DIE GÖTTLICHEN PRINZIPIEN
TEIL 2 - KAPITEL 5
Die Periode der 130 Jahre, beginnend mit der Reformation in Deutschland unter Luther im Jahre 1517, bis zum Westfälischen Frieden im Jahre 1648, durch den die Kämpfe zwischen der alten und der neuen religiösen Richtung beendet wurden, ist der Zeitabschnitt der religiösen Reformation. Der Charakter dieser Periode wurde durch die Renaissance und die religiöse Reformation, das Produkt des mittelalterlichen Feudalismus, geprägt. Als der Zweck der Vorsehung Gottes, den er mit der mittelalterlichen Gesellschaft verfolgte, nicht erfüllt wurde, erhielten die Renaissance und die religiöse Reformation die führende Mission, das "Fundament für die Wiederkunft Christi" zu legen, indem er sie in die neue Richtung der Vorsehung der Geschichte lenkte. Ohne Kenntnis dieser Tatsache können wir den Charakter dieses Zeitabschnittes nicht verstehen.
Welchen Einfluß hat der Feudalismus auf die ursprüngliche Natur des mittelalterlichen Menschen ausgeübt, um die Renaissance und die religiöse Reformation hervorzubringen? In der durch das Feudalsystem und den verweltlichten, verdorbenen römischen Katholizismus des Mittelalters geschaffenen sozialen Struktur wurde die freie Entwicklung der ursprünglichen Natur des Menschen unterdrückt. Der Weg jedes Menschen zu Gott führt über den Glauben, der nur durch eine direkte vertikale Beziehung der Einzelperson zu Gott entstehen kann. Durch das Eingreifen des Papstes und der Priester in Verbindung mit den formellen religiösen Zeremonien und Gesetzen wurde die religiöse Freiheit der Menschen dieses Zeitalters unterdrückt. Gleichzeitig hinderte das strikte feudalistische Klassensystem den Menschen an der selbständigen Ausübung religiöser Aktivitäten.
Durch ihre geschäftlichen Transaktionen und ihre Ausbeutung des Volkes neigten die Priester mehr und mehr dazu, ein üppiges, hedonistisches Leben zu führen. Folglich verlor das Papsttum, das wie die weltliche Obrigkeit ohne jeglichen Glauben herrschte, immer mehr an Ansehen und war nicht fähig, das Glaubensleben des Volkes zu leiten.
Somit hinderten die Umweltbedingungen des mittelalterlichen feudalistischen Zeitalters den Menschen an der Wiederherstellung seiner ursprünglichen Natur der Schöpfung. Er durchbrach jedoch die Bande und befreite sich aus dieser Knechtschaft seiner Umgebung, indem er sich spontan in die Richtung der Wiederherstellung der ursprünglichen Natur des Menschen, die sowohl innere als auch äußere Aspekte hat, bewegte. Wir wollen nun feststellen, wo im Prinzip der Schöpfung der Grund dafür zu finden ist.
In Übereinstimmung mit dem Prinzip der Schöpfung ähnelt der Mensch, der als substantielles Objekt Gottes Ausdruck seiner polaren Wesensart ist, seinem ursprünglichen Charakter und seiner ursprünglichen Form. Beide, Charakter und Form, haben sowohl innere als auch äußere Aspekte. Der Mensch lebt also durch den Vorgang des Gebens und Nehmens zwischen seinem inneren Charakter und seiner äußeren Form, die jeweils dem Verlangen des inneren und äußeren Aspektes der ursprünglichen Natur des Menschen folgen. Gott muß daher seine Vorsehung der Wiederherstellung in Übereinstimmung mit diesem zweifachen Verlangen der ursprünglichen Natur des Menschen durchführen.
Gott, der zuerst den physischen Körper des Menschen schuf und dann sein Geistiges Selbst ( 1. Mose 2 : 7), führt seine Vorsehung der Wiederherstellung des Menschen ebenfalls zuerst auf der äußeren und dann auf der inneren Ebene durch. Wie im 1. Kapitel ausgeführt, mußte der gefallene Mensch zuerst symbolische Opfer bringen, bevor er auf diesem Fundament ein internes substantielles Opfer bringen konnte. Nur nach erfolgreicher Durchführung dieser Bedingungen konnte das mehr "interne Fundament für den Messias" gelegt werden. In der Zeitepoche vor dem Alten-Testament-Zeitalter ließ Gott daher den gefallenen Menschen zuerst seine Position als "Sklave eines Sklaven" durch das Darbringen von Opfern wiederherstellen ( 1. Mose 9 : 25). Im. Alten-Testament- Zeitalter konnte der Mensch seine Position als Diener durch die Einhaltung der Gesetze wiederherstellen (3. Mose 25 : 55).
Im Neuen-Testament-Zeitalter gab Gott dem Menschen die Möglichkeit, durch den Glauben seine Position als Adoptivkind wiederherzustellen (Röm. 8 : 23). Im Erfüllten-Testament-Zeitalter kann der Mensch durch sein Herz und seinen Eifer für Gott seine Position als wahrer Sohn Gottes wiederherstellen. Alle diese Vorgänge zeigen wiederum, daß die Wiederherstellung von der äußeren zur inneren Ebene durchgeführt wird.
Aus diesem Grunde veranlaßte Gott den Menschen, zuerst seine äußere Umgebung durch die Wissenschaft wiederherzustellen, während er seine Vorsehung der inneren Wiederherstellung, d.h. des menschlichen Geistes, durch die Religion durchführte. Selbst aus der Reihenfolge der Schöpfung ist diese Ordnung ersichtlich. Gott schuf das Äußere, den Erzengel, zuerst und dann das Innere, den Menschen. Die Wiederherstellung vollzieht sich nach der gleichen Ordnung. Gott führte und führt seine Vorsehung der Wiederherstellung des Engels und des Menschen durch, indem er zuerst die externe, substantielle Welt wiederherstellt mit dem menschlichen Körper als Mittelpunkt und in Zusammenarbeit mit der Engelwelt (extern) und dann die Wiederherstellung der internen, unsichtbaren Welt durchführt mit dem menschlichen Geist als Mittelpunkt.
Das Papsttum im Mittelalter hatte die Aufgabe, die innere Mission der Wiederherstellung des "Glaubensfundamentes" durchzuführen. Jedoch infolge der Korruption unter den Päpsten hatte Satan die Möglichkeit einzudringen. Die Menschen des Mittelalters führten die Trennung von Satan durch zwei geistige Bewegungen durch, um die beiden Ideologien, die Kain-Typ und die Abel-Typ-Ideologie, wiederherzustellen. Die Bewegung, die die hellenistische Ideologie wiederherstellen sollte, verursachte die Renaissance, die ein Ausdruck von Humanismus war, während die religiöse Reformation die Bewegung zur Wiederherstellung der hebräischen Ideologie war, die Gott an die erste Stelle rückte. Wir wollen nun zunächst feststellen, wie die Strömungen der hellenistischen und hebräischen Ideologie im Verlaufe der Geschichte einander abwechselten bis in die Gegenwart hinein.
Etwa um 2000 v.Chr. entwickelte sich der Bereich der Minoischen-Kultur und hatte seinen Mittelpunkt auf der Insel Kreta im Mittelmeer. Diese Kultur griff nach Griechenland über und bildete im 11. Jahrhundert v. Chr. den hellenistischen Kulturbereich des Kain-Typ, da ihr Leitgedanke hellenistisch, d.h. humanistisch, war. Etwa zur gleichen Zeit entstand in West-Asien unter dem Einfluß des Hebräertums, das Gott in den Vordergrund stellte, der hebräische Kulturbereich des Abel-Typ. Dies war der Zeitabschnitt des Vereinigten Königreiches.
Wenn die israelitischen Könige dieses Zeitalters das "Glaubensfundament" gelegt und durch die Erhöhung des Tempels mit dem Volke zusammen auf dem "substantiellen Fundament" stehend das "Fundament für den Messias" errichtet und den Messias zu der Zeit empfangen hätten, wäre es dem hebräischen Kulturbereich dieser Zeit möglich gewesen, den hellenistischen Kulturbereich zu absorbieren und einen weltweiten Kulturbereich z bilden. Da diese Könige jedoch nicht nach dem Willen Gottes lebten, wurde sein Plan nicht erfüllt. Somit kamen die Israeliten, nachdem sie aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt waren, im Jahre 333 v. Chr. unter die Herrschaft der Griechen und im Jahre 63 v. Chr. bis zum Kommen Jesu unter die römische Herrschaft. Während dieses gesamten Zeitabschnittes befand sich das Hebräertum unter der Kontrolle der hellenistischen Ideologie, da auch Rom zum hellenistischen Kulturbereich gehörte.
Wenn das jüdische Volk an Jesus geglaubt und sich mit ihm vereinigt hätte, wäre das Römische Reich der damaligen Zeit zum messianischen Königreich mit Jesus als Mittelpunkt geworden. In diesem Falle wäre der Hellenismus vom Hebräertum absorbiert worden, und die hebräische Ideologie hätte sich weltweit ausgebreitet. Durch das Versagen der Juden blieb jedoch der Wille Gottes wiederum unerfüllt und das Hebräertum unter der Kontrolle des Helienismus. Durch den Erlaß Kaiser Konstantins des Großen zu Mailand im Jahre 313 n. Chr. wurde das Christentum offiziell anerkannt. Graduell begann das Hebräertum, den Hellenismus zu überwinden, und bildete schließlich im Jahre 700 n. Chr. zwei große Kulturbereiche, den griechischorthodoxen und den westeuropäischen Kulturbereich.
Wenn die Päpste und Könige des Mittelalters als die Hauptpersonen für die Wiederherstellung des Glaubensfundaments nicht korrupt geworden wären, hätte das "Fundament für den Empfang des Herrn der Wiederkunft" zu der Zeit errichtet werden können, und dem Hebräertum wäre es möglich gewesen, den Hellenismus zu absorbieren und einen einzigen weltweiten Kulturbereich zu bilden. Die Verdorbenheit der Päpste und Könige bildete jedoch die Grundlage für das Eindringen Satans in den führenden mittelalterlichen Geist des Hebräertums. Nun mußte Gott seine Vorsehung der Trennung von Satan durchführen. Ebenso wie er bei Adam die Trennung von Satan durch Kain und Abel vollzog, mußte er jetzt eine Spaltung der Ideologien herbeiführen. Dies geschah durch die Wiederbelebung des Hellenismus, also der Kain-Typ-Ideologie, und des Hebräertums, der Abel-Typ-Ideologie, und kam schließlich zum Ausdruck in Form von Renaissance und religiöser Reformation.
Die Renaissance mit ihrem Humanismus als der führenden Ideologie beherrschte zu dieser Zeit das Hebräertum. Mit diesem substantiellen identischen Zeitabschnitt wurde somit durch Wiedergutmachung die Periode wiederhergestellt, in der das jüdische Volk während seiner Vorbereitungszeit auf das Kommen des Messias unter griechischer Herrschaft stand, d.h. in der sich das Hebräertum unter der Kontrolle des Hellenismus befand. Wir wissen, daß Kain sich dem Abel in vollkommenem Gehorsam unterwerfen sollte, damit die Trennung von Satan, der von Adam Besitz ergriffen hatte, durchgeführt werden konnte. Ebenso kann auf weltweiter Ebene das substantielle Fundament für den "Empfang des Herrn der Wiederkunft" nur errichtet werden, wenn die hellenistische als die Kain-Typ-Ideologie sich vollkommen der hebräischen Abel-Typ-Ideologie unterwirft und somit die Trennung von Satan durchgeführt werden kann, der die führende Geistesströmung des Mittelalters beherrschte.
Durch das Verlangen der ursprünglichen Natur des Menschen des Mittelalters auf der äußeren Ebene fand die Wiederbelebung des Hellenismus statt, und aus dieser Bewegung heraus entstand die Renaissance. Wir wollen nun dieses äußere Streben der ursprünglichen Natur des Menschen näher betrachten, und wie und warum es zu diesem Verlangen kam.
Aus den Prinzipien der Schöpfung wissen wir, daß der Mensch nur Vollkommenheit erreichen kann, indem er aus freiem Willen heraus seinen Teil der Verantwortung erfüllt, wobei nicht einmal Gott eingreifen kann. Daher liegt das Streben nach Freiheit in der ursprünglichen Natur des Menschen. Die ursprüngliche Natur des Menschen strebt nach Unabhängigkeit seiner Persönlichkeit, da er geschaffen war, um als vollkommen unabhängige Persönlichkeit aus freiem Willen heraus seinen Teil der Verantwortung zu erfüllen, Vollkommenheit zu erreichen und eins zu werden mit Gott.
