DIE GÖTTLICHEN PRINZIPIEN
TEIL 1 - KAPITEL 5
In Luk. 9 : 60 lesen wir, daß Jesus zu einem seiner Jünger, der zuerst hingehen und seinen Vater beerdigen wollte, sagte, daß er die Toten ihre Toten begraben lassen soll. Diese Worte Jesu drücken jeweils einen ganz verschiedenen Begriff von "Leben" und "Tod" aus.
Einmal ist vom Tode des physischen Körpers die Rede, der dem physischen Leben ein Ende bereitet, bezogen auf den Tod des Vaters eines seiner Jünger, der beerdigt werden sollte. Der Begriff "Leben" im Gegensatz zu diesem Tod bezeichnet also den Zustand des menschlichen Körpers, der seine physiologischen Funktionen aufrechterhält.
Zum anderen bezeichnete Jesus die Menschen, die sich zum Begräbnis des Vaters versammelt hatten, als "Tote", obwohl sie noch physisch lebten. Damit wollte er zum Ausdruck bringen, daß diese Menschen in der Gottesferne lebten, abgeschnitten von seiner Liebe. Sie befanden sich also unter der Herrschaft Satans, da sie Jesus ablehnten. Somit ist hier mit "Tod" nicht das Ende des physischen Lebens gemeint, sondern der Zustand unter der Herrschaft Satans, getrennt von der Liebe Gottes. Dagegen wird der Zustand unter der Herrschaft der absoluten Liebe Gottes mit "Leben" bezeichnet.
Solange sich der Körper, wie aktiv er auch sein mag, unter der Herrschaft Satans befindet, getrennt von Gott, ist er dem Standard des ursprünglichen Wertes der Schöpfung entsprechend im wahrsten Sinne des Wortes "tot".
Wenn wir in Offenb. 3 : 1 die an die Gemeinde zu Sardes gerichteten Worte lesen: ....."denn du hast den Namen, daß du lebest, und bist tot", wird uns diese Tatsache noch klarer. Derjenige jedoch, dessen Geist sich unter der Herrschaft Gottes im Himmelreich bewegt, "lebt", obgleich er physisch gestorben sein mag. Das bringt Jesus zum Ausdruck, als er sagt:
Wer an mich glaubet, der wird leben, ob er gleich stürbe. (Joh.11 : 25)
Jesus fuhr fort:
Und wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben. (Joh. I 1 : 26)
Das bedeutet nicht, daß diejenigen, die an Jesus glauben, physisch ein ewiges Leben auf Erden führen, sondern vielmehr, daß sie nach ihrem physischen Tod in eine andere Welt, die geistige Welt, eingehen und dort unter der Herrschaft der Liebe Gottes ewig leben werden, ohne den Tod zu schmecken. Jesus wollte hier ausdrücken, daß der physische Tod des Menschen sein ewiges Leben in der geistigen Welt nicht beeinträchtigt.
Als Jesus sagte:
Wer da sucht, seine Seele zu erhalten, der wird sie verlieren; und wer sie verlieren wird, der wird ihr zum Leben verhelfen. (Luk.17 : 33)
meinte er, daß diejenigen, die den Willen Gottes mißachten, um ihr physisches Leben zu retten, tot sind, obgleich sie physisch leben mögen. Diejenigen jedoch, die den Willen Gottes erfüllen und dafür ihr Leben aufs Spiel setzen, werden ewiges Leben haben, obgleich ihr physischer Körper tot und verwest sein mag, d.h. ihr Geistiges Selbst wird ewig leben und von Gottes Liebe umgeben sein.
Wir haben festgestellt, daß der Begriff "Tod" zwei verschiedene Bedeutungen hat. Welcher Tod wurde durch den Fall der ersten menschlichen Vorfahren verursacht?
Der Mensch wurde von Gott geschaffen, um heranzuwachsen, alt und wieder zu Staub zu werden. Dieser natürliche Prozeß hat nichts zu tun mit dem Sündenfall. Als Adam im Alter von 930 Jahren starb und wieder zu Staub wurde, handelte es sich dabei nicht um den Tod, der seine Ursache im Sündenfall hatte. In Übereinstimmung mit den Prinzipien der Schöpfung ist unser physischer Körper nur die Behausung unseres Geistes. Es ist daher ganz natürlich, daß dieser Körper, wenn er alt und gebrechlich ist, abgelegt wird. Unser Geistiges Selbst jedoch geht dann in die unsichtbare geistige Welt ein und lebt dort in alle Ewigkeit. Den Prinzipien der Schöpfung entsprechend ist jede Kreatur, die aus Materie besteht, vergänglich. Auch der Mensch bildet darin keine Ausnahme.
Wenn der Mensch ewig in seinem physischen Körper auf Erden leben sollte, wäre bereits im Anfang die Erschaffung der unsichtbaren geistigen Welt, in die unser Geistiges Selbst nach unserem physischen Tod eingeht, unnötig gewesen. Die geistige Welt wurde nicht nach dem Fall geschaffen, um das Geistige Selbst der gefallenen Menschen aufzunehmen, sondern existierte bereits vor der Erschaffung des Menschen, damit das Geistige Selbst der Menschen, die den Zweck der Schöpfung erreicht und ihren physischen Körper nach einem erfüllten Leben auf der Erde abgelegt haben, dort eingehen und ewig leben kann.
Durch den Sündenfall sind die Menschen sehr stark mit ihrem physischen Leben auf Erden verbunden und ignorieren die Tatsache, daß sie geschaffen sind, um nach ihrem physischen Tod ewig in der Herrlichkeit der unsichtbaren Welt zu leben.
Unser physisches Leben auf Erden und unser Leben in der unsichtbaren geistigen Welt können mit dem von Raupe und Schmetterling verglichen werden. Wie der Mensch an seinem physischen Leben auf der Erde hängt, würde auch eine Raupe, die mit ihrem Dasein unter der Erde verbunden ist, ungern sterben, wenn sie ein Bewußtsein hätte, weil sie nicht weiß, daß sie nach ihrem Tode ein Leben in einer neuen Welt erwartet, in der sie sich an dem Duft der Blumen und an ihrem süßen Honig erfreuen kann.
