ereignisse, die der Erfüllung seines Willens dienen, angekündigt, um den Menschen jedes Alters und jeder Herkunft die Möglichkeit zu geben, dem Grad ihrer intellektuellen und geistigen Entwicklung entsprechend die Bedeutung des jeweiligen Zeitalters innerhalb der Vorsehung Gottes zu verstehen (Joh. 16 : 25). Die verschiedenartigen Auslegungen der Bibel hatten eine Aufsplitterung in viele Konfessionen zur Folge. Es ist daher von größter Wichtigkeit, von welchem Gesichtspunkt aus die Bibel interpretiert wird.
Die Geschehnisse um Johannes den Täufer, die wir während der letzten 2000 Jahre unter der Voraussetzung betrachteten, daß Johannes seine Mission erfüllte, sind ein gutes Beispiel dafür. Wenn wir die Bibel jedoch vom entgegengesetzten Standpunkt aus interpretieren, wird uns ganz klar, daß Johannes der Täufer versagte, seinen Teil der Verantwortung zu erfüllen. Da ein buchstäbliches Kommen Jesu in den Wolken von dem intellektuell hochentwickelten modernen Menschen als völlig unmöglich erachtet wird, müssen wir die Aussagen in der Bibel ein zweites Mal und von einem anderen Standpunkt aus beleuchten, um ihre wahre Bedeutung verstehen zu können.
In bezug auf Johannes den Täufer haben wir in der Bibel einen neuen Gesichtspunkt gefunden. Der Prophet Maleachi prophezeite, daß Elia, der gen Himmel gefahren war, vor der Ankunft des Messias wiederkommen würde (Mal. 4 : 5). Für die Juden jener Zeit, die glaubten, daß Elia persönlich vom Himmel herabkommen würde, war es ganz natürlich, daß sie nach seinem Kommen in den Wolken Ausschau hielten. Ganz unerwartet jedoch machte Jesus ihnen klar, daß Johannes der Täufer der von ihnen erwartete Elia sei (Matth. 11 : 14), obwohl er als der Sohn des Zacharias geboren wurde (Luk. 1 : 13). Hier wird uns durch das Zeugnis Jesu selbst klar gemacht, daß in der Person Johannes des Täufers die Wiederkunft Elias bereits erfüllt war, obwohl die Juden immer noch im Aufblick gen Himmel sein Kommen erwarteten. Obgleich auch heute viele Christen an die Wiederkunft Jesu in den Wolken des Himmels glauben, müssen wir uns damit vertraut machen, daß Christus - wie bei seinem ersten Kommen - als Mensch geboren wird, wie es auch bei Elia der Fall war, und die biblischen Aufzeichnungen, bezogen auf die Wiederkunft, von dieser Warte aus betrachten.
Zur Zeit Jesu wußten viele Gelehrte, daß der Messias aus dem Hause Davids kommen und in Bethlehem in Juda geboren werden würde (Matth. 2 : 5-6). Auf der anderen Seite können wir uns vorstellen, daß auch damals viele Heilige, der biblischen Aussage in Dan. 7 entsprechend: Ich sah in diesem Gesichte des Nachts, und siehe, es kam einer in des Himmels Wolken wie eines Menschen Sohn (Dan. 7 : 13), an das Kommen des Messias in den Wolken glaubten. Aus diesem Grunde entstand nach der Kreuzigung Jesu unter den Juden eine anti-christliche Bewegung, die sich darauf stützte, daß Jesus, der als Mensch geboren war, nicht der Messias sein konnte. Der Apostel Johannes, der diese Menschen als Antichristen bezeichnete, warnte vor ihnen mit den Worten:
Denn viele Verführer sind in die Welt gekommen, die nicht bekennen Jesum Christum, daß er in das Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer und der Widerchrist. (2. Joh. 7)
Manche Gelehrte behaupten, daß sich die Aussage in Dan. 7 : 13 auf die Wiederkunft Christi bezieht. Gott arbeitete jedoch im Alten-Testament-Zeitalter daran, seinen gesamten Zweck der Vorsehung der Wiederherstellung durch Jesus, den Messias, zu erfüllen. Dies geht aus den folgenden Bibelstellen hervor: Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes (Matth. 11: 13);... denn Christus ist des Gesetzes Ende; wer an den glaubt, der ist gerecht (Röm.10 : 4). Daher konnte sich die Prophezeiung in Dan. 7 nicht auf die Wiederkunft beziehen. Die Juden erwarteten vielmehr dieses Phänomen zur Zeit des Kommens Jesu. Jesus wurde jedoch als Mensch geboren, und von diesem Gesichtspunkt aus müssen wir auch die biblischen Aussagen in bezug auf die Wiederkunft betrachten.
Jesus, der die Schwierigkeiten bei der Wiederkunft voraussah, sagte: Zuvor aber muß er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht (Luk. 17 : 25). Wenn Christus den Worten der Bibel entsprechend buchstäblich mit großer Kraft und Herrlichkeit, angekündigt durch den Posaunenstoß der Engel, in den Wolken des Himmels erscheinen würde (Matth. 24 : 30-31), wäre wohl jeder Mensch bereit, ihm zu dienen und ihn zu verherrlichen, wie sündig diese Generation auch sein mag.
Warum sagte Jesus dann, daß Christus bei seiner Wiederkunft viel leiden müsse und abgelehnt würde? Die Juden der damaligen Zeit erwarteten die Wiederkunft Elias vor der Ankunft des Messias. Der scheinbar unbedeutende Jesus erschien plötzlich wie ein Dieb in der Nacht als der Messias, bevor die Juden etwas von dem Kommen des Elia gehört hatten. Deshalb verachteten sie Jesus und wiesen ihn ab. Jesus ging von seiner Situation aus, als er voraussagte, daß Christus bei seiner Wiederkunft ebenfalls als Häretiker betrachtet würde und viel leiden müsse. Er setzte dabei voraus, daß Christus wiederum als Mensch auf der Erde geboren wird und wie ein Dieb in der Nacht erscheint, während die Christen nach seinem Kommen in den Wolken Ausschau halten. Dieser Bibelvers kann also nur in Erfiillung gehen, wenn Christus als Mensch wiederkommt.
In Luk.18 sagt Jesus:
Ich sage euch: Er wird sie erretten in einer Kürze. Doch wenn des Menschen Sohn kommen wird, meinst du, daß er auch werde Glauben inden auf Erden? (Luk.18 : 8)
Warum sollten die Heiligen in Unglauben verfallen, wenn Christus doch in der Herrlichkeit Gottes in den Wolken des Himmels erscheint und alle Menschen ihn sehen und anerkennen würden? Wir wollen uns einmal die Situation zur Zeit Jesu vor Augen führen. Die Juden jener Zeit glaubten, daß der Messias nach der Wiederkunft des Elia als König in Bethlehem geboren werden würde (Matth. 2 : 6). Als jedoch vor der Wiederkunft Elias plötzlich ein junger Zimmermannssohn aus Nazareth erschien und sich als Messias ausgab, war keiner der Juden bereit, ihm unter Einsatz seines Lebens zu folgen. Jesus klagte über diese traurige Situation und führte sich vor Augen, daß die Heiligen, die die Wiederkunft in den Wolken erwarten, wie die Juden zu seiner Zeit in Unglauben verfallen werden, wenn Christus stattdessen als Mensch auf der Erde erscheint. Dieser Vers kann also auch nur in Erfüllung gehen, wenn Christus wieder als Mensch geboren wird.
Manche Gelehrte führen den Unglauben der Heiligen in den "Letzten Tagen" auf die bitteren Leiden und die Trübsal zurück, die sie durchzustehen haben. Wenn wir je.doch den Verlauf des Kurses der Wiederherstellung betrachten, stellen wir fest, daß Verfolgung und Trübsal die Heiligen niemals von ihrem Glaubensweg abbringen konnten. Warum sollten sie dann in den "Letzten Tagen", wenn sie die Möglichkeit haben, das letzte Glaubenshindernis zu überwinden, in Unglauben verfallen? Im Gegenteil, die Erfahrung hat gezeigt, daß die Menschen Gott mit größerer Sehnsucht im Herzen suchen, je größer die Drangsal wird.
Andererseits lesen wir in Matth. 7 die Aussage Jesu :
Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr! haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben, haben wir nicht in deinem Namen viele Taten getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie erkannt, weichet alle von mir, ihr Übeltäter!" (Matth. 7 : 22-23)
Eigentlich sollte man doch annehmen, daß die Heiligen, die in seinem Namen große Dinge getan hatten, dem Herrn folgen und dienen werden, wenn er in großer Herrlichkeit in den Wolken des Himmels erscheint. Warum machte Jesus dann die Aussage, daß sie vom Herrn der Wiederkunft auf diese Weise verworfen werden? Wenn Christus sogar die Heiligen, die vorher einen großen Glauben demonstrierten, zuriickweist, wird in den "Letzten Tagen" kein einziger Heiliger gerettet werden. Also kann auch diese Aussage nicht in Erfüllung gehen, wenn Christus in den Wolken des Himmels kommt.