Der Mensch wurde also geschaffen, um Vollkommenheit in seiner Persönlichkeit zu erreichen und den Willen Gottes durch seine Intelligenz und Vernunft zu erkennen und sich danach auszurichten, auch wenn er keine Offenbarung von Gott erhalten mag. Es liegt also in der ursprünglichen Natur des Menschen, nach Intelligenz und Vernunft zu streben. Der Mensch ist somit geschaffen, um die physische Welt zu beherrschen. Darum muß er mit Hilfe der Wissenschaft seine alltägliche Umgebung erschließen, indem er die in der Natur verborgenen Prinzipien in Erfahrung bringt, da es im ursprünglichen Wesen des Menschen liegt, die Natur und die Wirklichkeit zu erforschen und sich wissenschaftlich zu betätigen.
Die Menschen des Mittelalters, deren ursprüngliche Natur durch das Feudalsystem unterdrückt wurde, strebten, dem äußeren Verlangen ihres ursprünglichen Wesens folgend, mit großer Sehnsucht diese Dinge an und begannen, die antike Literatur des Hellenismus, die seit der Zeit der Kreuzzüge aus dem Osten eingeführt wurde, zu studieren.
Der Hellenismus mit seinem Streben nach Freiheit, Unabhängigkeit der Persönlichkeit, Würdigung des menschlichen Verstandes und der Vernunft, Wertschätzung der Natur, Betonung der Realität und Hervorhebung der Wissenschaft entsprach dem äußeren Verlangen der ursprünglichen Natur des Menschen. Daher griff diese Bewegung zur Wiederbelebung des Hellenismus mit großer Begeisterung um sich und führte zum Aufkommen des Humanismus.
Das Wort Renaissance kommt aus dem Französischen und bedeutet Wiedergeburt oder Wiederbelebung. In Italien, dem Mekka der klassischen Erforschung des Hellenismus, nahm die Renaissance schon im 14. Jahrhundert ihren Anfang. Ursprünglich begann diese humanistische Bewegung, um die Menschen des Mittelalters zur Antike zurückzuführen, indem sie den damals herrschenden Geist imitierte, sich dann aber zu einer Bewegung entwickelte, die die mittelalterliche Gesellschafts-struktur einer Reform unterzog, indem sie die klassische Kultur nachahmte. Sie wurde schließlich zu einer Reformbewegung, die über den kulturellen Bereich hinaus alle Gebiete des menschlichen Lebens wie Politik, Ökonomie, Religion usw. beeinflußte, und war praktisch in äußerer Hinsicht die treibende Kraft für die Entstehung des modernen Zeitalters. Die Renaissance entwickelte sich in Form einer äußeren Reformation und ergriff mit ihrem Humanismus, der in Übereinstimmung mit dem äußeren Verlangen der ursprünglichen Natur des Menschen die Grundlage für die damalige Denkweise bildete, das gesamte Feudalsystem.
Da die, Hauptträger der Dispensation, die Päpste des Mittelalters und ihre Priester, verweltlichten, scheiterte Gottes Vorsehung der Wiederherstellung zu dieser Zeit. Die Menschen des Mittelalters widersetzten sich den formellen religiösen Zeremonien und Gesetzen, wandten sich gegen das Klassensystem des Feudalismus und die päpstliche Autorität, die die Autonomie des Menschen mit Füßen trat, indem sie für den Humanismus eintraten. Sie verwarfen auch das starre Glaubensleben dieses Zeitalters, das des Menschen Vernunft und Verstand ignorierte und die Lösung aller Probleme vom Papst abhängig machte, und lehnten die weltabgewandte, asketische Glaubenseinstellung, die der Natur, der Realität und der Wissenschaft keine Beachtung schenkte, ab. Schließlich rebellierten die Christen des Mittelalters gegen die päpstliche Politik.
Die Menschen des Mittelalters folgten also sowohl dem äußeren als auch dem inneren Verlangen ihrer ursprünglichen Natur und traten schließlich für die Wiederbelebung des urchristlichen Geistes ein, indem sie sich mit den Aposteln als Mittelpunkt ernsthaft nach dem Willen Gottes ausrichteten. Hierbei handelte es sich praktisch um die Bewegung zur Wiederherstellung des Hebräertums im Mittelalter. Im 14.Jahrhundert übersetzte John Wycliff, Professor der Theologie an der Universität Oxford in England, die Bibel ins Englische und bestand darauf, daß der Glaube sich nach der Bibel und nicht nach den Päpsten und Priestern richten müsse. Gleichzeitig verurteilte er die Verdorbenheit der Priester, die ihre Macht mißbrauchten und das Volk ausbeuteten, und verkündigte, daß System und Zeremoniell der Kirche sowie ihrer Gesetze jeglicher biblischen Grundlage entbehrten.
Die religiöse Reformation, die bereits im l4. Jahrhundert in England begann und auch in Italien wirksam wurde, nachdem der Papst an Würde verlor, schlug fehl, und ihre Verfechter wurden bestraft. Um Gelder für den Bau des Petersdom zu beschaffen, begann Papst Leo X. im Jahre 1517 mit dem Verkauf von Ablaßbriefen und propagierte sie als Mittel der Tilgung der Sündenschuld und der Erlösung nach dem Tode. Die Bewegung gegen diese üblen Auswüchse löste schließlich die Explosion der religiösen Reformation unter Martin Luther, Professor der Theologie an der Universität zu Wittenberg in Deutschland, aus. Das Feuer dieser revolutionären Bewegung griff schnell um sich und erfaßte Frankreich unter dem Einfluß von Calvin, die Schweiz unter Zwingli und breitete sich graduell in England, Holland und in vielen anderen Ländern aus.
Die internationalen Kämpfe, ausgelöst durch die protestantische Reformation, wurden fast 100 Jahre lang fortgesetzt, bis schließlich durch den Westfälischen Frieden im Jahre 1648 der 30jährige Krieg, der zwischen der alten und der neuen Glaubensrichtung tobte und sich hauptsächlich auf Deutschland konzentrierte, beendet wurde. Während in Nordeuropa mit Deutschland als Mittelpunkt der Protestantismus den Sieg davontrug, blieb in Südeuropa mit Italien als Mittelpunkt der Katholizismus vorherrschend.
Der 30jährige Krieg, der als ein Glaubenskrieg zwischen Protestanten und Katholiken begann und sich auf Deutschland konzentrierte, blieb jedoch kein einfacher Religionskrieg, sondern war zugleich ein politischer Bürgerkrieg, der die Existenz des Deutschen Reiches entschied. Daher war der Westfälische Friede, der diesen Krieg beendete, gleichzeitig eine religiöse und international politische Konferenz, die territoriale Probleme zwischen Deutschland, Frankreich, Spanien, Schweden usw. lösen sollte.
Bei dieser Periode handelt es sich um den Zeitabschnitt der 140 Jahre, der mit dem Erfolg der protestantischen Reformation, gekennzeichnet durch den Westfälischen Frieden im Jahre 1648, begann und mit der Französischen Revolution im Jahre 1789 endete.
In ihrem Bestreben, dem inneren und äußeren Verlangen ihrer ursprünglichen Natur Rechnung zu tragen, gingen die Anschauungen des modernen Menschen auseinander, und Konflikte zwischen den Philosophien aufgrund der Religionsfreiheit und der Freiheit in bezug auf Ideologien waren daher unvermeidlich.
Zur Durchführung der Vorsehung der Wiederherstellung mußte die Trennung in Kain-und Abel-Typen auf der individuellen bis hin zur weltweiten Ebene durchgeführt werden. Folglich muß auch zur Zeit der Vollendung der menschlichen Geschichte diese korrupte Welt geteilt werden in die kommunistische Kain-Typ-Welt und die demokratische Abel-Typ-Welt. Ebenso wie das "substantielle Fundament" nur errichtet werden konnte durch den Gehorsams Kains, der sich dem Abel unterwerfen sollte, so mußte nun auch das "weltweite substantielle Fundament" für den Empfang des Herrn der Wiederkunft gelegt werden, indem sich die Kain-Typ-Welt der Abel- Typ-Welt unterwirft, so daß e i n e Welt entstehen kann.
Zur Entstehung dieser beiden Welttypen sind zwei verschiedenartige Weltanschauungen nötig, die sich während dieses Zeitabschnittes bildeten.
Das äußere Verlangen der ursprünglichen Natur des Menschen war die Ursache für die Wiederbelebung des Hellenismus und die Entstehung des Humanismus. Die anti-mittelalterliche Bewegung der Renaissance, die vom Humanismus getragen wurde, wandte sich von der Bekehrung zu Gott und der Hingabe an die Religion ab und ersetzte alles durch eine Theorie, die die Natur und den Menschen in den Vordergrund rückte. Sie verwarf also die mittelalterliche Lebensanschauung, unter der die Menschen Gott gegenüber so gehorsam waren, daß sie die Natur und ihren physischen Körper als böse und sogar sündig betrachteten, und ersetzte sie durch eine Weltanschauung, die den Wert und die Würde des Menschen hervorhob, indem sie ihn und die Natur durch vernunftmäßige Betrachtung, d.h. auf der Basis von Verstand, Erfahrung und durchschlagenden Beweisen, ergründete.
Diese Weltanschauung entwickelte sich durch zwei Arten der Methodologie, Erkenntnis und Spekulation. Daraus wiederum entwickelten sich die beiden großen Strömungen der modernen Philosophie, der "Rationalismus” durch die Methode der Schlußfolgerung (deduktiv) und der "Experimentalismus" durch die Methode der Überzeugung durch Erfahrung (induktiv).
Der Begründer des "Rationalismus" war Descartes in Frankreich ( 1596 -1650). Er vertrat die Ansicht, daß die Wahrheit nur durch den Verstand, mit dem der Mensch bei seiner Geburt ausgestattet wurde, ergründet werden kann. Er durchbrach die historische Tradition und vertrat die Auffassung: "Ich denke, also bin ich". Auf diesem Fundament und der Schlußfolgerung dieser Auffassung wollten die Realisten die Existenz der äußeren (physischen) Welt erklären. Sie versuchten daher, Gott, die Welt und sogar sich selbst wegzuleugnen.
Der "Experimentalismus", der von Francis Bacon ( 1561-1626) in England gegründet wurde, vertrat den Standpunkt, daß die Wahrheit nur durch praktische Erfahrung gefunden werden kann. Er war der Meinung, daß der menschliche Geist, von jeglicher Voreingenommenheit befreit, wie reines, weißes Papier durch Erfahrung und Beobachtung Erkenntnisse sammeln muß, bevor er irgendeine neue Wahrheit verstehen kann. Beide, der Rationalismus, der den menschlichen Verstand betont und Gott ausschließt, sowie der Realismus, der sich auf menschliche Erfahrung stützt, lehnten Mystik und Visionen ab, indem sie das menschliche Leben rational erklärten und realistisch darstellten, und trennten damit den Menschen und die Natur von Gott.
Durch diese beiden vom Humanismus ausgehenden Strömungen wurde die Renaissance zum Ursprung einer Weltanschauung, die den Menschen nicht nur daran hinderte, seinem inneren Verlangen nach einer Beziehung zu Gott zu folgen, sondern sogar der satanischen Seite den Weg öffnete, indem sie den Menschen veranlaßte, nur seinem äußeren Verlangen nachzugehen. Dies war die Kain-Typ-Weltanschauung.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts sprengte diese Kain-Typ-Weltanschauung die Geschichte und Tradition, beurteilte alle Bestrebungen des Menschen vom Verstand und Realismus her, verwarf alles, was gegen die Vernunft sprach und unrealistisch schien, leugnete die Existenz Gottes und betonte die rationale Realität des Lebens. Dies war die Aufklärungsbewegung. Die Ideologie der Aufklärung, die durch die beiden Hauptströmungen des Experimentalismus und Rationalismus zur Blüte kam, wurde zur Triebkraft für die Französische Revolution.
Durch den Einfluß dieser Kain-Typ-Weltanschauung trat in England der von Hebert (1583-1648) gegründete "Deismus" auf. Im Gegensatz zu der Theologie, die sich seit der Zeit Thomas von Aquinas entwickelt hatte und auf Offenbarung, Vernunft und Harmonie beruhte, stellte der Deismus eine Theologie auf der Grundlage der Vernunft auf. Die Deisten beschränkten ihre Beziehung zu Gott auf die Anerkennung der Tatsache, daß er den Menschen und das Universum schuf, und vertraten die Ansicht, daß Gottes Offenbarungen und Wunder für den Menschen unnötig sind.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts brachte Hegel in Deutschland (1770 -1831) eine übersichtliche Zusammenstellung der Philosophie des Idealismus. Durch den Einfluß des in Frankreich auf der Basis der Ideologie der Aufklärung auftretenden Atheismus und Materialismus ging aus der Philosophie Hegels der linksgerichtete Hegelismus hervor. Diese linksgerichteten Hegelianer verdrehten seine Logik und systematisierten die Philosophie des dialektischen Materialismus, aus der sich die kommunistische Welt von heute entwickelte. D.F. Strauß, ein linksgerichteter Hegelianer, schrieb das "Leben Jesu", verleugnete die Wunder der Bibel und stellte sie als Erzeugnis menschlicher Vorstellungen und Wunder dar, während Feuerbach ( 1804 -1872) in seinem Buch "Das Wesen des Christentums" erklärte, daß bestimmte soziale und ökonomische Gegebenheiten die Entstehung von Religionen verursachen. Diese Theorie wurde zum Hauptträger des Materialismus. Karl Marx ( 1818 -1883) und Friedrich Engels ( 1820-1895) wurden ebenfalls von Strauß und Feuerbach, aber mehr noch von der sozialistischen Ideologie Frankreichs beeinflußt. Indem sie für den dialektischen Materialismus eintraten, faßten sie den Atheismus und Materialismus, deren Blütezeit nach der Renaissance begann und sich zu einer Flutwelle der Aufklärung entwickelte, zusammen. Diese KainTyp-Weltanschauung reifte später heran und bildete den Ursprung für die kommunistische Welt von heute.