Das Verhältnis zwischen einem irdischen Menschen und einem Menschen in der geistigen Welt ist vergleichbar mit dem zwischen einer Raupe und einem Schmetterling. Wenn der Mensch nicht gefallen wäre, wüßte er, daß das Ablegen des physischen Körpers keine ewige Trennung von den von ihm geliebten Menschen zur Folge hat, da alle Menschen ursprünglich mit der Fähigkeit geschaffen wurden, freien Austausch mit den Menschen in der geistigen Welt zu haben, wie er auf Erden unter den Menschen stattfindet. Wenn sie außerdem wüßten, um welch einen schönen und freudevollen Ort es sich bei der geistigen Welt handelt, in die sie eingehen sollen, nachdem sie in ihrem physischen Leben Vollkommenheit erreicht und ihren physischen Körper abgelegt haben, würden sie sich vielmehr auf den Tag freuen, an dem sie von dieser Welt scheiden und in die andere Welt eingehen können.
Wenn von diesen beiden Arten des Todes der physische Tod nicht von dem Fall herrührt, kommen wir zu dem Schluß, daß der geistige Tod als Folge der Erniedrigung unter die Herrschaft Satans der wirkliche Tod ist, der durch den Fall verursacht wurde.
Wir wollen nun näher auf diese Frage eingehen und uns dabei auf die Bibel stützen.
Um welchen Tod handelte es sich also bei dem durch den Sündenfall verursachten Tod, der eintrat, als die ersten menschlichen Vorfahren von der Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen aßen? In 1. Mose 2 heißt es, daß Gott Adam und Eva, nachdem er sie geschaffen hatte, gebot:
Aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon issest, wirst du des Todes sterben. (1. Mose 2 :17)
Wenn wir den Worten Gottes glauben sollen, müßten sie an dem Tage, als sie von der Frucht aßen, gestorben sein. Der tote Adam und die tote Eva setzten jedoch ihr physisches Leben auf Erden fort wie wir heute und zeugten Kinder, aus denen schließlich die korrupte menschliche Gesellschaft hervorging.
Diese Tatsache macht uns deutlich, daß mit dem Tod als Folge des Sündenfalles nicht das Ende des physischen Lebens auf Erden gemeint war, sondern vielmehr der Zustand, der eintrat, als die Menschen sich von der "guten" Herrschaft Gottes entfernten und unter die "böse" Herrschaft Satans gerieten.
Laßt uns nun Beispiele aus der Bibel betrachten. In l. Joh. 3 : 14 heißt es: "Wer den Bruder nicht liebt, der bleibt im Tode". Mit Liebe ist hier selbstverständlich die Liebe Gottes gemeint.
Damit wird zum Ausdruck gebracht, daß diejenigen, die ihrem Nächsten nicht mit der Liebe Gottes begegnen, tot sind, obgleich sie noch ein reges Leben auf Erden führen mögen. In Röm. 8 lesen wir:
Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede. (Röm. 8 : 6)
Bisher haben wir die falsche Vorstellung gehabt, daß das Ende des physischen Lebens, also der physische Tod, das Resultat des Sündenfalles ist. Deshalb haben wir auch geglaubt, daß mit der Auferstehung der verstorbenen Heiligen die Wiederherstellung ihrer physischen Körper, die bereits verwest und zu Staub geworden sind, zu ihrem ursprünglichen Zustand gemeint ist. Den Prinzipien der Schöpfung entsprechend wurde dieser Tod nicht durch den Sündenfall der ersten menschlichen Vorfahren verursacht, da der menschliche Körper ursprünglich schon geschaffen war, wieder zu Staub zu werden, nachdem er ein bestimmtes Alter erreicht hat. Ein physischer Körper, der einmal verwest ist, kann also nicht mehr zu seinem ursprünglichen Zustand zurückkehren. Es ist auch nicht nötig, daß unser Geistiges Selbst wieder Fleisch annimmt, wenn es doch eine unbegrenzte geistige Welt gibt, in die es eingehen und in der es für immer leben kann.
In Übereinstimmung mit der Vorsehung der Wiederherstellung ist "Auferstehung" der Vorgang der Wiederherstellung des Menschen vom gefallenen Zustand unter der Herrschaft Satans, also vom Tod, der durch den Fall verursacht wurde, zum Leben unter der direkten Herrschaft Gottes. Wenn wir daher unsere Sünden bereuen, an uns arbeiten und uns von Tag zu Tag bessern, kommen wir der Auferstehung näher und näher.
In der Bibel finden wir viele Stellen, die sich auf die Auferstehung beziehen, z.B. in Joh. 5 :
Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht; sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchge- drungen. (Joh. 5 : 24)
Auferstehung bedeutet also das Verlassen des satanischen Bereiches durch den Glauben an Christus und das Zurückkehren in den Bereich Gottes und seiner Liebe. In 1. Kor. 15 heißt es:
Denn gleichwie sie in Adam alle sterben, also werden sie in Christo alle lebendig gemacht werden. ( 1. Kor. 15 : 22)
Hier wird ausgedrückt, daß "Auferstehung" der Prozeß der Rückkehr von der durch den Fall Adams verursachten satanischen Abstammung und somit vom Tode zur himmlischen Blutslinie durch Christus ist.
Wie Gott in 1. Mose 2 : 17 gesagt hatte, starben Adam und Eva nach dem Essen der Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen den geistigen Tod. Äußerlich war jedoch keine Veränderung bei ihnen eingetreten, außer daß sie vielleicht aus Furcht und Unbehagen, verursacht durch ihr schlechtes Gewissen, für einen Moment die Farbe wechselten. Wenn also ein gefallener Mensch zum ursprünglichen Zustand vor dem Fall aufersteht, wird keine äußere Veränderung bei ihm eintreten. Diejenigen, die durch den Heiligen Geist wiedergeboren sind, haben zweifellos einen gewissen Grad der Auferstehung erreicht im Vergleich zu dem Zustand, in dem sie sich vorher befanden.