Auch zur Zeit Jesu gab es viele Heilige, die aufgrund ihres starken Glaubens große Dinge vollbringen konnten. Wenn sie jedoch zu denen gehörten, die in Johannes dem Täufer nicht den vor der Ankunft des Messias erwarteten Elia erkannten (Joh. 1 : 21 ) und dann natürlich auch den Messias ablehnten, mußte Jesus sie traurigen Herzens verwerfen. Ebenso wird der Herr der Wiederkunft die Heiligen als Übeltäter von sich weisen, wenn sie auf ihrem Glauben an das Kommen Christi in den Wolken beharren und den Herrn ablehnen, wenn er wiederum als Mensch auf Erden geboren wird.
Auch Jesu Aussagen über die Zukunft des Reiches Gottes, aufgezeichnet in Luk.17 : 20-37, könnten nicht erfüllt werden, wenn Christus in den Wolken des Himmels wiederkommen würde. Wir wollen uns nun mit dem Inhalt dieser Verse näher beschäftigen.
In Luk. 17 : 20 heißt es: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden. Dies würde jedoch durch das Kommen Christi in den Wolken geschehen. Mit der Geburt Jesu begann das Reich Gottes zur damaligen Zeit; jedoch die Juden, die auf das Kommen des Elia warteten, glaubten nicht an Jesus und waren daher nicht fähig, das Reich Gottes zu sehen. Ebenso wird zur Zeit der Wiederkunft das Reich Gottes mit der Geburt Christi auf Erden beginnen; aber die Christen, die nach dem Kommen Jesu in den Wolken Ausschau halten, werden nicht an ihn glauben und daher das Reich Gottes nicht sehen.
Weiter sagte Jesus: Das Reich Gottes ist inwendig in euch (Luk. 17 : 21 ). Diejenigen, die zur Zeit Jesu an ihn als den Messias glaubten, ihm nachfolgten und dienten, verwirklichten bereits das Reich Gottes in sich selbst. Bei seinem zweiten Kommen wird Christus ebenfalls wieder auf Erden geboren werden, und die Heiligen, die ihn anerkennen und ihm dienen, werden die ersten sein, die das Reich Gottes in sich verwirklichen und es dann auf die Nation und graduell auf die Welt ausdehnen, wobei die Zeichen wahrgenommen werden können. Christus kann also nicht in den Wolken kommen und ganz plötzlich das Reich Gottes errichten.
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Es wird die Zeit kommen, daß Ihr werdet begehren zu sehen einen Tag des Menschensohnes und werdet ihn nicht sehen (Luk.17 : 22). Wenn Christus, angekündigt durch den Posaunenstoß des Engels, in den Wolken des Himmels erschiene und jeder Mensch ihn sehen würde, wäre kein Grund dafür vorhanden, daß seine Nachfolger den Tag des Menschensohnes nicht sehen sollten. Warum machte Jesus dann diesen Ausspruch? Mit seiner Geburt auf Erden war bereits der Tag des Menschensohnes gekommen. Die Juden erkannten ihn jedoch nicht. Ebenso ist bei seiner Wiederkunft der Tag des Menschensohnes mit seiner Geburt auf Erden bereits eingetreten. Aber die Christen, die auf sein Kommen in den Wolken warten, werden nicht an ihn glauben, obgleich sie ihn sehen mögen, und somit den Tag des Menschensohnes nicht als solchen erkennen.
Jesus fuhr fort und sagte: Und sie werden zu euch sagen: Siehe hier! siehe da! Gehet nicht hin und folget auch nicht (Luk. 17 : 23). Wie bereits in dem Abschnitt über das Prinzip der Auferstehung erwähnt, erhalten in den "Letzten Tagen" die Heiligen, die einen hohen geistigen Standard erreicht haben, die Offenbarung, daß sie "der Herr" sind. Wenn sie aber nicht wissen, wie diese Offenbarung zu verstehen ist, hält sich jeder von ihnen für den "Herrn der Wiederkunft" und wird zum Antichristen. Mit seinen Worten wollte Jesus die Menschen warnen, sich nicht von diesen Antichristen verführen zu lassen.
Denn wie der Blitz oben vom Himmel blitzt und leuchtet über alles, was unter dem Himmel ist, also wird des Menschen Sohn an seinem Tage sein (Luk.17 : 24), heißt es weiter in der Bibel. Die Kunde von der Geburt Jesu erreichte sogar den König Herodes in der satanischen Welt, und das ganze Jerusalem erschrak mit ihm (Matth. 2 : 2-3). Die Nachricht von der Wiederkunft Christi wird mit Hilfe der hochentwickelten Transport- und Kommunikationsmittel schnell wie der Blitz in Ost und West verbreitet werden.
Die Bedeutung von Luk. 17 : 25 haben wir bereits behandelt.
In Luk. 17 : 26 heißt es: Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird's auch geschehen in den Tagen des Menschensohnes. Noah, der wußte, daß die Sintflut kommen würde, forderte die Menschen auf, sich in der Arche in Sicherheit zu bringen. Sie nahmen seine Warnung jedoch nicht an und wurden alle vernichtet. Ebenso wird Christus wieder als Mensch auf die Erde kommen, um die Menschen in die Arche der Wahrheit zu führen. Die Gläubigen jedoch, die gen Himmel schauen und die Ankunft des Herrn in den Wolken erwarten, werden nicht auf seine Worte, die er auf der Erde spricht, hören, ihn als einen Häretiker verwerfen und somit Gottes Willen in bezug auf die Vorsehung nicht erfüllen wie die Menschen zur Zeit Noahs.
Weiter heißt es in Luk. 17 : 33 : Wer da sucht, seine Seele zu erhalten, der wird sie verlieren; und wer sie verlieren wird, der wird ihr zum Leben helfen. Wenn Jesus in großer Herrlichkeit in den Wolken kommen würde, wäre der Einsatz unseres Lebens nicht erforderlich. Wenn er aber wieder als Mensch auf Erden erscheint, wird er von den Heiligen, die sein Kommen in den Wolken erwarten, als ein Häretiker verworfen. Darum muß jeder, der an ihn glaubt und ihm folgt, damit rechnen, daß sein Leben von ihm gefordert wird. Diejenigen, die dem Herrn der Wiederkunft unter diesen Umständen dienen, werden ihr Leben erhalten, während jene, die ihn als Häretiker ablehnen, sich von ihm wenden und ihr Leben zu erhalten suchen, es verlieren werden.
Als Jesus von seinen Jüngern nach dem Ort der Wiederkunft gefragt wurde, antwortete er ihnen: Wo das Aas ist, da sammeln sich auch die Adler (Luk. 17 : 37). Wir wissen, daß sich nach Abrahams symbolischer Opferung die Raubvögel auf die Aase stürzten ( 1. Mose 15 : 11). Dadurch wird angedeutet, daß Satan immer auf eine Gelegenheit wartet, Besitz zu ergreifen von dem, was nicht geheiligt ist. Mit diesen letzten Worten bringt Jesus zum Ausdruck, daß Christus, die Quelle des Lebens, dort zu finden ist, wo sich Leben regt, während Satan sich immer im Schatten des Todes aufhält. Christus wird also in der Menge der Gläubigen erscheinen, die sich unter Mithilfe vieler Geistwesen an einem Ort versammeln werden. Jesus wurde zwar inmitten des auserwählten Volkes geboren, erschien jedoch besonders im Kreise seiner Jünger, die an ihn glaubten und ihm nachfolgten, als der Messias.
In der Offenbarung heißt es in bezug auf die physische Wiederkunft :
Und sie gebar einen Sohn, ein Knäblein, der alle Heiden sollte weiden mit eisernem Stabe. Und ihr Kind ward entrückt zu Gott und seinem Stuhl. (Offenb.12 : 5)
Mit dem eisernen Stab ist das Wort Gottes gemeint, das die sündige Welt richten und das Reich Gottes auf Erden wiederherstellen wird. Im Abschnitt über die Vollendung der menschlichen Geschichte haben wir bereits ausgeführt, daß mit dem Gericht durch das Feuer das Gericht durch die Zunge, also durch das Wort, gemeint ist (Jak. 3 : 6). Deshalb sagte Jesus: Das Wort, welches ich geredet habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tage (Joh. 12 : 48). In 2. Thess. 2 : 8 heißt es: Und alsdann wird der Boshafte offenbart werden, welchen der Herr umbringen wird mit dem Geist seines Mundes. Der eiserne Stab ist daher der Stab des Mundes Jesu, der Odem seiner Lippen oder das Wort, das von Jesus ausgeht (Jes. 11 : 4). Darum heißt es in Offenb. 2 : 27: Und er soll sie weiden mit einem eisernen Stabe, und wie eines Töpfers Gefäße soll er sie zerschmeißen.
Dieses männliche Kind, das von einer Frau geboren wird und qualifiziert ist, auf dem Thron Gottes zu sitzen und die ganze Welt durch das Wort Gottes zu regieren (Offenb. 12 : 5), ist niemand anderes als der Herr der Wiederkunft, der als der König aller Könige auf Erden geboren wird, um das irdische Reich Gottes zu errichten. Zu Beginn des Matthäus-Evangeliums sind in der Ahnentafel Jesu vier Huren aufgeführt. Dadurch sollte aufgezeigt werden, daß der Erlöser der gesamten Menschheit zuvor einer sündigen Ahnenreihe entstammt, aber als sündenloser Mensch die Nachkommen der sündigen Vorfahren erlösen wird.