Wenn wir die Geschichte der Entwicklung von der mittelalterlichen zur modernen Gesellschaftsform betrachten, neigen wir zu der Annahme, daß es sich hierbei um den Kurs handelte, der den Menschen von Gott trennen und von der Religion unabhängig machen sollte, weil wir die Entwicklung von der Grundlage der Kain-Typ- Weltanschauung aus betrachten, die aus dem äußeren Verlangen der ursprünglichen Natur des mittelalterlichen Menschen entstand.
Das Verlangen der ursprünglichen Natur des Menschen im Mittelalter beschränkte sie jedoch nicht nur auf das Äußere, sondern bezog sich auch auf das Innere. Dieses innere Verlangen seiner ursprünglichen Natur führte zur Wiederbelebung des Hebräertums und wurde die Ursache für die religiöse Reformation. Durch diese Bewegung erhielten Philosophie und Religion eine vertikale Ausrichtung auf dem Weg zur Erlangung der ursprünglichen Natur des Menschen. Hierbei handelte es sich um die Abel-Typ-Weltanschauung, die den mittelalterlichen Menschen in einem höheren Maße beeinflußte, sich Gott zuzuwenden, während die Kain-Typ-Weltanschauung eine Trennung und Unabhängigkeit von Gott und dem Glauben an ihn bewirkte.
Der deutsche Philosoph Kant ( 1724-1804) begründete die Kritische Philosophie, die die beiden miteinander in Konflikt geratenen Strömungen des Experimentalismus und des Rationalismus absorbierte. Er analysierte philosophisch das Verlangen der ursprünglichen Natur des Menschen in bezug auf die inneren und äußeren Aspekte und bahnte vom philosophischen Standpunkt aus den Weg zur Abel-Typ-Weltanschauung. Nur durch eine Beziehung zu den Objekten haben wir die verschiedensten Wahrnehmungen. Dadurch mögen uns Erkenntnisse zuteil werden, die dann aber der Verwirklichung bedürfen.
Die Verwirklichung dieser entweder auf einer Schlußfolgerung oder auf Erfahrung beruhenden verschiedenen Aspekte der Erkenntnis erfolgt in einer Form, die von der Stärke der Beziehung abhängt. Es handelt sich dabei um die ganz persönliche Betrachtungsweise der Einzelperson. Die Verwirklichung der Erkenntnisse hängt demnach von den Anregungen der Objekte ab, die auf die subjektive Weise, die der Einzelperson angeboren und nicht erworben ist, zusammengefaßt und vereinigt werden, entsprechend der spontanen Reaktion ihrer eigenen Denkfähigkeit, d.h. ihres eigenen geistigen (seelischen) Bewußtseins. Somit ersetzte Kant die bestehende Theorie des Faksimile (der genauen Nachbildung), nach der die Subjektivität von dem Objekt geformt wird, durch eine neue Theorie, nach der die Subjektivität das Objekt formt. Die Theorie Kants wurde von einer Reihe von Philosophen wie Fichte, seinem ersten Nachfolger ( 1762-1814), Schelling ( 1775 -1854), Hegel [ 1770-1831 ) usw. übernommen, unter denen besonders Hegel bahnbrechend für einen neuen Aspekt der Philosophie, den Idealismus, war. Dieser Idealismus war, vom philosophischen Gesichtspunkt aus betrachtet, ein Ausdruck der Abel-Typ-Weltanschauung.
Auf religiöser Ebene widersetzte man sich der von der Strömung des Rationalismus beeinflußten Tendenz dieser Zeitepoche. Es entstand eine neue geistige Bewegung, die mehr Betonung auf mystische Erfahrungen als auf Dogmen und Formalitäten legte, da sie das religiöse Verlangen des Menschen und sein Seelenleben für sehr wichtig hielt. Ein Musterbeispiel dafür ist der Pietismus, dessen Wegbereiter in Deutschland Philipp Spener (1635- 1705) war. Der Pietismus mit seiner stark konservativen Tendenz zum orthodoxen Glauben hin legte besonderen Wert auf mystische Erfahrungen. Diese pietistische Bewegung verbreitete sich in England und ergriff die bisher religiös unentwickelten Gemüter der Menschen, und es entstand der Methodismus, gegründet von den Wesley- Brüdern. Diese Glaubensrichtung brachte eine große Wiederbelebung des Glaubenslebens in England, das sich zu dieser Zeit in einem traurigen Zustand befand.
Der Mystiker George Fox ( 1627 -1691 ) gründete in England die Vereinigung der Quäker. Er verkündete, daß Christus das innere Licht sei, das die Seelen der Gläubigen erleuchtet. Auch bestand er darauf, daß wir nur dann die wahre Bedeutung der Bibel erkennen können, wenn wir dieses Licht durch den Heiligen Geist empfangen und uns mystisch mit Christus vereinigen. Durch die Missionsarbeit der Quäker verbreitete sich diese Glaubensrichtung unter den größten Verfolgungen auch auf dem amerikanischen Kontinent.
Der berühmte schwedische Naturforscher Swedenborg (1688- 1772), ein Mensch mit großen geistigen Gaben, enthüllte viele Geheimnisse der geistigen Welt. Durch das Ansteigen der Zahl derer, die mit der geistigen Welt in Verbindung treten, wird der Wert seiner Aussagen, die von der Theologie lange Zeit hindurch ignoriert wurden, jetzt allmählich anerkannt. Auf diese. Weise reifte die Abel-Typ-Weltanschauung zur heutigen Demokratie heran.
Die Folge der Auseinandersetzung zwischen Religionen und Ideologien im vorhergehenden Zeitabschnitt war die Entstehung der Kain- und Abel-Typ-Weltanschauungen. Zu Beginn dieses Zeitalters reiften diese beiden in ihre jeweiligen Richtungen strebenden Weltanschauungen heran. Sie fanden Ausdruck in einer Kain- und einer Abel- Typ-Welt, deren Gesellschaftsstruktur der jeweiligen Weltanschauung entsprach. Politik, Ökonomie und , Ideologie erreichten ein Stadium, das der Schaffung einer idealen Welt unmittelbar vorausgeht. Der Zeitabschnitt nach der Französischen Revolution und der industriellen Revolution in England bis zum Ende des Ersten Weltkrieges war die Periode dieser Vorsehung.
Im vorhergehenden Kapitel haben wir die Demokratie von der Sicht der geschichtlichen Entwicklung aus betrachtet. Dies waren jedoch nur die äußeren Umstände, die die Demokratie entstehen ließen. Wir müssen nun die inneren Beweggründe für die Entstehung der heutigen Demokratie, d.h. die Art der ideologischen Strömung in der brandenden Flut der Geschichte, kennenlernen.
Wenn zur Zeit des Vereinigten Königreiches, wie bereits im IV. Kapitel besprochen, das geistige Königreich mit dem Papst als Zentrum und das substantielle Königreich mit dem König als Mittelpunkt zu einer Einheit geworden wären, hätte die monarchische Gesellschaftsstruktur für das Reich des Messias errichtet und die "Grundlage für den Empfang des Messias" gelegt werden können. Damit hätte auch das Feudalsystem zu der Zeit sein Ende gefunden. Da diese Vorsehung nicht erfüllt wurde, mußte dieser Zeitabschnitt verlängert werden, und die geschichtliche Entwicklung der Politik sowie die der Religion und der Ökonomie nahmen einen voneinander getrennten Verlauf.
Die politische Macht der Lehnsherren zur Zeit des mittelalterlichen Feudalsystems nahm durch das Scheitern der Kreuzzüge immer mehr ab und wurde nach der Renaissance und Reformation zur Zeit der Aufklärung noch geringer. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts vereinigten die Lehnsherren die vielen einzelnen Staaten unter einem König mit absoluter Machtbefugnis. Dies war der Zeitabschnitt der absoluten Monarchie, in dem dem König, beeinflußt durch die Idee des "Göttlichen Rechtes der Könige", absolute Macht gegeben wurde. Wir wollen die Ursache für diesen Zeitabschnitt vom sozialen Aspekt aus betrachten. Erstens konnten die Bevölkerungsschichten, die sich mit dem König vereinigten, Widerstand gegen die Lehnsherren leisten. Zweitens brachten sie einen starken nationalen Rückhalt, getrennt vom Lehnswesen, um die ökonomischen Aktivitäten des Handels zu überwachen, da eine Handels- und Wirtschaftspolitik, geführt und geschützt durch den Staat, erforderlich war.
Vom Gesichtspunkt der Vorsehung der Wiederherstellung aus betrachtet, sollte die monarchische Staatsform der himmlischen Seite das Feudalsystem ablösen. Da jedoch die Päpste und Könige dieses Zeitalters sich nicht vereinigten, wurde diese Gesellschaftsstruktur nicht realisiert; im Gegenteil, die den Papst umgebende Gesellschaft wurde zur absolut monarchischen Gesellschaft auf der satanischen Seite und folgte damit der von Satan im voraus bestimmten Richtung.
Wir wollen nun vom Standpunkt der Vorsehung der Wiederherstellung aus den Trend der Gesellschaft unter der absoluten Monarchie betrachten, der, ausgerichtet auf die Kain-Typ-Weltanschauung, die kommunistische Welt hervorbrachte; während der Trend auf der Grundlage der Abel-Typ-Weltanschauung die demokratische Welt gestaltete.
Wie der mittelalterliche Feudalismus auf der Grundlage der Kain- und Abel-Typ-Weltanschauungen zwei verschiedene Gesellschaftsformen hervorbrachte, da beide, das Hebräertum sowie der Hellenismus, dem Feudalismus entgegenwirkten und diese beiden Ideologien gemeinsam die Gesellschaftsform der absoluten Monarchie zerschlugen, so war auch die absolute Monarchie, die ebenfalls die Glaubensfreiheit unter der christlichen Demokratie unterband, seit der religiösen Reformation eine Gesellschaft, die die Erfüllung des Zweckes der Abel-TypWeltanschauung verhinderte. Da das Feudalsystem, das in dieser Gesellschaft noch erhalten geblieben war, das Hindernis für die Entwicklung der Bürgerklasse unter der Führung der Atheisten und Materialisten bildete, stand es auch im Gegensatz zu der Erfüllung des Zweckes der Kain-Typ-Weltanschauung. Beide Weltanschauungen führten zur Zerstörung der bestehenden Gesellschaftsform, und schließlich entstanden aus der Kain-TypDemokratie der Kommunismus und aus der Abel-Typ-Demokratie die heutige Demokratie.
1 ) Die Kain-Typ-Demokratie
Die Kain-Typ-Demokratie ging aus der Französischen Revolution hervor. Deshalb müssen wir zuerst die Französische Revolution besprechen, bevor wir uns mit diesem Problem befassen können. Frankreich stand zu jener Zeit im Zeichen der sich ausbreitenden Aufklärung und wurde durch die Kain-Typ-Lebensanschauung zum Atheismus und Materialismus geführt.
Die Bürger, vom Gedanken der Aufklärung beeinflußt, erkannten den inneren Widerspruch des Absolutismus, und ihr Drang, die Überreste des alten Systems, das in der Staatsform des Absolutismus tief verwurzelt war, zu zerschlagen, erreichte seinen Höhepunkt.