Wir sehen also, daß diejenigen, die sich nach den Worten Jesu richten und an Gott glauben, vom Tod zum Leben gelangen. Das ist der Prozeß der "Auferstehung". Äußerlich können wir jedoch keine Veränderung an diesen Menschen feststellen.
Jesus kam als ein Mensch, der in sich den Zweck der Schöpfung vollkommen erfüllte. Von seiner rein äußerlichen Erscheinung her unterschied er sich nicht in irgendeiner besonderen Weise von den gefallenen Menschen. Wenn ein Unterschied in dieser Weise bestanden hätte, wären ihm sicherlich seine Jünger zur damaligen Zeit bis in den Tod gefolgt. Durch die Auferstehung verläßt der Mensch den Bereich Satans und wird göttlich, indem er eins wird mit dem Herzen Gottes.
Wenn der gefallene Mensch durch die Auferstehung unter die direkte Herrschaft Gottes gelangt, treten selbstverständlich geistige Veränderungen in ihm auf, die zu einer Heiligung des menschlichen Körpers führen und aus dem Tempel Satans einen Tempel Gottes machen. In diesem Sinne kann man von einer Auferstehung des physischen Körpers sprechen. Dies ist vergleichbar mit einem Gebäude, das bisher satanischen Zwecken diente und nun als Tempel Gottes geheiligt wird, obwohl sich der äußere Zustand dieses Gebäudes in keiner Weise verändert.
Die "Auferstehung" ist der Vorgang der Wiederherstellung der ursprünglichen Natur des Menschen. Somit ist die Vorsehung der Auferstehung die Vorsehung der Wiederherstellung. Mit anderen Worten, die "Vorsehung der Wiederherstellung" ist die Vorsehung der Neuschöpfung, und die "Vorsehung der Auferstehung" ist ebenfalls die Vorsehung der Neuschöpfung. Daher wird die "Vorsehung der Auferstehung" in Übereinstimmung mit den Prinzipien der Schöpfung auf folgende Weise durchgeführt.
Erstens haben im Verlaufe der Geschichte der Vorsehung der Auferstehung die Personen, die innerhalb ihrer jeweiligen Missionen ein bestimmtes Maß an Verantwortung übernahmen, ihr Bestes zur Durchführung des Willens Gottes getan, wenn sie auch ihren Teil der Verantwortung nicht immer vollends erfüllen konnten. Auf diese Weise erweiterten sie die Grundlage, auf der die gefallenen Menschen durch ihr Herz eine Beziehung zu Gott aufbauen konnten, und zwar dem Maße ihrer eigenen Leistungen entsprechend. Daher können im Verlaufe der Vorsehung der Wiederherstellung die Menschen der nachfolgenden Generationen größeren Nutzen aus ihrem Zeitalter ziehen auf der Basis der Herzensverbindung zu Gott, die die Propheten und Heiligen der Vergangenheit gelegt haben. Die Vorsehung der Auferstehung wird somit entsprechend dieser Vorteile der Zeitalter durchgeführt.
Zweitens wurde der Mensch in Übereinstimmung mit den Prinzipien der Schöpfung aus Gottes persönlicher Verantwortung heraus geschaffen und sollte durch die Erfüllung seines eigenen Teiles der Verantwortung Vollkommenheit erreichen, indem er an das Wort Gottes glaubte und danach lebte. Zur Durchführung der Vorsehung der Auferstehung muß Gott also seinen Teil der Verantwortung erfüllen und uns sein "Wort" geben. Des Menschen Verantwortung ist es dann, daran zu glauben und danach zu leben. Auf diese Weise muß der "Wille" erfüllt werden.
Drittens kann in Übereinstimmung mit den Prinzipien der Schöpfung das Geistige Selbst des Menschen nur in Verbindung mit dem physischen Körper wachsen und Vollkommenheit erreichen. Entsprechend der Vorsehung der Wiederherstellung ist daher die Auferstehung seines heiligen Selbst auch nur in Verbindung mit seinem physischen Körper auf Erden möglich.
Viertens wurde der Mensch geschaffen, um in Übereinstimmung mit den Prinzipien der Schöpfung die drei Wachstumsstufen zu durchlaufen und Vollkommenheit zu erreichen. Darum verläuft auch die Vorsehung der Auferstehung in dieser Weise.
Gott begann mit der Durchführung der Auferstehung in der Familie Adams. Da die für die Erfüllung dieses "Willens" verantwortlichen Personen jedoch versagten, ihren Teil der Verantwortung zu erfüllen, mußte seine Vorsehung verlängert werden. Zweitausend Jahre später erwählte er Abraham, den Vater des Glaubens, der damit begann, den "Willen" zu erfüllen. Folglich dienten die zweitausend Jahre von Adam bis Abraham dazu, das Fundament für die Vorsehung der Auferstehung, die in den darauffolgenden Zeitraum durchgeführt werden sollte, zu legen. Darum nennen wir diese Periode den "Zeitabschnitt der Vorsehung für die Grundlage der Auferstehung".
2) Die Vorsehung der Wiederherstellung in der Gestaltungsstufe
Während der zweitausend Jahre von Abraham, mit dem die Vorsehung begann, bis Jesus führte Gott seine Vorsehung der Auferstehung in der Gestaltungsstufe durch, und in Übereinstimmung mit Gottes Vorsehung hatten alle Menschen, die zu dieser Zeit lebten, teil an den Vorteilen dieses Zeitalters. Gott führte seine Vorsehung der Auferstehung in der Gestaltungsstufe in der Weise durch, daß alle Menschen, die an das Gesetz des Alten- Testament-Zeitalters glaubten, das er ihnen im Zuge der Vorsehung für dieses Zeitalter gab, und ihren Teil der Verantwortung erfüllten, gerechtfertigt waren. Daher können wir diese Periode das "Zeitalter der Rechtfertigung durch die Tat"' nennen. Die Menschen dieses Zeitalters konnten zur Stufe der Formgeister auferstehen, indem ihr Geistiges Selbst in Verbindung mit ihrem physischen Körper, der in Übereinstimmung mit dem Gesetz lebte, durch den Prozeß der Auferstehung hindurchging. Wenn ein Mensch, der auf Erden die Stufe des Formgeistes erreicht hat, seinen physischen Körper ablegt, geht sein Geistiges Selbst in den Bereich der Formgeister der geistigen Welt ein.