Viele Gläubige, die sich mit der Interpretation dieses Verses der Offenbarung befaßten, gingen von dem Standpunkt der Wiederkunft Christi in den Wolken aus und bezeichneten die erwähnte Frau als die "Kirche" und den in Offenb. 12 : 17 erwähnten Rest ihrer Nachkommenschaft als die Nachfolger Jesu, die an ihn glauben und für ihn zeugen und in der Position der Adoptivkinder stehen (Röm. 8 : 23).
Einige Gelehrte glauben, daß die Wiederkunft Christi durch den Empfang des Heiligen Geistes (Apg. 8 :16-17) in den Herzen der Menschen stattfindet (Joh. 14 : 20). Da Jesus seit der Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten bis zur Gegenwart im Herzen eines jeden Gläubigen wohnt, hätte demnach die Wiederkunft bereits vor 2 000 Jahren stattgefunden.
Einige christliche Konfessionen lehren, daß Christus in einem geistigen Körper wiederkommt. Als Jesus drei Tage nach seinem Tode auferstand und seinen Jüngern erschien, hatte er das gleiche Aussehen wie zu seinen Lebzeiten (Matth. 28 : 9). Von diesem Zeitpunkt ab bis zur Gegenwart hat Jesus jederzeit Verbindung mit den Gläubigen aufgenommen und diejenigen mit einem hohen geistigen Standard unterwiesen. Diese Art der Wiederkunft hat also ebenfalls bereits vor 2000 Jahren stattgefunden, und es wäre unnötig, dem Tag der Wiederkunft als dem historischen Tag der Erfüllung unseres größten Wunsches entgegenzusehen.
Wenn wir von der Tatsache ausgehen, daß die Jünger Jesu auf seine Wiederkunft warteten, obwohl sie ihm geistig zu jeder Zeit begegnen konnten, wird uns klar, daß sie sein Kommen in einem geistigen Körper nicht als die Wiederkunft ansahen, die sie so sehnsüchtig erwarteten. Außerdem sagte Jesus zu dem Apostel Johannes, mit dem er oft geistig in Verbindung stand: Ja, ich komme bald; worauf Johannes antwortete: Amen, ja komme, Herr Jesu (Offenb. 22 : 20). Jesus selbst bringt hier ganz klar zum Ausdruck, daß sein Kommen im geistigen Körper nicht identisch ist mit der Wiederkunft, und Johannes betrachtet sie ebenfalls als ein zukünftiges Ereignis. Somit muß Christus bei seiner Wiederkunft wie zur Zeit seines ersten Kommens physisch als Mensch auf der Erde erscheinen.
Wie bereits in dem Kapitel über die Prinzipien der Schöpfung ausgeführt, sollte der Mensch dem Segen Gottes entsprechend mit seinem Geist und Körper die beiden Welten, die sichtbare und die unsichtbare Welt, regieren. Durch den Sündenfall wurde dieser Plan Gottes zunichte gemacht, und die Schöpfung, die somit ihren Herrn verlor, wartete seither auf die Offenbarung der Kinder Gottes (Röm. 8 : 19-20). Jesus als der vollkommene Herrscher über diese beiden Welten in der Position des vollkommenen Adam ( 1. Kor. 15 : 27) wollte alle seine Nachfolger durch Pfropfung mit sich verbinden und sie ebenfalls zu Herren der Schöpfung machen (Röm.11 : 17). Als die Juden jedoch gegen Jesus rebellierten, wurde sein Körper als Bezahlung für die Wiederherstellung der Juden und der gesamten Menschheit in die Hände Satans gegeben. Somit konnte die physische Erlösung der Menschheit nicht durchgeführt werden. Aus diesem Grunde starb Jesus mit dem Versprechen wiederzukommen. Bis zur Gegenwart gab es daher nicht einen Menschen, der auf geistiger und physischer Ebene Vollkommenheit erreichte und die beiden Welten in Harmonie miteinander vereinigen konnte.
Folglich kann Christus, der als vollkommener substantieller Mensch wiederkommen muß, nicht nur auf geistiger Ebene erscheinen. Er muß vielmehr wie bei seinem ersten Kommen als geistig und physisch vollkommener Mensch die gesamte Menschheit durch Pfropfung geistig und physisch mit sich vereinigen, sie zur geistigen und physischen Vollkommenheit führen und sie sowohl zu Herren der unsichtbaren als auch der sichtbaren Welt machen (Röm.11 : 17).
In diesem von ihm wiederhergestellten Reich Gottes auf Erden sollte Christus zum wahren Vater der Menschheit und zum König dieses Reiches werden. (Jes. 9 : 6; Luk. 1 : 31 -33). Wegen des Unglaubens der Juden konnte er diesen Plan Gottes jedoch nicht erfüllen und starb am Kreuz mit dem Versprechen wiederzukommen, um alles zu vollenden. Aus diesem Grunde muß Christus wiederum als Mensch auf Erden geboren werden wie bei seinem ersten Kommen.
Außerdem kann der Mensch nur von seiner Sünde erlöst werden, wenn er in seinem physischen Körper auf Erden lebt. Da durch die Bezahlung Jesu am Kreuz nur eine geistige Erlösung stattfand, muß Christus physisch wiederkommen, um die Menschen von ihrer ursprünglichen Sünde zu befreien und die physische Erlösung zu bringen. Dies kann, wie bereits erklärt, durch eine Wiederkunft auf rein geistiger Ebene nicht geschehen.
Außerdem wäre seine Wiederkunft in einem geistigen Körper, der Zeit und Raum übersteigt und nur mit dem geistigen Auge sichtbar ist, in den Wolken, die aus Materie bestehen, unlogisch. Auf der anderen Seite kann eine physische Wiederkunft den Naturgesetzen entsprechend nicht in den Wolken stattfinden. Manche Menschen sind jedoch der Meinung, daß dem allmächtigen und allgegenwärtigen Gott alles möglich ist. Dem ist entgegenzuhalten, daß selbst Gott seine eigenen Gesetze nicht ignorieren kann. Aufgrund der angeführten Beweise besteht daher kein Zweifel darüber, daß Christus bei seiner Wiederkunft wiederum als Mensch auf der Erde geboren werden muß.
Wenn die Wiederkunft Christi durch seine Geburt auf Erden stattfindet, müssen wir wissen, warum die Bibel von einem Kommen in den Wolken spricht. Um darauf eingehen zu können, müssen wir zunächst verstehen, was mit dem Ausdruck "Wolken" gemeint ist. In der Offenbarung heißt es:
Siehe, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen und die ihn zerstochen haben; und werden heulen alle Geschlechter der Erde. Ja, amen. (Offenb.1 : 7)
Hieraus geht hervor, daß alle Menschen Christus bei seiner Wiederkunft sehen werden. Als Stephanus gesteinigt wurde, waren seine geistigen Augen geöffnet, und er sah Jesus zur rechten Hand Gottes sitzen (Apg. 7 : 55). Wenn also die Wiederkunft nur geistig stattfindet, werden ihn nicht alle Menschen, sondern nur diejenigen sehen, deren geistige Augen geöffnet sind. Da er als Mensch jedoch nicht in den Wolken kommen kann, müssen die Wolken etwas symbolisieren.
In dem Vers aus der Offenbarung heißt es weiter, daß alle, die ihn zerstochen haben, ihn ebenfalls sehen werden. Die Römer, die ihn damals kreuzigten, können ihn natürlich nicht sehen. Was ist dann mit dieser Aussage gemeint? Nach Offenb. 20 : 5 werden nur diejenigen Christus seiner Wiederkunft sehen, die teilhaben an der ersten Auferstehung. Wir müssen daher verstehen, daß es sich bei der Aussage in Offenb. 1 : 7 um eine symbolische Darstellung handelt. Mit denen, die ihn zerstochen haben, sind diejenigen gemeint, die auf sein Kommen in den Wolken warten und ihn ablehnen und verfolgen, wenn er ganz unerwartet als Mensch auf der Erde erscheint.
Die ebenfalls in diesem Vers erwähnten "Wolken" symbolisieren als verdunstetes Wasser die Heiligen, also diejenigen aus der gefallenen Menschheit, die eine völIige Neugeburt erfahren haben und auf die Ewigkeit ausgerichtet sind, während Wasser die gefallene Menschheit symbolisiert (Offenb. 17 : 15). Der Begriff "Wolken" wird in der Bibel sowie bei den Klassikern oftmals als Bezeichnung für eine große Menschenmenge gebraucht (Hebr. 12 : 1 ). Auch heute noch ist dieser Begriff in Ost und West gebräuchlich. Die Wolkensäule, die die Israeliten auf ihrer Wüstenwanderung unter Mose tagsüber führte, symbolisierte Jesus, der später als Führer dieser Nation kommen sollte, während die Feuersäule bei Nacht den Heiligen Geist darstellte, der als das Objekt Jesu mit ihm zusammenarbeiten und die Israeliten führen sollte. Das Kommen in den Wolken bedeutet also das Erscheinen Christi als der Führer der Christen, dem zweiten Israel, inmitten einer Schar von Gläubigen. Auf die Frage nach dem Ort der Wiederkunft antwortete Jesus: Wo das Aas ist, da sammeln sich auch die Adler (Luk. 17 : 37). Er wollte damit ausdrücken, daß Christus inmitten seiner Gläubigen erscheinen wird.