Im Jahre 1789 erhob sich das Volk unter dem zunehmenden Einfluß der Aufklärung, befreite sich von der Feudalherrschaft und dem Absolutismus und trat für die Demokratie und damit für Freiheit, Gleichheit und Befreiung der Bürger der dritten Klasse ein. Dies war die Französische Revolution, und als Resultat dieser Revolution wurde die "Erklärung der Menschenrechte" offiziell verkündet und somit die Demokratie in Frankreich errichtet. Diese Demokratie jedoch, die aus der Französischen Revolution hervorging und ihren Ursprung in der Aufklärung hatte, ging in den Materialismus über und befreite sich vom Absolutismus, um die Kain-Typ- Weltanschauung zu vertreten. Wir bezeichnen sie daher mit Kain-Typ-Demokratie. Denis Diderot (1713 - 1784) und Jean d'Alembert ( 1717 -1783 ), die Denker der Französischen Revolution, waren Gelehrte aus der Richtung des Atheismus oder Materialismus:
Bei näherer Betrachtung der Einzelheiten dieser Revolution ist zu erkennen, daß die Demokratie Frankreichs eher zum Totalitarismus als zur Gleichheit und Freiheit der Einzelperson neigte. Die Kain-Typ-Weltanschauung brachte die Kain-Typ-Demokratie hervor, indem sie durch die Aufklärung die Französische Revolution auslöste. Dadurch wurde das innere Verlangen der ursprünglichen Natur des Menschen vollkommen unterbunden und das äußere Verlangen mehr und mehr gefördert und systematisiert in den Marxismus in Deutschland und den Leninismus in Rußland. So entstand schließlich die kommunistische Welt.
2) Die Abel-Typ-Demokratie
Die Demokratie, die in England und Amerika realisiert wurde, unterscheidet sich schon in der Entstehung von der Demokratie, die aus der Französischen Revolution hervorging. Bei der ersteren handelt es sich um die Abel-Typ- Demokratie, die von den überzeugten Christen mit der Abel-Typ-Weltanschauung als Grundlage nach ihrem Kampf um ihre Glaubensfreiheit und ihrem Sieg über den Absolutismus verwirklicht wurde. Die Kain-Typ- Demokratie hingegen wurde von Verfechtern des Atheismus und Materialismus, also auf der Grundlage der Kain- Typ-Weltanschauung, errichtet, nachdem sie den Absolutismus zerschlagen hatten.
Wir wollen nun betrachten, wie die Abel-Typ-Demokratie in England und in den Vereinigten Staaten entstand.
Da Karl 1. von England den Absolutismus und die Nationalreligion verstärkte, wanderten viele Puritaner auf ihrer Suche nach Glaubensfreiheit in andere europäische Länder oder neue Kontinente aus. Zuvor hatte ein Teil der Puritaner in Schottland, die ihrer Religion wegen verfolgt wurden, einen Volksvertrag geschlossen und sich dem König widersetzt ( 1640). In England verursachten die Puritaner, die den Kern des Parlaments bildeten, unter Cromwell ( 1642) die puritanische Revolution. Jakob II. verärgerte durch seinen verstärkten Absolutismus seinen Schwiegersohn, Wilhelm III. von Oranien, Gouverneur von Holland, der im Jahre 1688 in England landete, um die Glaubensfreiheit und Menschenrechte zu schützen. Ohne Blut zu vergießen, bestieg er den Thron und erkannte die Unabhängigkeit des Parlamentes an durch die "Erklärung der Menschenrechte". Dies wurde zur Grundläge der englischen Konstitution. Da diese Revolution ohne Blutvergießen erfolgreich verlief, wird sie als die "glorreiche Revolution" bezeichnet. Die Revolution in England hatte ihren Ursprung in dem Streben des Bürgertums nach Befreiung von der Herrschaft der Großgrundbesitzer, also des Adels und des Klerus. Der Hauptpunkt war jedoch, durch diese Revolution die innere Freiheit und Glaubensfreiheit zu erlangen.
Die Puritaner, die von dem imperialistischen Regime des Absolutismus in England unterdrückt wurden, wanderten in den neuen Kontinent, Amerika, aus, um ihre Glaubensfreiheit zu erlangen, und gründeten dort im Jahre 1776 eine unabhängige Nation. So entstand die amerikanische Demokratie. Die Demokratie in England und Amerika wird die Abel-Typ-Demokratie genannt, da sie durch Revolutionen auf der Grundlage der Abel-Typ-Weltanschauung entstand, um durch Auflösung des Absolutismus Glaubensfreiheit zu erlangen. Aus dieser Abel-Typ-Demokratie entstand die heutige Demokratie.
Der Gedanke der Trennung der drei Machtbereiche wurde von Montesquieu, einer Autorität der Aufklärungsideologie, vertreten, um die Nationalgewalt zu dezentralisieren. Dadurch sollte ihre Konzentration in einer bestimmten Person oder Organisation wie unter dem System des Absolutismus verhindert werden. Dies wurde durch die Proklamation der "Erklärung der Menschenrechte" zur Zeit der Französischen Revolution erreicht.
Ursprünglich war diese Trennung der drei Machtbereiche die von der himmlischen Seite geplante ideale Gesellschaftsstruktur, die auch diesmal wie in allen Kursen der Vorsehung der Wiederherstellung im voraus von der satanischen Seite nach dem Muster der Prinzipien realisiert wurde, sich aber außerhalb der Prinzipien bewegte. Wir wollen uns nun mit der Struktur dieser idealen Gesellschaft näher beschäftigen.
Wie in den "Prinzipien der Schöpfung" bereits erklärt, wurde die Schöpfung nach dem Muster eines vollkommenen Menschen geschaffen. Daher muß auch die ideale Welt, die aus vollkommenen Menschen besteht, der Struktur und Funktion eines vollkommenen Menschen entsprechen. Ebenso wie die Organe des menschlichen Körpers sich nach dem Befehl des Gehirns bewegen, so müssen alle Organisationen der idealen Welt nur dem Befehl Gottes folgen. Wie alle Befehle des Gehirns mit Hilfe des Nervensystems, dessen Zentrum die Wirbelsäule bildet, in alle Teile des Körpers übermittelt werden, so müssen auch die Gebote Gottes ohne Ausnahme die gesamte Menschheit erreichen mit Hilfe der Heiligen, die Christus, der der Wirbelsäule entspricht, zum Zentrum haben. Das Nervensystem um die Wirbelsäule des menschlichen Körpers herum entspricht also den politischen Parteien eines Staates. So müssen auch die Funktionen einer politischen Partei einer idealen Gesellschaft von den Heiligen durchgeführt werden, die Christus zum Mittelpunkt haben.
Wie Lunge, Herz und Magen in Übereinstimmung mit dem Befehl des Gehirns, übermittelt durch das Nervensystem, den Vorgang des Gebens und Nehmens reibungslos und ohne Konflikte durchführen, so müssen auch die drei Organe einer idealen Gesellschaft, Legislative, Exekutive und Judikatur, die den drei menschlichen Organen entsprechen, fähig sein, dem Willen Gottes entsprechend - übermittelt durch die Heiligen, die Christus zum Mittelpunkt haben und den politischen Parteien entsprechen - den Vorgang des Gebens und Nehmens innerhalb der Prinzipien vorzunehmen.
Wir wollen nun feststellen, wie die Gesellschaftsstruktur durch die Vorsehung wiederhergestellt wurde. Im Verlaufe der geschichtlichen Entwicklung Westeuropas gab es einen Zeitabschnitt, in dem der König alle Funktionen der drei Gewalten, Legislative, Exekutive und Judikatur, und der politischen Parteien übernahm. Dieser ging in eine andere Epoche über, in der der König nur die drei Machtbereiche behielt, während die Kirche unter dem Papst die Funktion der politischen Parteien übernahm. Das politische System dieses Zeitalters wurde durch die Französische Revolution wiederum in drei Machtbereiche geteilt - Legislative, Exekutive und Judikatur -, und die politischen Parteien hatten eine auffallend politische Mission. Indem sie das verfassungsmäßige politische System der Demokratie errichteten, konnten sie das Muster des Systems einer idealen Welt verwirklichen.
Auf diese Weise hat sich das politische System im Verlauf der Geschichte geändert, da die gefallene Menschheit in Übereinstimmung mit der Vorsehung der Wiederherstellung die ideale Gesellschaft verwirklichen muß, die in Struktur und Funktion einem vollkommenen Menschen gleicht. Die heutige demokratische Regierung wurde in drei Gewalten aufgeteilt, und es entstanden viele politische Parteien, so daß sie schließlich der Struktur eines menschlichen Körpers entspricht, jedoch wie der gefallene Mensch, der noch nicht wiederhergestellt ist, nicht die ursprünglich bei der Schöpfung geplante Funktion ausüben kann.
Die politischen Parteien, die den Willen Gottes nicht kennen, sind vergleichbar mit dem Nervensystem, das seine Funktion, den Befehl des Gehirns zu übermitteln, verloren hat. Da die Verfassung nicht aus dem Worte Gottes besteht, sind die drei Organe der Legislative, Exekutive und Judikatur vergleichbar mit den Organen des menschlichen Körpers, die unfähig sind, die Befehle des Gehirns zu empfangen und auszuführen, da das Nervensystem in seiner Mittlerrolle versagte. Die Folgen davon sind Disharmonie, Verwirrung und Konflikte.
Daher muß auch Christus bei seiner Wiederkunft das gegenwärtige politische System, das der Struktur eines gefallenen Menschen gleicht, mit dem vollkommenen Hauptnerv verbinden, damit es seine ursprüngliche Funktion, ausgerichtet auf den Willen Gottes, vollkommen erfüllen kann.
Gottes Ideal der Schöpfung kann nicht allein durch eine sündenlose Gesellschaft erfüllt werden. Der Mensch muß in Übereinstimmung mit dem Segen Gottes, Herr über die Schöpfung zu sein (1. Mose 1 : 28), gesegnete soziale Umweltbedingungen schaffen, indem er mit Hilfe der Wissenschaft, deren Entwicklung den höchsten Grad erreicht hat, die in der Schöpfung verborgenen Prinzipien erforscht. Wie bereits im ersten Teil ausgeführt, waren Religion und Wissenschaft jeweils dafür verantwortlich, den gefallenen Menschen von der Unwissenheit auf geistiger und physischer Ebene zu befreien und somit graduell die ideale Welt zu schaffen. Zur Zeit der Vollendung der menschlichen Geschichte muß daher das "Wort” erscheinen, das unsere geistige Unwissenheit völlig beseitigen kann, während die Wissenschaft so hoch entwickelt sein muß, daß sie fähig ist, die Unwissenheit auf physischer Ebene aufzuheben, damit die Welt durch die wissenschaftlichen Errungenschaften eine Stufe erreicht, die der Errichtung der idealen Welt unmittelbar vorausgeht. Vom Gesichtspunkt der Vorsehung Gottes aus betrachtet, hatte die industrielle Revolution in England den Zweck, die für eine ideale Gesellschaft notwendigen Lebensbedingungen wiederherzustellen.
Auch die ökonomische Organisation der idealen Gesellschaft muß der Struktur des vollkommenen menschlichen Körpers gleichen. Daher müssen, wie bereits erwähnt, Produktion, Absatz und Verbrauch in dieser Gesellschaft durch ein Verhältnis des Gebens und Nehmens miteinander in Verbindung stehen wie Magen, Herz und Lunge innerhalb des Körpers. Folglich sollte das Gleichgewicht der Wirtschaft weder durch Überproduktion noch durch Anhäufung oder Verschwendung zerstört werden, da durch ungerechte Verteilung der Zweck des Ganzen gefährdet ist. Die Produktion muß also ausreichend sein, um den Bedarf zu decken. Der Absatz darf weder in übermäßiger noch unzureichender Weise stattfinden, -und der Konsum muß vernunftmäßig und zum Wohle des Gesamtzweckes erfolgen.
Die Massenproduktion nach der industriellen Revolution veranlaßte England, schnell neue Absatzmärkte und Rohstoff quellen in Form von ausgedehnten Kolonien zu erschließen. Auf diese Weise führte die industrielle Revolution nicht nur die Mission der Wiederherstellung der äußeren Umgebung der idealen Gesellschaft, sondern auch die der inneren Vorsehung der Wiederherstellung durch, indem weite Gebiete auf die Verkündigung des Evangeliums vorbereitet wurden.
Seit der Renaissance entwickelte sich die Weltanschauung in zwei verschiedene Richtungen, dem Kain- und Abel- Typ entsprechend. Diese wiederum verursachten die dem jeweiligen Typ entsprechenden Revolutionen, aus denen schließlich die zwei Arten der Demokratie hervorgingen. Diese zwei Arten der Demokratie, die beide von der industriellen Revolution in England beeinflußt wurden, erstarkten sehr schnell und nahmen schließlich Form an in den einander entgegengesetzten Welten des Kommunismus und der Demokratie.
Die nach der industriellen Revolution durch den schnellen Fortschritt der Wissenschaft hervorgerufene industrielle Entwicklung hatte eine Überproduktion zur Folge. Aus der unbedingten Notwendigkeit heraus, neue Absatzmärkte und Rohstoffquellen zu gewinnen, erstarkten die Großmächte sehr schnell und setzten ihren Kampf um die Kolonien fort. Durch die Strömungen der beiden verschiedenen Weltanschauungen des Kain- und Abel-Typs sowie durch die ökonomische Entwicklung, die dem wissenschaftlichen Fortschritt folgte, wurde die Welt politisch schließlich in die kommunistische und die demokratische Welt geteilt.