3) Die Vorsehung der Auferstehung zur Wachstumsstufe
Wegen der Kreuzigung Jesu blieb die Vorsehung der Auferstehung unerfüllt und wurde bis zur Wiederkunft Christi verlängert. Dieser zweitausendjährige Zeitabschnitt der Verlängerung wird "Zeitalter der Vorsehung der Auferstehung zur Wachstumsstufe" genannt, da in diesem Zeitalter die Vorsehung der Auferstehung zur Wachstumsstufe auf geistiger Ebene erfüllt wird. Alle irdischen Menschen dieses Zeitalters können den entsprechenden Nutzen daraus ziehen. Gott führte die Vorsehung der Auferstehung zur Wachstumsstufe durch, indem er den Menschen die Möglichkeit gab, gerechtfertigt zu werden durch den Glauben an die Worte des Neuen Testaments, das er ihnen zum Zwecke der Durchführung seiner Vorsehung in diesem Zeitalter offenbarte, und durch die Erfüllung ihres Teiles der Verantwortung. Deshalb wird dieses Zeitalter das "Zeitalter der Rechtfertigung durch den Glauben" genannt. Die Menschen dieses Zeitalters konnten zur Stufe der "Lebensgeister" auferstehen, indem ihr Geistiges Selbst in Verbindung mit ihrem physischen Körper durch ihren Glauben an das Evangelium den Prozeß der Auferstehung zur Wachstumsstufe durchlaufen hat. Wenn ein Mensch, dessen Geist die Stufe des Lebensgeistes erreicht hat, seinen physischen Körper ablegt, geht er in das Paradies ein. Hierbei handelt es sich um den Bereich der Lebensgeister in der geistigen Welt.
4) Die Vorsehung der Auferstehung zur Vollendungsstufe
Das Zeitalter, in dem wir durch den Herrn der Wiederkunft sowohl geistig als auch physisch zur Stufe der Vollkommenheit auferstehen können, wird das "Zeitalter der Vorsehung der Auferstehung zur Vollendungsstufe" genannt. Alle irdischen Menschen können die Vorteile dieses Zeitalters in Anspruch nehmen. Der Herr der Wiederkunft kommt mit dem neuen "Wort", um das Alte und das Neue Testament zu erfüllen. Gott führt seine Vorsehung der Auferstehung zur Vollendungsstufe in der Weise durch, daß die Menschen gerechtfertigt werden durch den Glauben an das neue "Wort" (wir können es das Erfüllte Testament nennen), indem sie dem Herrn der Wiederkunft persönlich dienen und damit ihren Teil der Verantwortung erfüllen. Daher kann dieses Zeitalter das "Zeitalter der Rechtfertigung durch Dienen" genannt werden. Das Geistige Selbst eines Menschen dieses Zeitalters kann sich zu einem göttlichen Geist entwickeln, der geistig und körperlich vollkommen auferstanden ist, indem er an den Herrn der Wiederkunft glaubt und ihm dient. Der irdische Bereich, in dem die Menschen mit einem göttlichen Geist leben, wird das "irdische Himmelreich" genannt. Wenn ein vollkommener Mensch, der im irdischen Himmelreich lebt, seinen physischen Körper ablegt, geht er in das himmlische Reich Gottes ein, also in den Bereich, in dem sich die göttlichen Geister aufhalten.
5) Himmel und Paradies
Bis in die Gegenwart hinein haben die Christen eine verworrene Vorstellung von Himmel und Paradies, da sie die "Prinzipien" nicht kennen. Wenn Jesus den Zweck seines Kommens als Messias erfüllt hätte, wäre das irdische Himmelreich bereits zu seiner Zeit errichtet worden. Wenn dann ein vollkommener Mensch, dessen Geistiges Selbst die Stufe eines göttlichen Geistes erreicht hat, aus dem irdischen Himmelreich in die geistige Welt eingegangen wäre, hätte auch das himmlische Reich Gottes zu jener Zeit realisiert werden können.
Infolge der Kreuzigung Jesu konnte jedoch das irdische Himmelreich nicht errichtet werden. Selbstverständlich hat es auch niemals einen einzigen Menschen auf der Erde gegeben, der den Status eines göttlichen Geistes erreichte. Daher konnte das Geistige Selbst der Menschen das himmlische Reich Gottes, das für die göttlichen Geister bestimmt war, nicht betreten. So blieb es bisher unbewohnt, und von diesem Gesichtspunkt aus betrachtend kann man sehr wohl sagen, daß dieses himmlische Reich Gottes noch nicht realisiert wurde. Warum sagte Jesus dann, daß jeder, der an ihn glaubt, in das Reich Gottes eingehen würde? Diesen Ausspruch tat er, weil der ursprüngliche Zweck seines Kommens darin bestand, das Reich Gottes zu errichten. Durch den Unglauben des jüdischen Volkes mußte er jedoch am Kreuz sterben, ohne das irdische Himmelreich verwirklicht zu haben.
Jesus erlaubte nur dem Dieb, der zu seiner Rechten gekreuzigt wurde, mit ihm in das Paradies einzugehen, da dieser zu jener Zeit der einzige Mensch war, der bis zum Ende an ihn glaubte (Luk. 23:43). Als Jesus noch voller Hoffnung an der Erfüllung seiner Mission arbeitete, wies er mit Nachdruck auf die Möglichkeit hin, in das Himmelreich eingehen zu können. Bei seiner Kreuzigung jedoch, durch die die Erfüllung des "Willens" verhindert wurde, brachte er die Tatsache zum Ausdruck, daß er in das "Paradies" eingehen würde. Mit "Paradies" ist der geistige Bereich gemeint, in den das Geistige Selbst der Menschen eingeht, die durch den Glauben an Jesus die Stufe der Lebensgeister erreicht haben und dort darauf warten, daß das Tor zum Himmelreich aufgetan wird.