Wenn wir die Wiederkunft Christi in den Wolken symbolisch auslegen, können wir auch sagen, daß Jesus bereits in den Wolken kam. Obwohl er auf Erden geboren wurde, war er, von seinem Wert und seiner Bedeutung aus betrachtet, jemand, der vom Himmel herabkam. In der Bibel heißt es: Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch ; der andere Mensch ist der Herr vom Himmel ( 1. Kor.15 : 47). Und niemand fährt gen Himmel, denn der vom Himmel herniedergekommen ist, nämlich des Menschen Sohn (Joh. 3 : 13). Darum sprach man bereits beim Kommen Jesu von seinem Erscheinen in den Wolken.
Für diese Aussage gibt es zwei Gründe.
Erstens wollte er eine Irreführung durch Antichristen verhindern. Wenn Jesus offen darüber gesprochen hätte, daß die Wiederkunft physisch auf Erden stattfinden wird, hätten viele Antichristen große Verwirrung unter den Gläubigen ausgelöst. Da Jesus, der Messias, aus ganz einfachen Verhältnissen kam, hätte jeder einfache Mensch, der einen gewissen geistigen Standard erreicht hat, sich als Messias ausgeben und die ganze Welt irreführen können. Glücklicherweise wurde dies dadurch verhindert, daß alle Gläubigen die Wiederkunft in den Wolken erwarteten. Da nun die Zeit erfüllt ist, sagt Gott uns direkt, daß Christus wieder auf Erden geboren wird.
Zweitens wollte Jesus mit dieser Ankündigung die Gläubigen ermutigen, die damals einen schweren Weg gehen mußten. Jesus machte viele Aussagen, die unlogisch klangen, um seine Nachfolger anzuspornen, Gottes Willen so schnell wie möglich zu erfüllen. Zum Beispiel sagte er zu seinen Jüngern, um ihnen Mut zu machen: Wahrlich ich sage euch, Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis des Menschen Sohn kommt (Matth. 10 : 23). Nachdem Petrus von seinem zukünftigen Leidensweg erfahren hatte, fragte er seinen Meister, was dann aus Johannes werden würde, und Jesus antwortete ihm: So ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach! (Joh. 21 : 18-22). Aufgrund dieser Worte Jesu erwarteten einige seiner Jünger seine Wiederkunft zu Lebzeiten des Johannes.
Bei einer anderen Gelegenheit sagte Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Es stehen etliche hier, die nicht schmecken werden den Tod, bis daß sie des Menschen Sohn kommen sehen in seinem Reich (Matth. 16 : 28). Auch dies veranlaßte die Jünger anzunehmen, daß die Wiederkunft zu ihren Lebzeiten statt in den würde.
Der Gedanke an die bevorstehende Wiederkunft Christi gab seinen Jüngern so viel Kraft und Mut, daß sie sogar in der Zeit der stärksten Unterdrückung durch das Römische Reich und der größten Verfolgung durch das Judentum mit dem Heiligen Geist erfüllt waren und die christliche Kirche gründen konnten (Apg. 2 : 1-4). Um sie in der Zeit der größten Trübsal zu ermutigen, sagte Jesus, daß er in der Kraft und Herrlichkeit Gottes in den Wolken des Himmels erscheinen und alle diese Dinge mit der Geschwindigkeit eines Blitzes erfüllen würde.
Wenn Christus wieder als Mensch auf dieser Erde geboren wird und nicht in einem geistigen Körper wiederkommt, wird er sicherlich in einer von Gott auserwählten Nation und an einem von Gott prädestinierten Ort erscheinen.
Natürlich fragen wir uns nun, welchen Ort er prädestiniert und welche Nation er dazu auserwählt hat.
A. Wird Christus wieder inmitten des jüdischen Volkes erscheinen?
Viele Christen stützen ihre Annahme, daß die Wiederkunft Christi in Israel stattfinden wird, auf die Aufzeichnungen in der Bibel, die sich auf die Wiederkunft beziehen, z.B.: Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden: hundertundvierundvierzigtausend, die versiegelt waren von allen Geschlechtern der Kinder Israel (Offenb. 7 : 4);... wahrlich ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis des Menschen Sohn kommt (Matth. 10 : 23);... wahrlich ich sage euch: Es stehen etliche hier, die nicht schmecken werden den Tod, bis daß sie des Menschen Sohn kommen sehen in seinem Reich (Matth.16 : 28).
Sie konnten jedoch nur in dieser Weise denken, weil sie den fundamentalen Plan Gottes nicht kannten.
Andererseits sagte Jesus in dem Gleichnis von den bösen Weingärtnern ganz klar, daß der Herr des Weinbergs den Übeltätern, die seinen Sohn töteten, ihren verdienten Lohn geben wird: Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volke gegeben werden, das seine Früchte bringt (Matth. 21 : 33-43).
In diesem Gleichnis bezeichnet Jesus Gott als den Besitzer des Weinbergs, den Weinberg als das Erbe, die auserwählte Nation Israel als die Verwalter des Weinbergs, die Propheten als die Knechte und sich selbst als den Sohn des Besitzers. Mit dem Volke, das seine Früchte bringt, ist nicht Israel, sondern eine andere Nation gemeint, die den Willen Gottes erfüllt und dem Herrn der Wiederkunft dient.
Warum erweckte Jesus dann durch andere Aussagen den Eindruck, als würde seine Wiederkunft in Israel stattfinden? Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir uns darüber klar sein, was unter dem Begriff "Israel” zu verstehen ist.
Jakob, der am Jabbok mit dem Engel rang, um die Position Abels für die substantielle Opferung wiederherzustellen, siegte in diesem Kampf und erhielt den Namen "Israel" (Kämpfer Gottes; 1. Mose 32 : 28). Nachdem er somit die Position Abels wiederhergestellt hatte und in der substantiellen Opferung erfolgreich war, konnte er das Fundament für den Messias auf der Familienebene legen. Daher werden seine Nachkommen, die auf diesem Fundament an der Erfüllung des Willens Gottes arbeiten, "Israel" genannt. "Israel" bedeutet also Gottes auserwähltes Volk, das durch Glauben triumphiert, wobei es sich nicht unbedingt um die direkten physischen Nachkommen Jakobs handelt.
Deshalb sagte auch Johannes der Täufer zu den Juden: Denket nur nicht, daß ihr bei euch wollt sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken (Matth. 3 : 9). Paulus sagte in seinem Brief an die Römer: Denn das ist nicht ein Jude, der auswendig ein Jude ist, . auch ist das nicht eine Beschneidung, die auswendig am Fleisch geschieht; sondern das ist ein Jude, der's inwendig verborgen ist, und die Beschneidung des Herzens ist eine Beschneidung, die im Geist und nicht in Buchstaben geschieht (Röm. 2 : 28-29).
Er bezeugte weiterhin: Denn es sind nicht alle Israeliter, die von Israel sind (Röm. 9 : 6). Jesus gebrauchte diese Worte, um die Juden, die auf ihre Zugehörigkeit zum auserwählten Volk stolz waren, weil sie zu den direkten Nachkommen Abrahams gehörten, aber nicht im Einklang mit dem Willen Gottes standen, zurechtzuweisen.
Auch die Nachkommen Jakobs, die unter Mose zur Zeit ihres Auszuges gegen die Ägypter kämpften, waren nicht länger Gottes auserwähltes Volk Israel, als sie in der Wüste gegen Gott rebellierten. Darum ließ Gott sie alle in der Wüste umkommen und führte nur ihre Nachkommen, die Mose folgten, in das Land Kanaan.
Aber auch aus diesen Nachkommen, die nach Kanaan einzogen, qualifizierten sich nur die zwei Stämme des Südreiches Juda, die den Willen Gottes erfüllten, als das auserwählte Volk, das Jesus empfangen konnte, während die zehn Stämme des Südreiches Israel, die gegen Gott rebellierten, ihr Privileg verloren, das auserwählte Volk zu sein, und untergingen.
Als die Juden Jesus ans Kreuz gaben, verloren sie für immer die Qualifikation, das auserwählte Volk zu sein.
Wie durch die angeführten Aussagen Paulus' bereits erklärt, waren seit der Kreuzigung Jesu die Christen, die im Glauben Abrahams die Mission seiner leiblichen Nachkommen fortführten, das wahre Israel.
Die Bibel erklärt diesen Punkt ganz deutlich. In Apg. 13 heißt es: Euch mußte zuerst das Wort Gottes gesagt werden; nun ihr es aber von euch stoßet und achtet euch selbst nicht wert des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden (Apg. 13 : 46). In Röm. 11 finden wir die Aussage Paulus' aufgezeichnet: Sondern aus ihrem Fall ist den Heiden das Heil widerfahren, auf daß sie denen nacheifern sollten (Röm.11 : 11b).