Die Kain-Typ-Bewegung zur Wiederbelebung des Hellenismus in der Zeit nach dem Mittelalter brachte durch die Renaissance den Humanismus hervor. Die Folge dieser mehr auf satanischer Seite statt findenden Entwicklung war die Aufklärung, die auch als zweite Renaissance betrachtet werden kann. Aus dieser Ideologie, die sich auf der satanischen Seite weiterentwickelte, ging der historische Materialismus hervor, der als die dritte Renaissance angesehen werden kann und schließlich zur kommunistischen Ideologie heranreifte.
Da die satanische Seite Gottes Vorsehung immer zuerst verwirklicht, folgten dieser Zeit drei Perioden der Revolution auf religiöser, politischer und industrieller Ebene. Die erste religiöse Reformation unter Martin Luther folgte der ersten Renaissance. Nach der zweiten Renaissance entstand in der religiösen Welt trotz unsagbarer Verfolgungen eine neue geistige Bewegung unter Wesley, Fox und Swedenborg. Hierbei handelte es sich um die zweite religiöse Reformation. Von der geschichtlichen Entwicklung her betrachtet, ist es ganz natürlich, daß auch der dritten Renaissance eine dritte Reformation folgen muß. Das heutige Christentum bedarf tatsächlich dringend einer solchen Reformation.
Auch in der Politik hat es drei Stufen der Reform gegeben. Der mittelalterliche Feudalismus brach unter dem Einfluß der ersten Renaissance und der ersten religiösen Reformation zusammen, während unter der zweiten Renaissance und der zweiten religiösen Reformation die absolute Monarchie endete. Durch die politische Revolution der dritten Renaissance entstand der Kommunismus. Im Verlaufe der kommenden dritten religiösen Reformation wird die demokratische Welt auf der göttlichen Seite durch ihre Ideologie die kommunistische Welt der satanischen Seite unterwerfen. Diese beiden Welten werden dann zu einem einzigen irdischen Königreich vereinigt, das Gott zum Mittelpunkt hat.
Die ökonomische Reformation, die der religiösen und politischen Reformation folgte, entwickelte sich ebenfalls durch drei Stadien hindurch. Die erste industrielle Revolution in England brach durch die industrielle Ausnutzung der "Dampfkraft" aus. Die zweite industrielle Revolution entstand kurze Zeit später in vielen wirtschaftlich fortgeschrittenen Ländern durch die Anwendung von Elektrizität und Benzin. Die durch Anwendung der Atomenergie entstehende dritte industrielle Revolution wird zur Schaffung einer weltweiten gesegneten Umgebung beitragen, die zu einer idealen Welt gehört. Diese drei Perioden der Revolution, die der dritten Renaissance in dem Zeitabschnitt der "Vorbereitung auf die Wiederkunft des Messias" folgten und die drei Bereiche der Religion, Politik und Ökonomie umfaßten, sind notwendig für die Errichtung der idealen Welt in Übereinstimmung mit dem Drei- Stufen-Prinzip.
Immer sind es politische, ökonomische und ideologische Faktoren, die den Ausbruch von Kriegen verursachen. Hierbei handelt es sich jedoch nur um die äußeren Ursachen. Wie es aber für das menschliche Handeln innere und äußere Ursachen gibt, so muß die Entstehung von Kriegen auch innere Beweggründe haben. Die Handlungen des Menschen werden sowohl von seinem inneren freien Willen, der bestrebt ist, in Übereinstimmung mit dem Zweck der Vorsehung der Wiederherstellung den Willen Gottes zu erfüllen, bestimmt, als auch von seinem äußeren freien Willen, der versucht, der Realität, mit der er konfrontiert wird, Rechnung zu tragen. Daher kann nicht nur von der äußerlichen Ursache her beurteilt werden, ob die Handlung eines Menschen gut oder böse ist. Ebenso müssen auch die weltweiten Konflikte, also die "Weltkriege", die auf einander entgegengesetzte Aktionen zurückzuführen sind und jeweils in Übereinstimmung mit dem freien Willen des Menschen stattfanden, sowohl innere als auch äußere Ursachen haben. Folglich können wir die Bedeutung der Weltkriege in bezug auf die Vorsehung der Wiederherstellung niemals verstehen, wenn wir sie nur vom Gesichtspunkt der äußeren Ursachen wie Politik, Ökonomie und Ideologie aus betrachten.
Was ist dann die innere Ursache dieser Kriege aus der Sicht der Vorsehung der Wiederherstellung durch Wiedergutmachung?
Erstens brachen die Weltkriege aus, weil Satan in seinem letzten Kampf nichts unversucht läßt, seinen Gegenspieler daran zu hindern, die Herrschaft zu übernehmen. Wie bereits erklärt, hat Satan immer im voraus nach dem Muster der Prinzipien seine außerhalb des Bereiches der Prinzipien stehende Welt errichtet, d.h. eine Imitation der Welt, die Gott realisieren wollte. Dies hat seinen Ursprung im Sündenfall der ersten menschlichen Vorfahren. Gott führt seine Vorsehung der Wiederherstellung seiner auf dem Fundament der Prinzipien stehenden Welt durch und erweitert graduell den Bereich des Guten, indem er die Welt der Gesetzlosigkeit, die sich unter der Herrschaft Satans befindet, wiederherstellt. Deshalb erscheint im Verlauf der Wiederherstellung immer das Falsche zuerst, bevor das Wahre in Erscheinung tritt. Ein gutes Beispiel dafür ist die Aussage in der Bibel, daß ein Anti-Christ kommen wird, bevor der wahre Christus erscheint.
Die Geschichte der Herrschaft des Bösen, die Satan zum Mittelpunkt hat, wird mit dem Erscheinen des Herrn der Wiederkunft enden und in eine Geschichte der Herrschaft des Guten verwandelt werden, in der Gott der Mittelpunkt ist. Satan wird daher zu dieser Zeit seinen letzten Kampf ausfechten.
Im nationalen Kurs der Wiederherstellung Kanaans unter Mose veranlaßte Satan den Pharao, seinen letzten Kampf gegen das auserwählte Volk der lsraeliten durchzuführen, die im Begriff waren, Ägypten zu verlassen. Deshalb vernichtete die himmlische Seite ihn durch drei Wunder, um den Auszug der Israeliten zu ermöglichen. Zur Zeit der Vollendung der menschlichen Geschichte wird Satan ebenfalls gegen die Menschen, die auf der göttlichen Seite den weltweiten Kurs der Wiederherstellung Kanaans beginnen, in seinem letzten Kampf seine ganze Kraft aufwenden. Die dreifache Vernichtung Satans findet darum durch drei große Weltkriege statt.
Zweitens sind, da Satan im voraus - jedoch im Bereich der Gesetzlosigkeit - eine Imitation der Welt verwirklichte, in der Gott die Erfüllung seiner drei großen Segnungen für den Menschen realisieren wollte, die drei großen Weltkriege unvermeidlich, da sie eine weltweite Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der drei großen Segnungen, Erreichen der persönlichen Vollkommenheit, Vermehrung und Herrschaft über die Schöpfung (1.Mose 1: 28), darstellen. Der Mensch sollte durch die Erfüllung der drei großen Segnungen das irdische Himmelreich errichten.
Obgleich der Mensch fiel, konnte Gott diesen Segen nicht auf heben und mußte zulassen, daß der gefallene Mensch im Bereich der Gesetzlosigkeit nach dem Muster der drei großen Segnungen eine Welt errichtete, die Satan zum Mittelpunkt hatte. Daher muß zur Zeit der Vollendung der menschlichen Geschichte eine Welt bestehen, die im Bereich der Gesetzlosigkeit und mit Satan als Mittelpunkt die Imitation der Erfüllung der drei großen Segnungen, persönliche Vollkommenheit, Vermehrung und Herrschaft über die Schöpfung, darstellt. Als weltweite Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der drei großen Segnungen Gottes müssen drei große Weltkriege stattfinden, um in den Stufen der Gestaltung, des Wachstums und der Vollendung diese in der Pseudo-Form der Prinzipien nach dem Muster der drei großen Segnungen existierende Welt zu vernichten.
Drittens sind große Weltkriege unvermeidlich, da durch sie die weltweite Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der himmlischen Herrschaft gelegt wird. Wenn der Mensch nicht gefallen wäre, sondern sich durch die drei Stufen des Wachstums zur Vollkommenheit entwickelt hätte, wäre zu der Zeit eine Welt unter der Herrschaft Gottes realisiert worden. Gott muß daher den letzten Krieg führen, um die himmlische Herrschaft wiederherzustellen, indem er diese gefallene Welt in eine Kain- und eine Abel-Typ-Welt teilt. Die himmlische Seite, die Abel-Typ-Welt, muß in diesem Krieg die satanische Seite, die Kain-Typ-Welt, vernichten, um durch Wiedergutmachung weltweit den Akt der Tötung Abels durch Kain wiederherzustellen. Da dies wiederum in drei Stufen geschehen muß, sind drei Weltkriege unvermeidlich. Daher ist der dritte Weltkrieg der letzte Krieg, in dem horizontal durch Wiedergutmachung der Zweck aller Kriege, die für die Wiederherstellung der himmlischen Herrschaft im Verlauf des vertikalen Kurses der Vorsehung geführt wurden, erfüllt wird.
1). Die Zusammenfassung der Vorsehung für den Ersten Weltkrieg
Durch die beiden verschiedenen Typen der demokratischen Revolution, die jeweils durch die Kain- und Abel-Typ- Weltanschauung hervorgerufen wurden, brach die Regierungsform der absoluten Monarchie zusammen. Die darauffolgende industrielle Revolution hatte zur Auswirkung, daß aus der feudalistischen eine kapitalistische Gesellschaftsstruktur entstand, aus der dann schließlich die imperialistische Gesellschaftsform hervorging. Vom politischen Standpunkt aus gesehen, war der Erste Weltkrieg der Krieg zwischen der demokratischen Regierungsform, die in Übereinstimmung mit der Abel-Typ-Demokratie den Zweck der Vorsehung der Wiederherstellung verfolgte, und der totalitären Regierungsform, die der Kain-Typ-Demokratie entsprechend die Erfüllung des Zweckes der Vorsehung der Wiederherstellung verhinderte.
Vom ökonomischen Gesichtspunkt aus betrachtet, war es ein Krieg zwischen dem Imperialismus der himmlischen Seite und dem der satanischen Seite. Folglich war dieser Weltkrieg in gewisser Beziehung auch ein Krieg, der von den weiter fortgeschrittenen kapitalistischen Nationen gegen die weniger entwickelten Nationen unter den vielen europäischen Ländern geführt wurde, um Kolonien zu gewinnen.
Von der ideologischen Sicht her wurde der Erste Weltkrieg zwischen den Kain-Typ-Nationen wie der Türkei, die als eine mohammedanische Nation das Christentum der damaligen Zeit verfolgte, gemeinsam mit Deutschland und Österreich-Ungarn, die die Türkei unterstützten, und den Abel-Typ-Nationen wie England, Amerika und Frankreich geführt, die das Christentum vertraten. Schließlich sollte durch den Ersten Weltkrieg die Demokratie, die den Zweck der Abel-Typ-Weltanschauung verfolgte, die Grundlage für den Sieg der himmlischen Seite in der Gestaltungsstufe legen.
2) Nach welchem Maßstab wird entschieden, wer die himmlische und wer die satanische Seite darstellt?
Die Entscheidung, wer die göttliche und wer die satanische Seite darstellt, richtet sich nach dem Verlauf der Vorsehung der Wiederherstellung. In der Position der himmlischen Seite stehen diejenigen, die in Übereinstimmung mit Gottes Vorsehung der Wiederherstellung handeln, sei es auch nur in einer indirekten Weise, während die Seite, die im Gegensatz dazu steht, die satanische Position einnimmt. Die Entscheidung also, ob es sich um die himmlische oder die satanische Seite handelt, muß nicht notwendigerweise mit unserem gesunden Menschenverstand, Gewissen oder Urteilsvermögen übereinstimmen. Die Tatsache, daß Mose den Ägypter tötete, mag von denen, die den Plan Gottes nicht kennen, als böse betrachtet werden, jedoch vom Standpunkt der Vorsehung der Wiederherstellung aus gesehen, war es gut. Die Tatsache, daß die Israeliten in das Land Kanaan einfielen und alle Einwohner des Landes ohne Grund töteten, muß uns auch unverständlich und böse erscheinen, wenn wir die Vorsehung Gottes nicht kennen. Aus der Sicht der Vorsehung der Wiederherstellung jedoch war es gut, da die Kanaaniter, obgleich einige von ihnen gewissenhafter gewesen sein mögen als die Israeliten, zur damaligen Zeit geschlossen auf der Seite Satans standen, während die Israeliten als eine Einheit zur himmlischen Seite gehörten.