6) Geistige Phänomene, die in den Letzten Tagen auftreten
Das Zeitalter, in dem der Mensch, der im letzten Abschnitt der Wachstumsstufe fiel, den Zustand vor dem Fall der ersten menschlichen Vorfahren dadurch wiederherstellt, daß er das Alte-Testament-Zeitalter, das die Gestaltungsstufe repräsentiert, durchläuft und den höchsten Grad der Wachstumsstufe - Neues-Testament-Zeitalter - erreicht, wird die "Letzten Tage" genannt.
In diesem Zeitalter, in dem die direkte Verbindung des Menschen zu Gott, wie sie vor dem Fall Adams und Evas bestand, auf weltweiter Ebene wiederhergestellt wird, erscheinen viele Menschen auf der Erde, die mit der geistigen Welt in Verbindung stehen. Der Grund für das Versprechen Gottes, in den Letzten Tagen seinen Geist auszugießen (Apg. 2 : 17), kann nur im Lichte dieses Prinzips erklärt werden.
In den Letzten Tagen empfangen viele Menschen die Offenbarung, daß sie ein "Herr" sind. Solche Menschen verfehlen oftmals den rechten Weg, da sie annehmen, sie wären der Herr der Wiederkunft. Worin liegt der Grund dafür?
Ursprünglich schuf Gott den Menschen, segnete ihn und versprach ihm die Herrschaft über die gesamte Schöpfung (l. Mose 1 : 28). Durch den Sündenfall versagte der Mensch jedoch, diesen Segen zu erfüllen. Wenn daher ein gefallener Mensch den Zustand erreicht, den Adam und Eva vor dem Fall innehatten, wenn er also zum höchsten Grad der Wachstumsstufe wiederhergestellt ist und die Position erreicht, die einmal mit der Herrschaft über die Schöpfung gesegnet wurde, erhält er von Gott die Offenbarung, daß er ein Herr ist.
Die Heiligen, die in den Letzten Tagen solch einen tiefen Glauben haben, der ihnen die Offenbarung zuteil werden läßt, daß sie ein Herr sind, stehen in einer Position, die vergleichbar ist mit der Position Johannes des Täufers zur Zeit Jesu, der die Mission hatte, den Weg für Jesus zu ebnen (Joh. 1 : 23). Darum haben auch sie die Mission, ihren Fähigkeiten entsprechend den Weg des Herrn der Wiederkunft zu ebnen. Sie sind dazu auserwählt, für eine begrenzte Zeit innerhalb ihrer begrenzten Mission stellvertretend die Rolle des Herrn der Wiederkunft zu übernehmen. Die Offenbarung, daß sie ein "Herr" sind, ist also in diesem Sinne zu verstehen.
Wenn sich diese Menschen jedoch verhalten, als seien sie der Herr der Wiederkunft, da sie nicht um das Prinzip wissen, werden sie zu Anti-Christen. Darum wurde prophezeit, daß in den Letzten Tagen viele Anti-Christen auftreten werden.
Menschen mit geistigen Gaben geraten vielfach in Konflikt miteinander, da der Inhalt ihrer Offenbarungen sowie der Bereich der geistigen Welt, in den sie gehören, sich voneinander unterscheiden (l. Kor. 15 : 41). Sie streben alle dem gleichen Ziele zu, jedoch wegen des Unterschiedes in ihrer Umgebung, ihrer Position, ihren Charaktereigenschaften, ihrem Intelligenzgrad und ihrem geistigen Standard sieht die geistige Welt für jeden von ihnen anders aus, und es entstehen Meinungsverschiedenheiten.
Diejenigen, die innerhalb der Vorsehung der Wiederherstellung für die Erfüllung einer bestimmten Mission verantwortlich sind, ignorieren die laterale Verbindung zu anderen Personen mit den gleichen Fähigkeiten der Verbindungsaufnahme zur geistigen Welt, obwohl ihre Mission sich nur auf einen Teil der gesamten Vorsehung erstreckt, da sie nur eine vertikale Beziehung zu Gott haben. Da der Wille Gottes von jedem von ihnen anders verstanden wird, geraten sie in Konflikte. Diese Art der lateralen Konflikte ist kaum zu vermeiden, da Gott jedem von ihnen die Offenbarung gibt, daß sie ein Herr sind, um sie zu ermuntern, im Rahmen der Erfüllung der Vorsehung der Wiederherstellung ihr Bestes zu tun, da sie für diesen begrenzten Teil der Mission, der ihnen übertragen wurde, auch wirklich die Besten sind.
Wenn aufrichtige Gläubige, die den geistigen Status Adams und Evas vor dem Fall erreicht haben, mit der geistigen Welt in Verbindung treten, besteht für sie die Möglichkeit des Falles, wenn sie der gleichen Versuchung, der Adam und Eva im Paradies erlagen, nicht widerstehen. Solange man die Prinzipien nicht kennt, ist es sehr schwierig, solch eine Situation zu meistern. Es ist sehr bedauerlich, daß zahlreiche Gläubige diesen Versuchungen erlagen und in einem Augenblick alle Verdienste verloren, die sie sich in einem langen und bitteren Kampf durch ein asketisches Leben erworben hatten.
Wie können wir die Verwirrung unter den Menschen mit geistigen Gaben verhindern? Um den Zweck der Vorsehung der Wiederherstellung möglichst schnell erfüllen zu können, überträgt Gott zahlreichen Personen, von denen jede für sich eine vertikale Verbindung zu ihm hat, eine Teilmission. Daher ist der laterale Konflikt zwischen Menschen, die mit der geistigen Welt in Verbindung stehen, unvermeidlich.