Wir können nun verstehen, daß das auserwählte Volk Israel, das das "Fundament für den Messias” errichten sollte, nicht die leiblichen Nachkommen Abrahams, sondern die im Glauben Abrahams wandelnden aufrichtigen Christen sind.
Im Hinblick auf seinen Kreuzestod vergleicht Jesus in Matth. 21:33-46 die Juden mit den bösen Weingärtnern, die den Sohn des Weinbergbesitzers töteten.
Welche Nation wird dann in die Position gestellt, die Gott den Israeliten entzogen hat, und die entsprechenden Früchte bringen? Die Bibel lehrt uns, daß es eine Nation aus dem Osten sein wird.
In Offenb. 5 : 1 und 3 heißt es: Und sah in der rechten Hand des, der auf dem Stuhl saß, ein Buch, beschrieben inwendig und auswendig, versiegelt mit sieben Siegeln;... Und niemand im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde konnte das Buch auftun und hineinsehen. Und Johannes weinte sehr darüber. Und das Lamm kam und nahm das Buch aus der rechten Hand des, der auf dem Stuhl saß (Offenb. 5 : 7) und öffnete jedes der sieben Siegel (Offenb. 6 : 1-17). Bevor Christus jedoch das siebente Siegel auftat, hatte Johannes ein tröstliches Zwischengesicht. In Offenb. 7 : 2-3 heißt es, daß er einen anderen Engel vom Aufgang der Sonne aufsteigen sah mit dem Siegel des lebendigen Gottes, der die Auserwählten Gottes an ihren Stirnen versiegelte; und er hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden: hundertundvierundvierzigtausend.
Weiter sagt Johannes in Offenb. 14: Und ich sah das Lamm stehen auf dem Berg Zion und mit ihm hundertundvierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben an ihrer Stirn (Offenb.14 : 1 ).
Aus diesen Bibelversen geht hervor, daß Christus im Osten geboren wird in einem Land, das gen Aufgang der Sonne liegt, und unter den Auserwählten dieses Landes hundertundvierundvierzigtausend Menschen an ihren Stirnen versiegelt werden mit seinem Namen und dem Namen seines Vaters (Offenb. 14 : 1).
Welche der vielen Nationen im Osten wird dann die auserwählte Nation sein?
Wie bereits erklärt, wird der Herr der Wiederkunft nicht zu den leiblichen Nachkommen Abrahams, sondern zu der Nation kommen, die das göttliche Erbe antritt und die Früchte des Reiches Gottes bringt. Außerdem muß es eine Nation aus dem Osten sein.
Wenn man von den "östlichen Nationen sprach, waren von alters her Korea, Japan und China gemeint. Bei näherer Betrachtung der Geschichte dieser drei Nationen stellen wir fest, daß Japan seit Generationen Amaterasu- Omikami verehrte und als eine totalitäre Nation in den Zeitabschnitt der Wiederkunft eintrat. Wie später noch ausgeführt, war Japan die Nation, die die Christen in Korea bitter verfolgte.
China, das vom Kommunismus beherrscht wird, ist mit Japan zusammen auf der satanischen Seite.
Die Nation aus dem Osten, in der die Wiederkunft stattfinden wird, ist daher keine andere als Korea. Wir wollen nun von verschiedenen Gesichtspunkten aus, basierend auf den Prinzipien, den Grund dafür betrachten, daß Korea die auserwählte Nation ist, die den Herrn der Wiederkunft empfangen kann.
Die Nation, in der die Wiederkunft stattfinden soll, muß folgende Bedingungen erfüllen.
1 ) Diese Nation muß durch Wiedergutmachung das nationale Fundament für die Wiederherstellung legen
Aus der Sicht der Prinzipien muß Korea, um als Nation den Messias empfangen zu können, das "nationale Fundament der 40tägigen Trennung von Satan" für die universelle Wiederherstellung Kanaans errichten.
Aus welchem Grunde muß das koreanische Volk dieses Fundament legen? Wenn Christus in Korea wiederkommt, wird das koreanische Volk zum "dritten Israel", zum auserwählten Volk Gottes.
Abrahams Nachkommen, die in Ägypten geknechtet wurden, als sie den Willen Gottes erfüllten, waren das "erste Israel”, während die Christen, von dem "ersten Israel” als Häretiker bezeichnet, zum "zweiten Israel" und Träger der Vorsehung der Wiederherstellung wurden, indem sie dem auferstandenen Jesus dienten. Wie jedoch in Luk. 17 : 25 vorausgesagt, wird Christus bei seiner Wiederkunft auch von dem "zweiten Israel" als Häretiker verworfen und verfolgt werden. In diesem Falle wird Gott die Christen ebenso verlassen wie damals die Juden, als sie Jesus ablehnten (Matth. 7 : 23), und Korea als die auserwählte Nation, das "dritte Israel", einsetzen, das Gottes Vorsehung der Wiederherstellung durchführen muß, indem es dem Herrn der Wiederkunft dient.
Das erste Israel litt 400 Jahre unter der Knechtschaft in Ägypten, der satanischen Welt der damaligen Zeit, um das "40tägige Fundament der Trennung von Satan" für den Beginn des nationalen Kurses der Wiederherstellung Kanaans zu errichten. Ebenso hatte das zweite Israel 400 Jahre lang unter der Christenverfolgung im Römischen Reich, der satanischen Welt, zu leiden, um das "40tägige Fundament der Trennung von Satan" für den Beginn des universellen Kurses der Wiederherstellung Kanaans legen zu können. Diese Periode war die 40jährige Leidenszeit der Koreaner unter japanischer Herrschaft.
Unter dem Deckmantel des "EUL-SA Schutzvertrages" unterdrückte Japan das koreanische Volk 40 Jahre lang. Durch ein Abkommen zwischen Hiro-humi Ito von Japan und dem projapanischen Erziehungsminister Wan Yong Lee von Korea wurden im Jahre 1905 alle diplomatischen Rechte Koreas an das japanische Außenministerium abgetreten. Nicht genug damit, die Japaner beraubten Korea aller Rechte auf den Gebieten der Politik, Diplomatie, Ökonomie usw., indem sie Regierungsbeamte und Sekretäre in den verschiedenen Bezirken einsetzten, durch die sie die Verwaltung des Landes auf allen Gebieten steuerten. Dies war das wirkliche Ziel, das Japan mit dem EUL- SA Schutzvertrag verfolgte.
Nachdem Korea im Jahre 1910 gewaltsam an Japan angegliedert wurde, verlor das koreanische Volk seine Freiheit. Die Japaner warfen zahllose koreanische Patrioten ins Gefängnis oder metzelten sie nieder, drangen in den königlichen Palast ein, töteten die Königin und führten hemmungslos die unmenschlichsten Aktionen durch. Als sich eine koreanische Unabhängigkeitsbewegung bildete, wurden am 1. März 1919 unzählige gute koreanische Bürger getötet. Das große Kanto-Erdbeben in Japan im Jahre 1923 diente den Japanern zur Verbreitung falscher Anschuldigungen. Die Folge davon war ein großes Massaker, dem unzählige unschuldige Koreaner, die in Tokio lebten, zum Opfer fielen. Viele Koreaner, die die japanische Tyrannei nicht länger ertragen konnten, überließen den Japanern den fruchtbaren Boden ihres Vaterlandes und flüchteten in die Wildnis der Mandschurei. Dort nahmen sie unsagbare Entbehrungen und Härten auf sich und kämpften fr die Befreiung ihres Vaterlandes. Die japanischen Soldaten durchsuchten ein Dorf nach dem anderen nach diesen patriotischen Koreanern, trieben manchmal alle Dorfbewohner, alt und jung, in einem Gebäude zusammen und brachten sie um, indem sie das Gebäude anzündeten. Diese japanische Tyrannei endete erst mit dem Untergang des japanischen Reiches.
Die Koreaner, die entweder zur Zeit der Sam-il Unabhängigkeitsbewegung oder in der Wildnis der Mandschurei sterben mußten, waren zum größten Teil Christen. Gegen Ende ihrer imperialistischen Herrschaft töteten die Japaner zahllose koreanische Christen, die sich weigerten, in ihren Schinto-Schreinen anzubeten, oder warfen sie ins Gefängnis. Die Unterdrückungsmaßnahmen des japanischen Imperialismus gegenüber den koreanischen Christen kurz vor der Befreiung Koreas am 18. August 1945 waren entsetzlich grausam, bis das koreanische Volk nach der Kapitulation des japanischen Kaisers Hirohito im Zweiten Weltkrieg endlich aus seiner Knechtschaft befreit wurde.
Während dieser 40jährigen Periode, beginnend mit dem EUL-SA Schutzvertrag im Jahre 1905 bis zu seiner Befreiung im Jahre 1945, war das koreanische Volk einer nicht weniger grausamen Verfolgung ausgesetzt als das "erste Israel" in Ägypten und das ”zweite Israel" unter dem Römischen Reich.
Da die Unabhängigkeitsbewegung hauptsächlich von den koreanischen Christen im In-und-Ausland ausging, hatten auch hauptsächlich die Christen unter der Verfolgung zu leiden.