Vom religiösen Aspekt aus betrachtet, stehen alle Religionen, die ihren Zweck in der Erfüllung des "Guten sehen, auf der himmlischen Seite: Wenn jedoch eine Religion ein Hindernis darstellt für eine andere Religion, die Gott aufgrund ihrer Mission nähersteht, mag diese Religion zur satanischen Seite gehören. Da jede Religion in ihrem Zeitalter eine bestimmte Mission zu erfüllen hat, besteht auch für jede Religion die Möglichkeit, sich nach Ablauf ihrer Missionsperiode auf die Seite Satans zu stellen, indem sie der Religion, die die führende Mission im darauffolgenden Zeitalter übernimmt, als Hindernis im Wege steht. Vor dem Kommen Jesu gehörten das Judentum und das jüdische Volk zur himmlischen Seite. Als sie jedoch Jesus, der mit einer neuen Mission kam, um den Zweck des Judentums zu erfüllen, verfolgten, stellten sie sich auf die Seite Satans, wie sehr sie Gott auch in der Vergangenheit gedient hatten.
Seit Anbruch des modernen Zeitalters sind alle Nachkommen der Vertreter der Abel-Typ-Weltanschauung auf der himmlischen Seite und die der Kain-Typ-Weltanschauung auf der satanischen Seite. In diesem Sinne sind alle Materialisten als Frucht der KainTyp-Lebensanschauung auf der satanischen Seite, mögen sie, vom humanistischen Standpunkt aus gesehen, anderen gegenüber noch so gewissenhaft und treu gewesen sein. Daher gehört die kommunistische Welt zur satanischen Seite, während die demokratische Welt, die die Abel-Typ- Weltanschauung vertritt und Glaubensfreiheit gewährleistet, die himmlische Seite darstellt.
Wie im ersten Teil bereits besprochen, hatte das Christentum als die Religion in der Schlüsselposition die Mission, den Zweck aller anderen Religionen zu erfüllen. Aus der Sicht der Vorsehung der Wiederherstellung steht daher alles, was sich dem Christentum in den Weg stellt und es an der Erfüllung des Zweckes der Vorsehung der Wiederherstellung hindert, auf der Seite Satans. Folglich gehört jede Nation, die das Christentum verfolgt oder seine Entwicklung direkt oder indirekt hindert, zur satanischen Seite.
Daher standen im Ersten Weltkrieg die führenden Nationen der Alliierten wie England, Amerika, Frankreich und Rußland auf der himmlischen Seite, da sie nicht nur christliche Nationen waren, sondern auch versuchten, die Christen, die in der Türkei, einem Moslem-Staat, verfolgt wurden, zu befreien, während die anderen führenden Nationen wie Deutschland und Österreich-Ungarn, die die Moslem-Nation Türkei, die das Christentum verfolgte, unterstützten, sowie die Türkei selbst zur satanischen Seite gehörten.
3) Die Ursache des Ersten Weltkrieges aus der Sicht der Vorsehung der Wiederherstellung
Vom Gesichtspunkt der Vorsehung der Wiederherstellung aus gesehen, lag die innere Ursache für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges erstens darin, daß die weltweite Bedingung der Wiedergutmachung auf der Ebene der Gestaltungsstufe gelegt werden mußte, um Gottes drei große Segnungen für den Menschen wiederherzustellen.
Wie schon erklärt, hat Satan im voraus sein Reich errichtet nach dem Muster der Welt, die Gott unter Adam verwirklichen wollte. Zur Zeit der Vollendung der Geschichte muß eine Welt in Erscheinung treten, die sich außerhalb des Bereiches der Prinzipien bewegt und auf der höchsten Ebene der Gestaltungsstufe der drei großen Segnungen eine Adam-Typ-Persönlichkeit auf der satanischen Seite zum Mittelpunkt hat. Daher muß die göttliche Seite diese Welt vernichten und damit eine weltweite Bedingung der Wiedergutmachung auf der Ebene der Gestaltungsstufe legen, um die Welt innerhalb der Prinzipien mit Gott als Mittelpunkt wiederherzustellen, die die drei großen Segnungen Gottes für den Menschen verwirklicht. Der Erste Weltkrieg fand statt, um diesen Zweck zu erfüllen.
Der deutsche Kaiser, der den Ersten Weltkrieg provozierte, war diese Adam-Typ-Persönlichkeit in der Gestaltungsstufe auf der satanischen Seite, der persönliche Vollkommenheit erreichte, dann nach dem Muster des zweiten Segens, Vermehrung, für den Pan-Germanismus eintrat und schließlich nach dem Muster des dritten Segens, Herrschaft über die Schöpfung, seine Weltherrschaftspläne verfolgte. Somit verwirklichte er nach dem Muster der Erfüllung der drei großen Segnungen auf der Ebene der Gestaltungsstufe eine den Prinzipien entgegengesetzte Welt, die Satan zum Mittelpunkt hatte. Um eine weltweite Bedingung der Wiedergutmachung auf der Ebene der Gestaltungsstufe zu schaffen, damit die drei großen Segnungen mit Gott als Mittelpunkt erfüllt werden können und eine Wiederherstellung der Welt stattfinden kann, mußte die himmlische Seite den Sieg davontragen und die satanische Seite vernichten. Daher war der Erste Weltkrieg unvermeidlich.
Zweitens mußte der Erste Weltkrieg stattfinden, da Satans erste Versuchung Jesu auf weltweiter Ebene durch einen Menschen auf der himmlischen Seite überwunden werden mußte. Von diesem Gesichtspunkt aus gesehen, mußte die göttliche Seite eine Bedingung der Wiedergutmachung schaffen, um die erste Segnung Gottes für den Menschen auf weltweiter Ebene wiederherzustellen, und daher den Sieg im Ersten Weltkrieg erringen. Ebenso wie Jesus das Fundament für die Wiederherstellung seiner Persönlichkeit legte, indem er den Stein, der ihn selbst repräsentierte, wiederherstellte und so die erste Versuchung in der Wüste bestand, mußte die göttliche Seite die satanische Welt mit ihrer Schlüsselperson vernichten, die Welt der himmlischen Seite unter dem Herrn der Wiederkunft errichten und somit das Fundament für die Wiederherstellung seiner Persönlichkeit legen.
Drittens war der Erste Weltkrieg unvermeidlich, um das Fundament für die Wiederherstellung der himmlischen Herrschaft in der Gestaltungsstufe zu errichten: Wie bereits besprochen, haben die Resultate bewiesen, daß die demokratische Regierungsform, die den Absolutismus zerschlug, als die letzte Regierungsform erschien, um die Herrschaft Gottes zu errichten. die Nationen auf der göttlichen Seite trugen im Ersten Weltkrieg den Sieg davon und erweiterten ihren politischen Geltungsbereich durch Christianisierung der Welt. Sie hatten somit die Aufgabe, auf der Ebene der Gestaltungsstufe das Fundament für die Demokratie und gleichzeitig das Fundament für die Wiederherstellung der himmlischen Oberherrschaft zu legen durch eine breite und stabile Grundlage auf den Gebieten der Politik und Ökonomie.
4) Das Resultat des Ersten Weltkrieges, von der Vorsehung der Wiederherstellung aus gesehen
Durch den Sieg der himmlischen Seite im Ersten Weltkrieg wurde eine weltweite Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der drei großen Segnungen Gottes für den Menschen auf der Ebene der Gestaltungsstufe geschaffen. Da die Versuchungen Jesu durch Satan auf weltweiter Ebene überwunden werden müssen, wurde die Bedingung der Wiedergutmachung gelegt, um Gottes ersten Segen für die Menschen wiederherzustellen. Durch diesen Sieg der Demokratie auf der Ebene der Gestaltungsstufe wurde die Grundlage für die Wiederherstellung der himmlischen Oberherrschaft in der Gestaltungsstufe gelegt. Mit dem Fall der satanischen Welt und des Kaisers, der über diese Welt regierte, wurde in der Gestaltungsstufe das Fundament für den Sieg der himmlischen Seite errichtet. Auf dieser Grundlage konnte auf der himmlischen Seite der Herr der Wiederkunft als der König der Welt geboren werden.
Diesem Ereignis folgte der Aufstieg des Kommunismus unter Stalin, dem symbolischen Typ des Herrn der Wiederkunft auf der satanischen Seite. Satan wollte eine Pseudo-Form des irdischen Himmelreiches errichten mit einer Persönlichkeit als Mittelpunkt, die auf der satanischen Seite dem Muster des Herrn der Wiederkunft entspricht, um im voraus eine "ideale Welt” zu verwirklichen, da der Herr der Wiederkunft nach dem Prinzip der Koexistenz, des Allgemeinwohls und der gemeinsamen Ursache das irdische Himmelreich errichten wollte. Durch den Sieg der himmlischen Seite im Ersten Weltkrieg war das Fundament für die Wiederkunft Christi gelegt, und es begann die Periode der Gestaltung für das geistliche Amt der Wiederkunft.
1) Übersicht über die Bedeutung des Zweiten Weltkrieges in bezug auf die Vorsehung
Wie wir bereits feststellten, lag die fundamentale Bedeutung der Entwicklung der Demokratie in der Zeit nach dem Mittelalter darin, den Zweck der Abel-Typ-Weltanschauung zu erfüllen. Daher ist die Demokratie bestrebt, der natürlichen Tendenz der inneren sowie der äußeren Charakteristik der ursprünglichen Natur des Menschen zu folgen und eine Welt zu errichten, die dem Ideal der Schöpfung entspricht. Die Demokratie, die durch den Ersten Weltkrieg auf dem Fundament des Sieges in der Gestaltungsstufe stand, besiegte im Zweiten Weltkrieg den Totalitarismus, der dem Kurs, den die ursprüngliche Natur des Menschen einschlagen wollte, hinderlich war, und errichtete das Fundament des Sieges in der Wachstumsstufe.
2) Was ist der Totalitarismus?
Als die Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre die ganze Welt in eine Panik versetzte, versuchten Nationen wie Deutschland, Japan und Italien, für die es wegen der Isolierung, in der sie sich befanden, besonders schwierig war, mit diesen wirtschaftlichen Verhältnissen fertig zu werden, die Probleme mit Hilfe des Totalitarismus zu lösen.
Was bedeutet nun "Totalitarismus"? Der Totalitarismus ist die politische Ideologie, die die Würdigung der menschlichen Persönlichkeit, die Rede- und Pressefreiheit, freie Zusammenkünfte und Zusammenschlüsse sowie die menschlichen Grundrechte dem Staat und dem Parlamentssystem gegenüber, die die Grundlage der demokratisch-politischen Ideologie der modernen Nationen bilden, ablehnt und betont, daß jede Einzelperson oder Menschengruppe nur eine Existenzberechtigung hat, wenn sie dem Wohl und der Entwicklung der gesamten Nation oder des Staates dient. Daher ist Freiheit unter diesem System nicht ein Recht, das jeder einzelne in Anspruch nehmen kann, sondern sie bedeutet Pflichterfüllung oder Opferbereitschaft der Einzelperson für die Gesamtheit.
Nach dem Grundprinzip des Totalitarismus erhält nicht eine Mehrheit die Autorität im Staate, sondern alle Gewalt liegt in der Hand eines Mannes, des Herrschers. Der Wille des Herrschers wird also zur Ideologie der gesamten Nation oder des Staates. Beispiele dafür sind Mussolini in Italien, Hitler in Deutschland und die Diktatur der Militaristen in Japan.
3) Nationen auf der himmlischen und auf der satanischen Seite während des Zweiten Weltkrieges
Der Zweite Weltkrieg war ein Krieg zwischen den Nationen der himmlischen Seite wie USA, England und Frankreich als Vertreter der Demokratie und den Nationen der satanischen Seite wie Deutschland, Japan und Italien, die als Verbündete den Totalitarismus vertraten. Warum sind erstere auf der himmlischen und letztere auf der satanischen Seite?
Die Vereinigten Staaten, England und Frankreich vertraten die himmlische Seite, da sie auf dem Fundament der Demokratie, also der politischen Ideologie der letzten Stufe der Vorsehung der Wiederherstellung, standen, die aus der Abel-Typ-Weltanschauung hervorging. Deutschland, Japan und Italien standen auf der satanischen Seite, da es sich um anti-demokratische, totalitäre Nationen handelte, deren politische Ideologie die Kain-Typ- Weltanschauung zum Mittelpunkt hatte. Weiterhin waren die ersteren die Nationen, die das Christentum unterstützten, während letztere in einer anti-christlichen Position standen. Dadurch erfolgte eine Trennung in die himmlische und die satanische Seite.