Zur Zeit der Vollendung der menschlichen Geschichte werden schließlich alle zu der Erkenntnis kommen, daß sie in ihrer jeweiligen Mission dem gleichen Zweck innerhalb der Vorsehung der Wiederherstellung dienten. Indem sie laterale Beziehungen zueinander herstellen, werden sie sich gemeinsam bemühen, durch die von Gott zur rechten Zeit offenbarten neuen Worte der Wahrheit den gesamten Zweck der Vorsehung der Wiederherstellung zu erfüllen. Dann werden alle Menschen mit der Fähigkeit der geistigen Verbindungsaufnahme ihren mit aller Hartnäckigkeit vertretenen Standpunkt, daß nur ihre Verfahrensweise dem Willen Gottes entspricht, revidieren und das richtige Verständnis um ihre Mission und Position innerhalb der neuen Wahrheit von höchster Dimension und größtem Ausmaß bekommen. Dadurch werden sie nicht nur alle Schwierigkeiten überwinden, sondern auch ihre jeweilige Mission erfüllen.
7) Die erste Auferstehung
Bei der ersten Auferstehung handelt es sich um die Auferstehung, die die Erfüllung des Zweckes der Schöpfung ermöglicht, da zum erstenmal seit Beginn der Geschichte der Vorsehung der Wiederherstellung durch den wiedergekehrten Christus die Erbsünde entfernt und das ursprüngliche Selbst des Menschen wiederhergestellt werden kann.
Es ist also die größte Hoffnung aller Christen, an der ersten Auferstehung teilzuhaben. Wer aber wird dafür in Frage kommen? Es sind diejenigen, die als erste an den wiedergekehrten Christus glauben, ihm nachfolgen und ihm dienen werden. Sie tragen also dazu bei, im Zuge der Vorsehung der Wiederherstellung auf allgemeiner und weltweiter Ebene die Bedingung der Wiedergutmachung zu schaffen, erfüllen damit den Zweck der Schöpfung und entwickeln ihr Geistiges Selbst zu einem göttlichen Geist, nachdem sie allen anderen Menschen voraus von der ursprünglichen Sünde befreit werden. Das sind die Menschen, die teilhaben an der ersten Auferstehung.
Welche Bedeutung hat die in der Bibel angegebene Zahl "einhundertundvierundvierzigtausend"? Um bei seiner Wiederkunft die Vorsehung der Wiederherstellung erfüllen zu können, muß Christus das Fundament für den Sieg über die satanische Welt legen, indem er zu seinen Lebzeiten lateral Personen einsetzt, die stellvertretend die Positionen der Heiligen durch Wiedergutmachung wiederherstellen, die im Verlaufe der Geschichte von Satan angegriffen wurden und auf ihrem Wege, den Willen Gottes im Zuge der Vorsehung der Wiederherstellung zu erfüllen, versagten, ihren Teil der Verantwortung zu übernehmen. Die Zahl der Heiligen, die der Herr der Wiederkunft zu diesem Zweck finden und einsetzen muß, beträgt, wie in Offenb. 7 : 4 und Offenb. 14 : 1-4 ausgedrückt, einhundertundvierundvierzigtausend.
Im Verlaufe der Erfüllung der Vorsehung Gottes hatte Jakob die Mission, die Wiederherstellung auf der Familienebene durchzuführen. Er begann diese Mission mit seinen zwölf Söhnen. Mose begann seine Mission der Wiederherstellung einer Nation mit zwölf Stämmen. Wenn jeder Stamm sich nach dem Muster der zwölf Stämme vermehrt, ergibt sich die Zahl einhundertundvierundvierzig. Jesus, der die Mission der Wiederherstellung auf weltweiter Ebene hatte, begann mit zwölf Jüngern, um sowohl geistig als auch physisch durch Wiedergutmachung die Zahl einhundertundvierundvierzig wiederherzustellen. Da er jedoch gekreuzigt wurde, geschah dies nur geistig. Wie Jakob mit seinen zwölf Söhnen durch Wiedergutmachung lateral die vertikalen zwölf Generationen von Noah bis Abraham, die von Satan beansprucht wurden, wiederherstellte, muß auch der Herr der Wiederkunft mit einer Anzahl von Heiligen, die der Zahl einhundertundvierundvierzig entspricht, durch Wiedergutmachung die geistige und physische Wiederherstellung auf lateraler Ebene durchführen.
In Übereinstimmung mit den Prinzipien der Schöpfung sollte das Geistige Selbst des Menschen heranwachsen durch den Vorgang des Gebens und Nehmens zwischen dem Lebenselement von Gott und dem Element der Vitalität (kraftgenerierendes Element) von seinem physischen Körper. Daher kann unser Geistiges Selbst, getrennt von unserem physischen Körper, weder wachsen noch auferstehen. Damit also das Geistige Selbst von Menschen, die während ihres physischen Lebens ihre Vollkommenheit nicht erreicht haben, auferstehen kann, muß es auf die Erde zurückkommen, um durch die physischen Körper der Menschen auf Erden seinen Teil der Verantwortung zu übernehmen, indem es mit den irdischen Heiligen zusammenarbeitet und ihnen hilft, die gleiche Mission zu erfüllen. Aus diesem Grunde heißt es in Judas 1 : 14: "Siehe, der Herr kommt mit vielen tausend Heiligen."
Auf welche Weise arbeiten die Menschen in der geistigen Welt mit den physischen Menschen zusammen, um den "Willen" zu erfüllen? Wenn die irdischen Heiligen durch Gebet oder andere geistige Aktivitäten eine gemeinsame Grundlage für eine Wechselbeziehung errichten, kommen die Menschen aus der geistigen Welt hernieder, um auf dieser Basis mit ihnen zusammenzuarbeiten. Sie übertragen geistiges Feuer auf die irdischen Menschen, geben ihnen Heilkräfte und helfen ihnen, große Werke zu vollbringen. Außerdem verhelfen sie irdischen Menschen dazu, viele Tatsachen der geistigen Welt zu erkennen und Offenbarungen zu erhalten, oder geben ihnen geistige Inspirationen. Durch viele solcher Vorgänge vertreten sie den Heiligen Geist und arbeiten mit den Menschen auf Erden zusammen, um den Willen Gottes zu erfüllen.