2) Diese Nation muß gleichzeitig Gottes und Satans Frontlinie sein
Da Gott Adam im Anfang segnete, Herr über die Schöpfung zu sein, war er gezwungen zuzulassen, daß Satan mit dem gefallenen Adam und dessen Nachkommen nach dem Muster der drei Segnungen im voraus eine Welt außerhalb des Bereiches der Prinzipien errichtete, die Gott in Übereinstimmung mit den Prinzipien aufbauen wollte. Gott arbeitete seitdem an der Wiederherstellung dieser Welt. Wie bereits erwähnt, muß daher zur Zeit der Vollendung der menschlichen Geschichte eine Teilung dieser Welt in Demokratie und Kommunismus erfolgen.
Wenn Christus wiederkommt, um die gefallene Welt zu ihrem ursprünglichen Zustand wiederherzustellen, muß Gott seine Vorsehung, die kommunistische Welt auf die himmlische Seite zu bringen, in dem Land durchführen, in dem der Herr der Wiederkunft erscheinen wird. Wenn also die Wiederkunft in Korea stattfindet, wird auch dort die Frontlinie der großen Liebe Gottes und zugleich die Frontlinie des wachsenden Hasses Satans verlaufen. Der 38. Breitengrad ist diese Linie, an der sich in Übereinstimmung mit Gottes Vorsehung der Wiederherstellung die beiden Mächte von Demokratie und Kommunismus gegenüberstehen.
Das, was an dieser Trennungslinie zwischen Gott und Satan liegt, dient als Opfer, durch das die jeweiligen Positionen von Gut und Böse entschieden werden. Da das koreanische Volk, das für die universelle Wiederherstellung als Nation in diese Frontlinie zwischen Gott und Satan gestellt wurde, dieses Opfer darstellt, muß Gott es teilen, wie auch Abraham bei seiner Opferung diese Teilung vornehmen mußte. Dies ist der Grund für die Teilung Koreas in eine Abel- und eine Kain-Typ-Nation durch den 38. Breitengrad.
Dieser 38. Breitengrad ist daher die Frontlinie der Demokratie und des Kommunismus und zugleich die Frontlinie Gottes und Satans. Der Korea-Krieg, der am 25. Juni 1950 ausbrach und sich über den 38. Breitengrad hinaus ausdehnte, war daher nicht nur ein Bürgerkrieg, hervorgerufen durch die Teilung des Landes, sondern vielmehr die Konfrontation der beiden Welten von Demokratie und Kommunismus sowie die Gegenüberstellung von Gott und Satan. Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen wurden, ohne sich dessen bewußt zu sein, mobilisiert, um sich der Vorsehung Gottes entsprechend an der Befreiung des Vaterlandes zu beteiligen, da diese Agitation weltweite Auswirkungen in bezug auf die Erfüllung der Vorsehung der Wiederherstellung hatte.
Als der Fall der ersten menschlichen Vorfahren stattfand, trennten sich an diesem Punkt die himmlische und die satanische Seite sowie Leben und Tod, Gut und Böse, Liebe und Haß, Freude und Leid und standen seitdem durch den langen Verlauf der Geschichte hindurch in ständigem Konflikt miteinander. Durch die Trennung dieser Paare wiederum entstanden die beiden Welten der Demokratie und des Kommunismus. Der Konflikt zwischen ihnen nahm schließlich weltweite Formen an und hatte seinen Mittelpunkt in Korea.
Das große Chaos, in das Korea auf religiöser, ideologischer, politischer und ökonomischer Ebene gestürzt wurde, wirkte sich graduell auf die ganze Welt aus. Diese Art der Entwicklung nimmt ihren Anfang in der geistigen Welt, kommt substantiell zuerst in Korea, dem Mittelpunkt der göttlichen Vorsehung der Wiederherstellung, zur Auswirkung und nimmt dann weltweite Ausmaße an. Das Eintreten eines solchen Chaos ist das Zeichen für die Entwicklung einer neuen Weltordnung. In Matth. 24 heißt es: An dem Feigenbaum lernet ein Gleichnis: wenn sein Zweig jetzt saftig wird und Blätter gewinnt, so wißt ihr, daß der Sommer nahe ist (Matth. 24 : 32).
Als die Jünger Jesus nach dem Ort der Wiederkunft fragten, antwortete er: Wo das Aas ist, da sammeln sich auch die Adler (Luk. 17 : 37). Ewiges Leben und ewiger Tod stehen in Korea, der Frontlinie Gottes und Satans, einander gegenüber. Satan, der an dieser Stelle von Adlern symbolisiert wird, ist hier auf der Suche nach den Kindern des Todes, während Christus in diesem Lande wiederkommt, um die Kinder des Lebens zu suchen.
3) Diese Nation muß das Objekt des Herzens Gottes sein
Um zum Objekt des Herzens Gottes werden zu können, müssen wir zuerst den schweren Weg gehen und Blut, Schweiß und Tränen vergießen. Da der Mensch unter die Herrschaft Satans geriet, stand er Gott gegenüber in einer entgegengesetzten Position. Gott, dessen Vaterherz vor Kummer gebrochen war über den Verlust seiner Kinder, machte sich auf, um sie in dieser sündigen Welt zu suchen und zu erlösen. Um die gesamte Menschheit, die gegen ihn rebellierte, retten zu können, mußte er seine geliebten Kinder an Satan opfern, und selbst das größte Leid, seinen einzigen Sohn ans Kreuz zu geben, blieb ihm nicht erspart. Seit dem Sündenfall hat Gott bis zur Gegenwart Tag für Tag gelitten; jede Einzelperson, Familie oder Nation, die den Kampf gegen die satanische Welt aufnahm, um den Willen Gottes zu erfüllen, mußte den dornigen Weg gehen und Blut, Schweiß und Tränen vergießen.
Wie können wir als die Objekte seines kummervollen Herzens den Weg der kindlichen Verehrung und Loyalität gehen, indem wir ein angenehmes und komfortables Leben führen? Daher muß auch die Nation, die den Messias empfangen soll, als Objekt des leidenden Herzens Gottes den Weg der kindlichen Verehrung gehen, indem sie Blut, Schweiß und Tränen opfert. Wie das "erste" und "zweite Israel" so muß auch das koreanische Volk als das "dritte Israel" den Leidensweg gehen. Der historische Kurs des unsagbaren Elends, den das koreanische Volk durchstehen mußte, war der für das auserwählte Volk notwendige Weg, der schließlich zu großem Segen führt.
Außerdem muß diese Nation als das Objekt des Herzens Gottes in seiner Sicht ein gutes Volk sein. Das koreanische Volk als ganzes gehört einer bestimmten Rasse an und hat eine mehr als 4000jährige Geschichte. Sogar auf dem Höhepunkt seiner Macht, zur Zeit der Herrschaft der Kokuyo- und Silla-Dynastien, wehrte es nur die Angriffe fremder Mächte ab, griff jedoch niemals selbst ein anderes Land an. Wenn wir uns vor Augen führen, daß Satans hervorstechendste Eigenschaft seine Aggressivität ist, wird uns klar, daß, schon von diesem Aspekt aus betrachtet, das koreanische Volk zur himmlischen Seite gehört.
Gottes Strategie ist es, den Sieg von der Position des Angegriffenen aus zu erringen. Obgleich im Verlauf der Geschichte zahllose Propheten und gute Menschen geopfert wurden und schließlich sogar Gottes einziger Sohn am Kreuz sterben mußte, war das Resultat immer ein Sieg für Gott. Zum Beispiel griff in beiden Weltkriegen die satanische Seite zuerst an, doch jedesmal trug die himmlische Seite den Sieg davon. Ebenso wurde Korea im Verlaufe der Geschichte von zahllosen Völkern angegriffen und muß als Nation den Endsieg für die himmlische Seite erringen.
Das koreanische Volk ist von Natur aus mit geistigen Gaben ausgestattet. Seine religiöse Veranlagung veranlaßte es, stets über die physische Wirklichkeit hinaus nach einer höheren Realität zu streben. Schon seit der Frühzeit ihrer Nation, als ihr kultureller Standard noch sehr niedrig war, hat die Ideologie der Koreaner die Ehrfurcht vor Gott zur Grundlage. Sie wandte sich niemals einer Religion zu, die das irdische Glück anstrebte und wertlose physische Dinge zum Gegenstand göttlicher Verehrung machte. Das koreanische Volk als ganzes hat einen nationalen Charakter, dessen besondere Wertschätzung der Loyalität, der kindlichen Verehrung und der Tugend gilt. Aus diesem Grunde liebt die gesamte Nation die Erzählungen von "Chun Hyang" und "Shim Chung".
4) Diese Nation muß Offenbarungen erhalten haben
Was prophetische Aussagen betrifft, stellen wir fest, daß das koreanische Volk aufgrund von Offenbarungen messianische Erwartungen hegt. Das "erste Israel" glaubte, daß der Messias, den Prophezeiungen ihrer Propheten entsprechend (Mal. 4 : 2-5; Jes. 60 : 1 -22), als ihr König kommen, sein Königreich aufrichten und sein Volk erlösen würde. Das "zweite Israel" ging den schweren Weg des Glaubens in der Hoffnung auf die Wiederkunft Christi.