Wir wollen nun näher auf Einzelheiten eingehen. In Deutschland, dem Zentrum der Mittelmächte zu der Zeit, wurde das Volk seiner fundamentalen Freiheit beraubt, und die Kontrolle der Ideologie durch den Staat erstreckte sich sogar auf das religiöse Gebiet. Hitler zwang den Menschen eine strikte, primitive, germanische religiöse Ideologie auf, indem er einen Vertrag (Reichskonkordat) mit dem Vatikan in Rom abschloß und eine Nationalreligion gründete. Durch die Errichtung einer evangelischen Reichskirche versuchte er, alle Protestanten unter den Bischöfen im ganzen Land zu beherrschen. Sowohl der Protestantismus als auch der Katholizismus setzten sich durch starke Bewegungen dagegen zur Wehr. Auch ermordete Hitler 6 Millionen Juden.
Japanische Militaristen zwangen während des Weltkrieges jede koreanische Kirche, einen Hausaltar (Kamidana) des japanischen Schintoismus zu errichten, und zwangen die Christen, vor japanischen Schreinen anzubeten. Wer sich dagegen zur Wehr setzte, wurde ins Gefängnis geworfen oder getötet. Besonders die koreanischen Christen, die auf ihrer Suche nach Freiheit in die Mandschurei auswanderten, um der japanischen Unterdrückung zu entfliehen, wurden überall ermordet. Die Maßnahmen, die in der letzten Phase des großen Krieges ergriffen wurden, um das koreanische Christentum auszurotten, waren äußerst grausam.
Italien wurde zur Mittelmacht, indem es sich mit Deutschland verband, das auf der satanischen Seite stand. Mussolini setzte bewußt den Katholizismus als Nationalreligion ein, um die Ideologie seines Volkes zusammenzufassen, und arbeitete auf diese Weise gegen Gottes Vorsehung der Wiederherstellung. Aus diesem Grund können wir die Nationen wie Deutschland, Japan und Italien der damaligen Zeit als die auf der satanischen Seite stehenden Nationen bezeichnen.
4) Der Grund, warum sich auf der himmlischen und auf der satanischen Seite je drei Mächte gegenüberstehen
Einzelheiten darüber werden später behandelt. Der Zweite Weltkrieg brach jedoch aus, um eine weltweite Bedingung der Wiedergutmachung auf der Ebene der Wachstumsstufe für die Wiederherstellung der drei großen Segnungen Gottes für die Menschen zu schaffen, die durch Jesus nicht erfüllt wurden.
Wegen des Falles Adams, Evas und des Erzengels konnten die drei großen Segnungen Gottes nicht erfüllt werden. Daher mußten drei Wesen an der Wiederherstellung der drei großen Segnungen durch Wiedergutmachung beteiligt sein. Gott erfüllte die Vorsehung der geistigen Erlösung durch Jesus, der als der zweite Adam kam, durch den Heiligen Geist als weiblicher Ausdruck Gottes in der Position Evas und durch den Erzengel und stellte somit geistig seine drei großen Segnungen wieder her. Daher mußte der Zweite Weltkrieg, der weltweit die Bedingung der Wiedergutmachung auf der Ebene der Wachstumsstufe schaffen sollte, um die drei großen Segnungen mit Jesus als Mittelpunkt wiederherzustellen, gleichzeitig auch die Bedingung der Wiedergutmachung für diese Wiederherstellung legen mit den Nationen als Mittelpunkt, die auf der himmlischen Seite Adam, Eva und den Erzengel symbolisierten, wobei die himmlische Seite den Sieg über die satanische Seite, die sich nach dem gleichen Muster bewegte, davontragen sollte. Satan, der um diesen Plan der Vorsehung wußte, bot im voraus die Nationen vom Typ Adams, Evas und des Erzengels auf der satanischen Seite auf und griff die Nationen an, die auf der himmlischen Seite in diesen Positionen standen.
Auf der himmlischen Seite symbolisierten die Vereinigten Staaten als eine Nation männlichen Typs Adam; England als eine Nation weiblichen Typs Eva und Frankreich als eine Mittler-Typ-Nation den Erzengel, während auf der satanischen Seite Deutschland, Japan und ltalien als die Nationen des entsprechenden Typs die Positionen Adams, Evas und des Erzengels einnahmen. Auf der Ebene der Gestaltungsstufe standen vorher dem gleichen Muster entsprechend die Vereinigten Staaten, England und Frankreich auf der himmlischen und Deutschland, Österreich und die Türkei auf der satanischen Seite.
Warum verbündete sich die Sowjetunion als eine Nation auf der satanischen Seite mit der himmlischen Seite? Als die mittelalterliche Gesellschaft Westeuropas mit dem Papst als Mittelpunkt den Zweck der Vorsehung nicht erfüllte, mußte Gott seine Vorsehung der Wiederherstellung durchführen, indem er die Trennung in eine kommunistische und eine demokratische Welt vollzog, die jeweils aus der Kain- und Abel-Typ-Weltanschauung hervorgingen. Der Feudalismus, der Monarchismus und der Imperialismus bildeten sowohl für die himmlische als auch für die satanische Seite ein Hindernis in bezug auf die Durchführung der Vorsehung der Wiederherstellung. Daher schlossen sich die himmlische und die satanische Seite zusammen, um dieses System zu sprengen. Es muß sich also sogar die Welt, die sich außerhalb der Prinzipien bewegt und auf der satanischen Seite Gottes Vorsehung der Wiederherstellung erfüllt, im Laufe der Zeit entwickeln, um den satanischen Zweck durchzuführen. Auch in der satanischen Welt müssen daher Kämpfe stattfinden, in deren Verlauf das alte System aufgelöst wird, da es die Realisierung eines fortschrittlicheren Systems verhindert.
So bildete der Totalitarismus während des Zweiten Weltkrieges ein Hindernis sowohl auf der satanischen als auch auf der himmlischen Seite. Gott mußte sogar im Zuge der Vorsehung der Wiederherstellung der satanischen Seite, wenn auch nur vorübergehend, erlauben, die kommunistische Welt zu verwirklichen. Er ließ also zu, daß die kommunistische Welt schnell Früchte brachte, indem die Sowjetunion in Zusammenarbeit mit den Nationen der himmlischen Seite den Totalitarismus vernichtete. Sobald der Zweite Weltkrieg jedoch beendet war, schieden sich die beiden Welten, Demokratie und Kommunismus, voneinander wie Wasser und Öl.
5) Die Ursache des Zweiten Weltkrieges aus der Sicht der Vorsehung der Wiederherstellung
Vom Gesichtspunkt der Vorsehung der Wiederherstellung aus betrachtet, war die Schaffung einer weltweiten Bedingung der Wiedergutmachung auf der Ebene der Wachstumsstufe zur Wiederherstellung der drei großen Segnungen Gottes die erste der inneren Ursachen für den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Da Adam gefallen war, sandte Gott Jesus, den zweiten Adam, und versuchte, durch ihn die Welt wiederherzustellen und seine großen Segnungen zu erfüllen. Durch den Unglauben der Juden, die Jesus kreuzigten, konnte er diese Mission jedoch nur geistig durchführen. Da Satan immer im voraus sein Reich errichtet - diesmal nach dem Vorbild der Welt, die Jesus verwirklichen sollte -, mußte zur Zeit der Vollendung der menschlichen Geschichte zweifellos eine Welt nach dem Muster der Erfüllung der drei großen Segnungen auf der Ebene der Wachstumsstufe - jedoch außerhalb des Bereiches der Prinzipien - entstehen, die auf der satanischen Seite eine Person vom Typ Jesu zum Mittelpunkt hatte. Folglich mußte Gott eine weltweite Bedingung der Wiedergutmachung auf der Ebene der Wachstumsstufe schaffen und die Welt wiederherstellen, die sich innerhalb der Prinzipien bewegt, Gott zum Mittelpunkt hat und die drei großen Segnungen erfüllt, indem die satanische Welt vernichtet wird. Um diesen Zweck zu erfüllen, brach der Zweite Weltkrieg aus.
Diese Person vom Typ Jesu auf der satanischen Seite war Hitler. Hitler hatte sehr viel Ähnlichkeit mit Jesus in bezug auf seine Ideologie, seinen Familienstand (ledig), seinen jämmerlichen Tod, seinen verlorengegangenen Körper usw., jedoch der "Wille" stand im Gegensatz zu dem "Willen" Jesu. Daher war Hitler, der den Zweiten Weltkrieg verursachte, die Adam-TypPerson auf der satanischen Seite nach dem Muster der vollkommenen Persönlichkeit auf der Ebene der Wachstumsstufe. Dem Muster des zweiten Segens, Vermehrung durch Kinder, entsprechend trat er für den Pan-Germanismus ein und strebte nach dem Muster des dritten Segens, Herrschaft über die gesamte Schöpfung, die Weltherrschaft an. So verwirklichte er die Welt außerhalb der Prinzipien nach dem Muster der Erfüllung der drei großen Segnungen auf der Ebene der Wachstumsstufe mit Satan als Mittelpunkt. Nun mußte die himmlische Seite weltweit die Bedingung der Wiedergutmachung für die Erfüllung der drei großen Segnungen auf der Ebene der Wachstumsstufe schaffen, um die Welt wiederherzustellen, indem sie im Zweiten Weltkrieg den Sieg davontrug.
Der Zweite Weltkrieg fand statt, da die Menschen der himmlischen Seite auf weltweiter Ebene der zweiten Versuchung Satans ausgesetzt werden und sie bestehen mußten, wie auch Jesus Satan bei der zweiten Versuchung überwand. Um den zweiten Segen Gottes für die Menschheit wiederherstellen zu können, mußte die himmlische Seite auf weltweiter Ebene die Bedingung der Wiedergutmachung schaffen, indem sie im Zweiten Weltkrieg den Sieg errang. Wie Jesus das Fundament für die Wiederherstellung der Kinder legte, indem er der zweiten Versuchung in der Wüste widerstand, mußte die himmlische Seite durch den Sieg im Zweiten Weltkrieg das Fundament für die Demokratie auf der Ebene der Wachstumsstufe legen.
Drittens fand der Zweite Weltkrieg statt, um das Fundament für die Wiederherstellung der Herrschaft auf der Ebene der Wachstumsstufe zu errichten. Durch den Sieg im Ersten Weltkrieg konnte die himmlische Seite das Fundament auf der Ebene der Gestaltungsstufe legen. Im Anschluß daran konnte die satanische Seite, die die Kain-Typ-Welt realisierte, den "Imperialismus" unterwerfen und auf der Ebene der Gestaltungsstufe das Fundament für den Kommunismus schaffen. Anhand dieser Tatsachen wird uns deutlich, daß der Zweite Weltkrieg eine vollkommene Trennung der beiden Welten, der Demokratie und des Kommunismus, zur Folge hatte, die jeweils ihr Fundament auf der Ebene der Wachstumsstufe legten.
Da die demokratische Welt ihr Fundament auf der Ebene der Wachstumsstufe errichten konnte, war es auch der himmlischen Seite möglich, das Fundament für die Wiederherstellung der Herrschaft auf der Ebene der Wachstumsstufe zu legen.
6) Das Resultat des Zweiten Weltkrieges aus der Sicht der Vorsehung der Wiederherstellung
Durch den Sieg der himmlischen Seite im Zweiten Weltkrieg wurde die Bedingung der Wiedergutmachung auf der Ebene der Wachstumsstufe geschaffen, um weltweit Gottes drei große Segnungen für den Menschen wiederherzustellen. Dadurch, daß die Versuchungen Jesu durch Satan auf weltweiter Ebene stattfanden und die demokratische Welt das Fundament in der Wachstumsstufe legte, konnte die Bedingung der Wiedergutmachung für die weltweite Wiederherstellung von Gottes zweitem Segen und gleichzeitig das Fundament für die Wiederherstellung der Herrschaft auf der Ebene der Wachstumsstufe errichtet werden.
Dem Prinzip der Wiederherstellung durch Wiedergutmachung entsprechend war die Tatsache, daß Hitler, die Jesus-Typ-Person auf der satanischen Seite, und sein Reich zerstört wurden und der weltweite Aufstieg des Kommunismus unter Stalin, dem Typ des Herrn der Wiederkunft auf der satanischen Seite, stattfand, ein Zeichen dafür, daß das Zeitalter des geistigen Königreiches mit dem auferstandenen Jesus als Mittelpunkt vergangen und die Zeit der Entstehung eines neuen Himmels und einer neuen Erde (Offenb. 21 : 1-7) durch den wiedergekehrten Christus gekommen war.
Somit traten wir nach dem Zweiten Weltkrieg in die Wachstumsstufe des geistlichen Amtes der Wiederkunft Christi ein. Viele Heilige erhielten daher Offenbarungen in bezug auf die Wiederkunft Christi, und überall auf der Welt herrschte rege geistige Tätigkeit. Gleichzeitig verweltlichen alle Religionen in dem zunehmenden Chaos und verlieren ihre Kraft. Dies ist ein Phänomen der Letzten Tage, da Gottes Vorsehung der Vereinigung aller Religionen durch eine neue, endgültige Wahrheit erfüllt wird.