Die Menschen in der Gestaltungsstufe der geistigen Welt (Formgeister), die dem Alten- Testament-Zeitalter angehörten und Gott während ihres physischen Lebens auf Erden durch das Einhalten der Gesetze eifrig dienten, kamen nach der Ankunft des Messias hernieder, arbeiteten mit den Heiligen auf Erden zusammen, um den Willen Gottes zu erfüllen, und konnten zur Ebene der Lebensgeister aufrücken und in das Paradies eingehen. Sie hatten also die Möglichkeit, durch Zusammenarbeit mit den physischen Menschen den gleichen Nutzen aus dem jeweiligen Zeitalter zu ziehen. Wir nennen dies die Auferstehung zur Wachstumsstufe durch die Wiederkunft.
Laßt uns Beispiele dazu aus der Bibel heranziehen. Aus den Aufzeichnungen in Matth. 17 : 3 ist ersichtlich, daß Elia Jesus und seinen Jüngern in geistiger Form erschien und sich immer noch in der geistigen Welt befindet. Jesus bezeichnet Johannes den Täufer als Elia, da Elia auf Johannes den Täufer herniederkam, ihm bei der Erfüllung seiner eigenen auf Erden unvollendet gebliebenen Mission behilflich war und damit den Zweck der Auferstehung durch seine Wiederkunft erfüllte. Vom Gesichtspunkt ihrer Mission aus betrachtet, war der Körper Johannes des Täufers der Ersatz für den Körper Elias.
In Matth. 27 : 52 heißt es, daß sich zur Zeit der Kreuzigung Jesu die Gräber öffneten und viele Leiber der Heiligen, die da schliefen, auferstanden. Das bedeutet nicht, daß ihre physischen Körper, die in der Erde bereits verwest waren, wieder ihren ursprünglichen physischen Zustand annahmen und auferstanden. Es handelt sich hierbei lediglich um eine Aufzeichnung der Tatsache, daß die Menschen des Alten-Testament-Zeitalters, die sich als Formgeister in dem entsprechenden Bereich der geistigen Welt bewegten, geistig auf die Erde herabkamen, um in Zusammenarbeit mit den physischen Heiligen den Nutzen aus der Erlösung durch das Kreuz zu ziehen und ihre Auferstehung zur Stufe der Lebensgeister zu erreichen. Wenn die Geistwesen des Alten-Testament-Zeitalters wirklich in ihren physischen Körpern aus den Gräbern auferstanden wären, hätten sie sicherlich Zeugnis für Jesus als den Messias abgelegt und dadurch das jüdische Volk zu Jesus geführt. Außerdem wären ihre Taten sicherlich in der Bibel aufgezeichnet worden. Die Bibel sagt jedoch nur aus, daß sie aus den Gräbern auferstanden sind. Es muß sich also um eine Auferstehung des Geistigen Selbst dieser Menschen gehandelt haben, das nur für eine kurze Zeit mit geistigen Augen wahrgenommen werden konnte.
Im Vergleich zum Paradies, das Jesus durch seine Erlösungstat am Kreuz eröffnete, erschien der Bereich, in dem sich das Geistige Selbst der Menschen des Alten-Testament- Zeitalters bewegte, dunkel und voller Qualen und wurde deshalb mit Grab bezeichnet.
2) Die Auferstehung zur Vollendungsstufe durch die Wiederkunft
Das Geistige Selbst der Menschen, die im Neuen-Testament-Zeitalter auf Erden lebten und an Jesus glaubten, ging in das Paradies ein. Diese Lebensgeister werden zur Zeit der Wiederkunft Christi ebenfalls auf die Erde herabkommen und, indem sie mit den Heiligen auf Erden, die an den Herrn der Wiederkunft glauben und ihm dienen, zusammenarbeiten, die Stufe der göttlichen Geister erreichen. So können sie mit den Heiligen auf Erden in das Himmelreich eingehen. Diese Vorsehung der Auferstehung wird mit "Vorsehung der Auferstehung zur Vollendungsstufe durch die Wiederkunft" bezeichnet. Vom Gesichtspunkt der Vorsehung aus betrachtet, helfen die Menschen auf Erden denen in der geistigen Welt und umgekehrt.
In Hebr. 11 : 39-40 heißt es: Diese alle (die Heiligen des Alten Testamentes) haben durch den Glauben Zeugnis überkommen und nicht empfangen die Verheißung (die Erlaubnis, in das Himmelreich einzugehen), darum daß Gott etwas Besseres (das Himmelreich) für uns irdische Menschen zuvor ersehen hat, daß sie (die Menschen in der geistigen Welt) nicht ohne uns (Bürger des Reiches Gottes) vollendet würden. Diese Bibelverse bestätigen das Prinzip, daß die Geistwesen ohne die Mithilfe der Menschen auf Erden keine Vollkommenheit erreichen können. In Matth. 18 : 18 wird ausgesagt: "Was ihr (irdische Heilige) auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel los sein." Damit wird ausgedrückt, daß das, was im Himmel gebunden ist, nur durch Heilige auf der Erde gelöst werden kann. Daher können die Geistwesen nur auferstehen, wenn sie mit den Heiligen auf Erden zusammenarbeiten. Wie wir in Matth. 16 : 19 lesen, gab Jesus dem Petrus als dem Repräsentanten der Heiligen auf Erden die Schlüssel zum Himmelreich. Er sollte das Tor zum Himmel hier auf Erden öffnen.