Ebenso glaubte die koreanische Nation als das "dritte Israel" seit der Regierungszeit der Yi-Dynastie an die Prophezeiung, daß der König der Gerechtigkeit in ihrem Land erscheinen, das Tausendjährige Reich errichten und von allen Nationen der Welt anerkannt und verehrt werden würde. Die Hoffnung auf eine wunderbare Zukunft gab ihnen den Mut, den bitteren Kurs der Geschichte durchzustehen. Dies ist die messianische Hoffnung der Koreaner, die sich auf die Aussagen in "Chung Gam Nok", dem Buch der Prophezeiungen, stützt.
Die jeweiligen Herrscher versuchten, die Erfüllung dieser Prophezeiung, die sich auf das Erscheinen eines neuen Königs in Korea bezog, zu verhindern. Als Korea unter japanischer Herrschaft stand, wurde die Verbrennung der Bücher, die die Prophezeiungen enthielten, angeordnet, um diese Ideologie auszurotten. Nach der Einführung des Christentums in Korea wurde dieser Gedanke als Aberglaube abgetan.
Mit dem König der Gerechtigkeit - Chung Do Ryung -, auf den das koreanische Volk so lange gewartet hatte, ist derjenige gemeint, der mit dem Wort Gottes kommt. Es ist also die koreanische Bezeichnung für den Herrn der Wiederkunft. Bereits vor der Einführung des Christentums in Korea offenbarte Gott durch Chung Gam Nok, daß die Wiederkunft des Messias in Korea stattfinden wird. Viele Gelehrte bestätigen heute die Tatsache, daß die meisten der Prophezeiungen in diesem Buch mit denen der Bibel übereinstimmen.
Zweitens haben Gläubige aller in Korea vertretenen Religionen Offenbarungen erhalten, daß der Gründer ihrer eigenen Religion wieder in Korea erscheinen wird. Wie bereits im einzelnen ausgeführt, können wir an der Geschichte der Entwicklung der Kulturbereiche erkennen, daß auch alle Religionen schließlich unter dem Christentum zu einer Religion zusammengefaßt werden. In den "Letzten Tagen" ist das Christentum die Religion, die den Zweck aller anderen Religionen, die bis zur Gegenwart aufgetreten sind, erfüllt.
Daher wird der wiedergekehrte Christus als das Zentrum des Christentums den Zweck aller anderen Religionen, den ihre jeweiligen Gründer während ihres Lebens auf der Erde verfolgten, erfüllen. Vom Gesichtspunkt der Mission aus betrachtet, bedeutet die Wiederkunft Christi zugleich die Wiederkunft aller anderen Religionsgründer.
Die Wiederkunft der Gründer der vielen Religionen, die in Übereinstimmung mit den Offenbarungen, die ihre Nachfolger erhielten, in Korea stattfinden soll, erfolgt nicht durch viele verschiedene Personen, sondern durch die eine große Persönlichkeit, den Herrn der Wiederkunft, obwohl z.B. die Buddhisten auf das Kommen von Miruk-Bul (Buddha), die Konfuzianisten auf das Erscheinen von Jin-In (des Wahren Menschen), der Chun-Doismus auf Choi Su Un (ihren Gründer) und die Chung-Gam Nok Gruppe auf das Kommen von Chung-Do Ryung (des Menschen mit der Wahrheit) warten.
Drittens können wir feststellen, daß Gottes Versprechen: Und es soll geschehen in den "Letzten Tagen", spricht Gott, ich will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch (Apg. 2 :17) sich heute in Korea erfüllt. Viele religiöse Menschen erhalten ganz klare Offenbarungen in bezug auf die Wiederkunft Christi in Korea. Jedoch die gegenwärtigen geistigen Führer des Christentums messen in ihrer geistigen Ignoranz dieser Tatsache keine Bedeutung zu, und so wiederholen sich heute die Geschehnisse wie zur Zeit Jesu. Die Hohenpriester und Schriftgelehrten, die vor allen anderen von dem Kommen des Messias wissen sollten, befanden sich aufgrund ihrer Ignoranz vollkommen in Unwissenheit um diese Tatsache, während die Weisen aus dem Morgenland und die Hirten auf dem Felde durch Offenbarungen von der Geburt Jesu erfuhren.
Jesus sagte: Ich preise Dich, Vater und Herr des Himmels und der Erde, daß du solches den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart (Matth. 11 : 25). Jesus beklagte sich damit über die geistige Ignoranz der Führer des Judentums der damaligen Zeit und dankte gleichzeitig seinem Vater für die Gnade, die er den Gläubigen jener Zeit, die zwar unschuldig wie die Kinder, jedoch nicht hochgebildet und weise waren, erwies, indem er ihnen himmlische Dinge offenbarte.
5) Alle Kulturen müssen in dieser Nation ihre Früchte tragen
Wie bereits erwähnt, können die fundamentalen Probleme der Menschheit in ihrer Gesamtheit nur dann gelöst und Gottes ideale Welt der Schöpfung erst errichtet werden, wenn Religion und Wissenschaft oder die geistige und die physische Zivilisation zusammenarbeiten: In der Welt, die Christus bei seiner Wiederkunft errichten soll, muß die wissenschaftliche Entwicklung ihren höchsten Grad erreicht haben, und außerdem müssen alle Kulturen, die sich im Verlaufe des vertikalen Kurses der Geschichte entwickelten, durch die Gesellschaft, die den Herrn der Wiederkunft zum Mittelpunkt hat, gleichzeitig horizontal wiederhergestellt werden, damit eine Gesellschaft entstehen kann, die auch auf kultureller Ebene den höchsten Grad erreicht hat. Daher müssen Religion und Wissenschaft und somit auch der geistige und physische Aspekt der Kultur von einer Wahrheit absorbiert und in Harmonie miteinander vereinigt werden mit Korea als Mittelpunkt, so daß Früchte entstehen, die der idealen Welt entsprechen.
Erstens müssen alle Kulturen, die sich auf dem Festland entwickelten, in Korea Früchte bringen. Die Festland- Kultur des Altertums, die in Ägypten begann, ging in die Halbinsel-Kultur von Griechenland, Rom und Iberien und später in die Insel-Kultur von England über. Die Insel-Kultur verlagerte sich wiederum auf das Festland nach Amerika und von dort aus zurück zur Insel Japan. Nun muß die Wanderung der Kultur in der Halbinsel-Kultur in Korea, wo die Wiederkunft stattfinden wird, ihre Vollendung finden.
Zweitens muß auch die Kultur, die sich in der Umgebung der Flüsse und Meere entwickelte, schließlich als die Kultur des Pazifiks in Korea ihre Früchte bringen. Die Fluß-Kultur an Nil, Euphrat und Tigris ging auf das Mittelmeergebiet - Griechenland, Rom, Spanien und Portugal - über, und diese MittelmeerKultur wiederum wurde abgelöst durch die Atlantik-Kultur Englands und Amerikas. Diese Atlantik-Kultur wiederum wird als Pazifik-Kultur, die Amerika, Japan und Korea einbegreift, in Korea ihre Früchte bringen.
Drittens muß auch die Zivilisation, deren Entwicklung vom Klima abhängig ist, ihre Frucht in Korea tragen. Alle Lebewesen beginnen ihre Aktionen und Vermehrung im Frühling, entwickeln sich während des Sommers, tragen Früchte im Herbst und werden nach der Ernte für die Dauer des Winters gelagert. Dieser Wechsel findet nicht nur innerhalb des Jahres statt. Betrachten wir die Einteilung eines Tages, so stellen wir fest, daß der Morgen dem Frühling, der Mittag dem Sommer, der Abend dem Herbst und die Nacht dem Winter entspricht. Auch der Ablauf des menschlichen Lebens sowie der gesamte Verlauf der menschlichen Geschichte findet in dieser Weise statt, da Gott die Welt in Übereinstimmung mit dem Prinzip des klimatischen Wechsels schuf.
Gott schuf Adam und Eva im Frühling. Die Zivilisation der Menschheit sollte also in der gemäßigten Zone Edens beginnen, in die Zivilisation der tropischen Zone des Sommers übergehen, sich dann in die kühle Zone des Herbstes verlagern und schließlich in die Kälte-Zone des Winters übergehen. Durch den Sündenfall jedoch geriet der Mensch in den Zustand eines Barbaren. Er war nicht fähig, die Zivilisation der gemäßigten Zone zu entwickeln, sondern führte ein primitives Leben in der tropischen Zone, und es entstand die Zivilisation der tropischen Zone in Ägypten. Diese Zivilisation ging vom Festland über die Halbinsel zur Insel über, und es entstand die Zivilisation der kühlen Zone. Diese wiederum wurde abgelöst durch die Zivilisation der kalten Zone in Rußland. Jetzt muß die Zivilisation der gemäßigten Zone, das neue Eden, in Korea entstehen, und alle Zivilisationen müssen dort ihre Früchte bringen.
Die Zeit des Kommens Jesu und die Zeit der Wiederkunft Christi sind Perioden der Zeitidentität innerhalb der Vorsehung. Daher sind alle Situationen, die sich heute im Christentum abspielen, zu vergleichen mit den Ereignissen im Judentum zur Zeit Jesu.