1 ) Ist der Dritte Weltkrieg unvermeidlich?
Als Gott die ersten menschlichen Vorfahren schuf, segnete er sie und übertrug ihnen die Herrschaft über die gesamte Schöpfung ( 1. Mose 1 : 28). Er mußte zulassen, daß Satan im voraus mit den gefallenen Menschen außerhalb des Bereiches der Prinzipien eine Welt nach dem Muster der Erfüllung der drei Segnungen errichtete. Auf der anderen Seite hat Gott dann in Übereinstimmung mit seiner Vorsehung der Wiederherstellung daran gearbeitet, die Menschen auf die himmlische Seite zurückzubringen. Dies ist eine Tatsache, die wir nur zu gut kennen. Zur Zeit der Vollendung der menschlichen Geschichte müssen daher sowohl die himmlische als auch die satanische Seite jeweils in der ihnen entsprechenden Weise die Welt beherrschen. Diese beiden Welten, die der Demokratie und des Kommunismus, werden also gleichzeitig ihre Macht ausüben.
Damit die endgültige Trennung und Vereinigung dieser beiden Welten erfolgen kann, wird ein weiterer Krieg stattfinden. Durch die ersten beiden Weltkriege fand die Trennung in die beiden Welten der Demokratie und des Kommunismus statt. Der nächste Krieg muß diese beiden Welten vereinigen. Es handelt sich dabei um den Dritten Weltkrieg, der zwangsläufig kommen muß, jedoch auf zweierlei Weise ausgefochten werden kann.
Erstens besteht die Möglichkeit, die satanische Seite durch Waffengewalt zu unterwerfen und dann eine Vereinigung herbeizuführen. Da jedoch die ideale Welt, die durch die Vereinigung entstehen und der gesamten Menschheit Freude bringen soll, nicht errichtet werden kann, indem der Feind nur auf der äußeren Ebene durch Anwendung von Waffen unterworfen wird, muß diesem äußeren Sieg ein Sieg auf der inneren Ebene folgen mit der Auswirkung, daß sich alle Menschen von Herzensgrund freuen können.
Um dies zu erreichen, muß eine absolut vollkommene Ideologie vorhanden sein, die dem Verlangen der ursprünglichen Natur des Menschen entspricht.
Die zweite Möglichkeit wäre, die satanische Welt auf ideologischer Ebene, also durch einen ausschließlich inneren Kampf ohne jegliche Anwendung äußerer Waffen, zu unterwerfen und eine Vereinigung herbeizuführen. Da die Menschen die Fähigkeit des Denkens besitzen, kann eine vollkommen vereinigte Welt nur dann entstehen, wenn sie auf dem Wege der Vernunft unterworfen und vereinigt werden. Welcher Weg der Kriegsführung beschritten wird, um diese EINE WELT zu verwirklichen, hängt davon ab, ob der Mensch seinen Teil der Verantwortung erfüllt oder nicht.
Wo wird diese für die Entstehung der neuen Welt erforderliche Ideologie erscheinen?
Da die kommunistische Welt aus der Kain-Typ-Weltanschauung hervorging, die das innere Verlangen der ursprünglichen Natur des Menschen verdrängt, kann diese Ideologie, die die Grundlage einer idealen Welt für die gesamte Menschheit bilden soll, nicht vom Kommunismus ausgehen. Sie muß also aus der demokratischen Welt hervorgehen, die auf der Abel-Typ-Weltanschauung basiert. Es ist jedoch eine historisch bewiesene Tatsache, daß keine der vielen demokratischen Ideologien die kommunistische Ideologie unterwerfen kann.
Es muß sich also um eine neue Ideologie aus der demokratischen Welt handeln, die eine neue Wahrheit zur Grundlage hat. Diese neue Wahrheit muß das Fundament der Abel-Typ-Weltanschauung und somit auch das Fundament der Demokratie bilden. Durch die Zeitalter hindurch bis in die Gegenwart hinein strebten die Menschen nach neuen Erkenntnissen. Wenn aber, wie es sich bereits im Verlaufe der geschichtlichen Entwicklung gezeigt hat, eine neue Wahrheit erscheint, werden sie in Konflikt mit der alten Wahrheit geraten, an die sie bisher glaubten.
So werden sich auch in der heutigen Demokratie die Menschen in zwei Gruppen teilen, die jeweils die Positionen von Kain und Abel einnehmen und einander bekämpfen. Wenn diese neue Wahrheit jedoch auf einer siegreichen Grundlage in der demokratischen Welt steht und schließlich die kommunistische Ideologie unterwirft, wird endlich EINE WELT unter dieser einen Wahrheit realisiert.
Satan, der um die Vorsehung Gottes wußte, den Menschen diese neue Wahrheit zu geben, um sie unter dieser einen Ideologie zu vereinigen, verbreitete eine falsche Ideologie unter dem Deckmantel der Wahrheit und versuchte, die gesamte Menschheit mit sich selbst als Mittelpunkt zu vereinigen. Diese satanische "Wahrheit" ist nichts anderes als der "Dialektische Materialismus", der auf einer rationellen Basis alles Geistige ablehnt und zu zerstören versucht. Der Materialismus zerstört sich selbst, indem er zu beweisen versucht, daß es keinen Gott gibt, und damit logischerweise auch die Existenz Satans selbst verleugnen muß. Außerdem weiß Satan sehr wohl, daß er selbst untergehen wird, da er um die Vollendung der (bösen) Geschichte weiß. Er stellte sich die Zukunft vor, in der er nicht mehr verherrlicht werden würde, und erhob sich sogar auf die Gefahr der Selbstaufgabe hin, die Existenz Gottes zu leugnen. Daher wird es der himmlischen Seite niemals möglich sein, den rationellen Angriffen Satans zu entgehen, es sei denn, die demokratische Welt bringt eine Wahrheit hervor, die die Rationalität umstoßen kann. Dies sind die historischen Ursachen dafür, daß die himmlische Seite zur Durchführung der Vorsehung der Wiederherstellung die vollkommene und absolute Wahrheit verkündigen muß.
2) Zusammenfassung der Vorsehung in bezug auf den Dritten Weltkrieg
Der Dritte Weltkrieg, in dem die demokratische Welt die kommunistische Welt unterwerfen muß, ist die letzte Maßnahme Gottes im Zuge der Vorsehung der Wiederherstellung, durch die er die ideale Welt errichten will. Betrachten wir die Kriege aus der Sicht der Vorsehung der Wiederherstellung, so können wir folgendes feststellen:
Der Dritte Weltkrieg ist der letzte Krieg, in dem die himmlische Seite zur Zeit der Vollendung der menschlichen Geschichte durch Wiedergutmachung horizontal alles, was sie an Satan übergeben mußte, wiederherstellen soll, nachdem sie versucht hat, den Willen Gottes zu erfüllen, wozu nicht weniger als drei Abschnitte der Verlängerung im geschichtlichen Verlauf der Wiederherstellung erforderlich waren.
3) Die Ursache für den Dritten Weltkrieg aus der Sicht der Vorsehung der Wiederherstellung
Wie bereits erwähnt, richtet sich die Entscheidung, ob es sich bei dem Dritten Weltkrieg um eine militärische oder ideologische Auseinandersetzung handeln wird, nach dem Erfolg oder Versagen des Menschen, seinen Teil der Verantwortung zu übernehmen und Gottes Vorsehung der Wiederherstellung zu erfüllen. Daß jedoch ein letzter Weltkrieg stattfinden muß, ganz gleich auf welche Weise er ausgefochten wird, steht außer Zweifel.
Was wäre aus der Sicht der Vorsehung der Wiederherstellung die innere Ursache für den Ausbruch des Dritten Weltkrieges? Erstens muß auf der Ebene der Vollendungsstufe die weltweite Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der drei großen Segnungen Gottes gelegt werden. Wegen des Unglaubens der Juden konnte die Vorsehung der Wiederherstellung durch Jesus nur geistig erfüllt werden. Deshalb muß Christus wiederkommen, um die Welt sowohl geistig als auch physisch wiederherzustellen und Gottes drei große Segnungen zu erfüllen. Da Satan immer im voraus den Plan Gottes imitiert, wird er zur Zeit der Vollendung der Geschichte zweifellos eine Welt außerhalb des Bereiches der Prinzipien errichten, die dem Muster der Erfüllung der drei großen Segnungen entspricht und sich um eine Person als Mittelpunkt, die auf der satanischen Seite den Herrn der Wiederkunft darstellt, entwickelt. Die himmlische Seite muß also auf der Ebene der Vollendungsstufe weltweit die Bedingung der Wiedergutmachung für die Wiederherstellung der Welt legen, in der die drei großen Segnungen mit Gott als Mittelpunkt erfüllt sind, indem sie die Welt vernichtet, die Satan zum Mittelpunkt hat. Zu diesem Zweck muß der Dritte Weltkrieg kommen.
Die Person, die dem Muster des Herrn der Wiederkunft entsprechend auf der satanischen Seite die persönliche Reife erreicht hatte, war Stalin. Nach dem Muster des Segens der Vermehrung forderte er die Bauern, Fischer und Arbeiter zu gemeinsamen Anstrengungen im Widerstand gegen die demokratische Welt auf. Nach dem Muster der Herrschaft über alle Dinge verfolgte er das Ziel, den Bolschewismus über die ganze Welt auszudehnen, und errichtete somit die kommunistische Welt nach dem Muster der Erfüllung der drei großen Segnungen. Wir müssen also wissen, daß Satan mit der kommunistischen Welt im Bereich der Gesetzlosigkeit im voraus die Welt der Koexistenz, des Gemeinwohls und der gemeinsamen Ursache realisiert hat, die mit Gott als Mittelpunkt in der Zukunft errichtet werden sollte.
Zweitens wird der Dritte Weltkrieg kommen, damit die Menschen der himmlischen Seite weltweit die dritte Versuchung Satans bestehen können, der Jesus in der Wüste ausgesetzt war. Die himmlische Seite muß also die Bedingung der Wiedergutmachung legen, um Gottes dritten Segen auf weltweiter Ebene wiederherzustellen, indem sie den Sieg in diesem Dritten Weltkrieg erringt.
Wie Jesus das Fundament für die Wiederherstellung der Herrschaft über alle Dinge legte, indem er Satans dritte Versuchung in der Wüste bestand, muß die himmlische Seite die Herrschaft des Menschen über die gesamte Schöpfung durch den Sieg im Dritten Weltkrieg wiederherstellen.
Drittens muß der Dritte Weltkrieg kommen, um das Fundament für die Wiederherstellung der Herrschaft auf der Ebene der Vollendungsstufe zu errichten, da die himmlische Seite unter dem makrokosmischen Prinzip die ideale Welt verwirklichen muß, indem sie durch den Sieg im Dritten Weltkrieg die kommunistische Welt zerstört und die Oberherrschaft an Gott zurückgibt.
4) Das Resultat des Dritten Weltkrieges aus der Sicht der Vorsehung der Wiederherstellung
Zuerst wollte Gott seine Vorsehung der Wiederherstellung durch Kain und Abel in Adams Familie durchführen. Da Kain seinen Bruder erschlug, entstand die sündige Geschichte der Menschheit, und Gottes Werk der Wiederherstellung durch Wiedergutmachung begann durch die Trennung von Gut und Böse auf der individuellen Ebene, ging über auf die Familien-, Stammes-, Gesellschafts-, Rassen- und nationale Ebene und dehnte sich schließlich auf die weltweite Ebene aus. Es ist Gottes Plan, den gesamten Kurs der Vorsehung, der dreimal verlängert wurde, durch Wiedergutmachung wiederherzustellen, indem die himmlische Seite in den drei Weltkriegen, die den Abschluß seines Werkes innerhalb der Vorsehung der Wiederherstellung bilden, den Sieg davonträgt.
Da Satans Worte der Verführung die ersten menschlichen Vorfahren zu Fall brachten, verloren sie ihre Verbindung zu Gott und wurden durch den inneren geistigen und den äußeren physischen Fall zu Nachkommen Satans. Die Vorsehung der Wiederherstellung ist daher erfüllt, wenn alle gefallenen Menschen wiederhergestellt und zu Nachkommen Gottes werden, indem sie durch seine Worte des Lebens ihre Verbindung zu Gott wiederherstellen und sowohl geistig als auch physisch erlöst werden.
Der Sieg der himmlischen Seite in diesen drei Weltkriegen wird die Errichtung der idealen, ursprünglich geplanten Welt ermöglichen. Seit dem Sündenfall hat Gott durch den langen Verlauf der Geschichte hindurch versucht, diese Welt aufzubauen, indem er siegreich durch Wiedergutmachung alle Grundlagen für die Erfüllung der Vorsehung vollkommen wiederherstellt.