Wie damals das Judentum so ist heute das Christentum an die Autorität und das Zeremoniell der Kirche gebunden, von innen her ist es jedoch korrupt. Die führende Klasse der damaligen Zeit, die Hohenpriester und Schriftgelehrten, war an die Tradition des mosaischen Gesetzes gebunden, führte jedoch ein geistig korruptes Leben. Je gewissenhafter die Menschen daher in ihrem Glaubensleben waren, desto mehr sehnten sie sich danach, daß Jesus, der zu der Zeit als Häretiker abgelehnt wurde, ihren geistigen Durst löschen möge, und folgten ihm nach.
Auch die führende Klasse des heutigen Christentums, die Klerik, die wohl äußerlich an das Zeremoniell und die Autorität der Kirche gebunden ist, geht immer mehr den Weg des geistigen Verfalls. Die überzeugten Christen suchen jedoch in den Bergen und Tälern nach dem wahren Weg und neuen Führern, um das innere Licht der Wahrheit zu finden.
Wie bereits ausgeführt, werden die Christen allen anderen voraus den Herrn der Wiederkunft ablehnen und verfolgen, wie die Juden es damals mit Jesus taten. Jesus, der den Worten der Propheten entsprechend gekommen war, um das Alte Testament zu erfüllen und auf diesem Fundament ein neues Zeitalter zu beginnen, wiederholte nicht lediglich die Worte des Alten Testamentes, sondern brachte die neue Wahrheit für das neue Zeitalter. Jedoch die Hohenpriester und Schriftgelehrten, die die Worte Jesu und sein Verhalten nach dem Alten Testament beurteilten, brachten ihn schließlich ans Kreuz, da sie von dem falschen Maßstab ausgingen.
Die Aufgabe des wiedergekehrten Christus ist es, auf dem Fundament des Neuen-Testament-Zeitalters, das durch die Christen gelegt wurde, einen neuen Himmel und eine neue Erde zu errichten (Offenb. 21 : 1-4). Er wird daher nicht die Worte des Neuen Testamentes, die Jesus vor 2000 Jahren brachte, wiederholen, sondern die neue Wahrheit für die Errichtung des neuen Himmels und der neuen Erde verkünden. Die Christen, die sich auf die Bibel stützen, werden die Worte und das Verhalten des Herrn der Wiederkunft nach dem Neuen Testament beurteilen und ihn als einen Häretiker verwerfen. Daher sagte Jesus in bezug auf die Wiederkunft: Zuvor aber wird er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht (Luk. 17 : 25).
Auch die Umstände zur Zeit des Kommens Jesu werden sich wiederholen. Nicht die Hohenpriester und Schriftgelehrten, sondern die Weisen aus dem Morgenland und die Hirten auf dem Felde erhielten von Gott die Offenbarung über die Zeit und den Ort der Geburt Jesu. Diese ganze Situation ist vergleichbar damit, daß ein Vater sich an sein Stiefkind wenden muß, da sein eigenes Kind ihn ignoriert.
Ebenso wird Gott die Wiederkunft Christi nicht den heutigen Christen, die am traditionellen Glauben festhalten, sondern den Laien, den Andersgläubigen oder aber gewissenhaften Menschen, die keiner Religion angehören, offenbaren. Wie zur Zeit Jesu nicht die führende Schicht der Juden, die sich für auserwählt hielt, seinen Worten glaubte und er zu den einfachen Menschen und Heiden gehen mußte, so werden auch zur Zeit der Wiederkunft Christi die Laien und Nichtchristen und nicht die christlichen Führer, obwohl sie sich als die Auserwählten betrachten, seine Worte annehmen. Jesus brachte seine Enttäuschung darüber in dem Gleichnis von der königlichen Hochzeit durch die Worte des Königs zum Ausdruck: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Gäste waren's nicht wert. Darum gehet hin auf die Straßen und ladet zur Hochzeit, wen ihr findet... (Matth. 22 : 8-10).
Auch zur Zeit der Wiederkunft werden sich viele Gläubige in der Hölle wiederfinden statt im Himmel, dem sie ursprünglich zustrebten. Die Hohenpriester und Schriftgelehrten als die Führer des auserwählten Volkes hätten zuerst von dem Kommen Jesu erfahren und das Volk zu Jesus führen sollen. Indem Jesus in den Tempel ging und den Hohenpriestern und Schriftgelehrten zuerst das Evangelium brachte, gab er ihnen die Chance, ihre Mission zu erfüllen. Als sie seine Lehre jedoch ignorierten, war Jesus gezwungen, die einfachen Fischer am Ufer des Galiläischen Meeres in seine Nachfolge zu rufen und hauptsächlich mit den Menschen niederen Standes wie Sündern, Zöllnern und Huren zu arbeiten. Es kam schließlich so weit, daß die Hohenpriester und Schriftgelehrten Jesus ans Kreuz lieferten in der Überzeugung, durch die Bestrafung dieses "Gotteslästerers" den Willen Gottes erfüllt zu haben. Sie übten weiterhin ihr Amt aus, lasen die Schrift, gaben ihren Zehnten, brachten andere Opfer dar und wären niemals auf den Gedanken gekommen, daß sie sich nach ihrem Tod in der Hölle statt im Himmelreich wiederfinden könnten.
Wenn wir uns vor Augen halten, daß die gleichen Geschehnisse zur Zeit der Wiederkunft stattfinden könnten, sollten wir uns ganz ernsthaft mit dieser Angelegenheit auseinandersetzen. Zahllose Christen verfolgen heute einen Weg in der Annahme, daß er in das Himmelreich führt, obgleich es sich möglicherweise um den Weg in die Hölle handelt. Daher sagte Jesus, daß er in den "Letzten Tagen" viele Heilige, die in seinem Namen Teufel ausgetrieben und viele große Taten getan haben, zurückweisen wird mit den Worten: Ich habe Euch noch nie erkannt; weichet alle von mir, ihr Übeltäter (Matth. 7 : 23)! Wenn wir den tiefen Ernst der ganzen Sache erkennen, stellen wir fest, daß niemand in einer gefährlicheren Position steht als die Heiligen, die in dieser heutigen Übergangsperiode der Geschichte leben. Wenn sie wie die jüdischen Führer zur Zeit Jesu die falsche Richtung auf ihrem Glaubensweg einschlagen, wird alles wertlos, wie aufrichtig ihr Glaubensleben auch gewesen sein mag. Darum heißt es in Dan. 12: Aber die Verständigen werden's achten (Dan.12 : 10b).
Wenn der Mensch nicht gefallen wäre, sondern Vollkommenheit erreicht und eine große Weltfamilie gebildet hätte, vergleichbar mit einem menschlichen Körper, mit Gott als Haupt, wäre kein Grund für die Entstehung der vielen verschiedenen Sprachen vorhanden gewesen. Durch den Sündenfall jedoch wurde die vertikale Verbindung des Menschen zu Gott abgeschnitten und dadurch auch ihre horizontale Beziehung zueinander unterbrochen. Die Folge davon war die Sprachenverwirrung. Die Trennung untereinander vertiefte sich, und es entstanden viele Nationen unter den verschiedensten geographischen Bedingungen.
Den Aufzeichnungen in der Bibel entsprechend fand die Sprachenverwirrung unter den Nachkommen Noahs statt, die sich bis dahin der gleichen Sprache bedienten. Die Kanaaniter, die Nachkommen Hams, des zweiten Sohnes Noahs, der in der Erfüllung seiner Mission versagte, begannen mit dem Turmbau zu Babel, um den Willen Satans zu erfüllen. Die Nachkommen Sems und Japhets, die auf der Seite Gottes standen, wollten ihnen bei dieser Arbeit behilflich sein. Um sie an der Mitwirkung dieses satanischen Werkes zu hindern, verwirrte Gott ihre Sprache, so daß es ihnen unmöglich war, sich miteinander zu verständigen (1. Mose 11: 7).
Nichts ist trauriger als die Tatsache, daß wir als die Nachkommen der gleichen Eltern die gleichen Gefühle der Freude und des Zorns haben, diese Gefühle aber wegen der Sprachunterschiede nicht miteinander teilen können. Damit die ideale Welt der einen großen Familie unter dem Herrn der Wiederkunft als dem wahren Vater errichtet werden kann, müssen alle Sprachen miteinander vereinigt werden. Da die Sprachenverwirrung wegen des Turms zu Babel, der die Verherrlichung des Willens Satans darstellte, stattfand, müssen in Verbindung mit dem himmlischen Turm, der den Willen Gottes verherrlicht, dem Prinzip der Wiedergutmachung entsprechend die Sprachen aller Nationen wieder vereinigt werden. Durch welche Sprache soll dies geschehen? Die Frage erübrigt sich, wenn wir berücksichtigen, daß die Kinder die Sprache der Eltern sprechen. Wenn die Wiederkunft Christi, des wahren Vaters, zu dieser Zeit in Korea stattfindet, wird er sich sicherlich der koreanischen Sprache bedienen, d.h. "koreanisch wird seine Muttersprache sein. Daher werden alle Nationen der Welt ebenfalls diese Muttersprache benutzen. Auf diese Weise entsteht aus der gesamten Menschheit eine Familie, in der alle die gleiche Sprache sprechen.