3) Die Auferstehung der Geistwesen außerhalb des Paradieses durch die Wiederkunft
Wir wollen nun zunächst feststellen, auf welche Weise die Geistwesen, die während ihres physischen Lebens auf Erden nichtchristlichen Religionen angehörten, durch die Wiederkunft auferstehen können. Wie die Menschen auf Erden nur auf einer Basis der Wechselbeziehung einen bestimmten Zweck gemeinsam erfüllen können, müssen auch Menschen und Geistwesen solch eine Grundlage errichten, um gemeinsam den Zweck der Vorsehung der Wiederherstellung erfüllen zu können. Daher suchen die Geistwesen, die zum Zwecke ihrer Auferstehung herniederkommen, unter den Heiligen auf Erden, die wie sie selbst in ihrem physischen Leben der gleichen Religion angehören, nach geeigneten Objekten, um mit ihnen zusammenzuarbeiten. Indem sie mithelfen, den Zweck der Vorsehung zu erfüllen, erhalten sie den gleichen Nutzen wie die Menschen auf Erden.
Zweitens wollen wir feststellen, wie die guten Geistwesen, die ein rechtschaffenes Leben auf Erden fühlen, aber keiner Religion angehörten, durch das Amt der Wiederkunft auferstehen können. Unter den gefallenen Menschen, die mit der Erbsünde belastet sind, gibt es keinen absolut guten Menschen. Mit "guten Geistwesen" meinen wir diejenigen, die mehr Gutes als Böses in sich haben. Wenn sie also herabkommen und mit den guten Menschen auf Erden zusammenarbeiten, um Gottes Zweck der Vorsehung der Wiederherstellung zu erfüllen, erhalten sie den gleichen Erlös wie diese.
Drittens wollen wir uns damit beschäftigen, auf welche Weise böse Geister durch das zweite Kommen wiederhergestellt werden können. In Matth. 25 : 41 lesen wir, daß die Verfluchten in das ewige Feuer geworfen werden, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln. Die Engel des Teufels sind die bösen Menschen in der geistigen Welt, deren Wirken vom Teufel manipuliert wird. Bei den geistigen Wesen, die man gewöhnlich als Gespenster bezeichnet, handelt es sich um diese bösen Geister. Aber auch diese bösen Geister ziehen ihren Nutzen aus diesem Zeitalter, indem sie zu den Menschen auf Erden herniederkommen.
Jedoch nicht alle Taten der bösen Geistwesen tragen zu ihrer Auferstehung durch die Wiederkunft bei. Durch ihr Mitwirken muß zuerst eine Bedingung der Wiedergutmachung geschaffen werden, damit Gottes Plan der Sündentilgung durch Bestrafung bestimmter Menschen auf Erden in Erfüllung geht, bevor diese bösen Geister den Nutzen der Auferstehung durch die Wiederkunft erhalten. Wie können böse Geister durch ihr Wirken das Gericht im Auftrage Gottes durchführen?
Wir wollen dies durch ein Beispiel erläutern. Angenommen, ein Mensch auf Erden ist durch die Vorteile dieses Zeitalters innerhalb der Vorsehung der Wiederherstellung berechtigt, von der Familien- zur Stammesebene aufzurücken. Wenn jedoch auf diesem Menschen noch ein bestimmtes Maß an Sündenschuld lastet, entweder von seinen Vorfahren her oder aus seinem eigenen Leben, kann er nur in die höhere Sphäre der Stammesebene aufsteigen, indem er seine Sündenschuld tilgt durch eine entsprechende Bedingung der Wiedergutmachung. Zu diesem Zweck kann Gott bösen Geistern erlauben, diesen Menschen zu quälen. Wenn der betreffende Mensch diese Qualen gerne auf sich nimmt, schafft er eine Bedingung der Wiedergutmachung, die es ihm ermöglicht, von der Familien zur Stammesebene aufzurücken. In diesem Falle erhalten auch die bösen Geister, die dieses Leiden verursachten, ihren entsprechenden Anteil an dem Erlös. Durch die Vorteile dieses Zeitalters greift die Vorsehung der Wiederherstellung immer mehr um sich und dehnt sich von der Familien- zur Stammesebene, von dort zur nationalen und schließlich zur weltweiten Ebene aus.
Wenn also ein Aufstieg in die nächsthöhere Sphäre stattfinden soll, muß die für die Erfüllung der Vorsehung verantwortliche Person unbedingt eine Bedingung der Wiedergutmachung schaffen, die dem Maß der Sündenschuld entspricht, die sie abzutragen hat. Dabei mag es sich um ihre eigenen oder aber um die Sünden ihrer Vorfahren handeln.
Zur Durchführung der Vorsehung der Wiederherstellung hat Gott Einzelpersonen berufen und ihnen angemessene Teilmissionen übertragen, damit der Gesamtzweck erfüllt werden kann. Diese Missionen gingen ständig auf Nachfolger des gleichen Menschentyps über, bis sie schließlich im Verlaufe der Geschichte erfüllt wurden.
Die Vorsehung der Wiederherstellung beginnt mit der Einzelperson und ist erfüllt mit der Wiederherstellung des gesamten Makrokosmos, nachdem sie sich von der Familienebene zur nationalen und schließlich zur weltweiten Ebene bewegt hat. Beispiele dafür finden wir in der Bibel. Die Mission Abrahams bewegte sich auf der persönlichen und Familien- Ebene, die Mission Mose auf der nationalen und die Mission Jesu auf der weltweiten Ebene.
Das Geistige Selbst der Menschen, deren Mission auf Erden unerfüllt blieb, kommt auf die Erde herab und arbeitet mit Menschen seines Typs zusammen, die die gleiche Mission durchzuführen haben, die ihnen auf Erden anvertraut war, um den "Willen" zu erfüllen. Vom Gesichtspunkt ihrer Mission aus betrachtet, übernimmt der physische Körper des Menschen auf der Erde die Rolle des Körpers für dieses Geistwesen, und durch die Zusammenarbeit erfüllen beide ihre Mission. In diesem Zusammenhang kann man davon sprechen, daß es sich bei dem physischen Menschen um die Wiederkunft des Geistwesens handelt, das mit ihm zusammenarbeitet und dessen Namen er oftmals erhält.
Daher scheint es häufig so, als sei ein Mensch auf Erden die Reinkarnation eines Geistwesens. Beispiele dieser Art finden wir ebenfalls in der Bibel. Johannes der Täufer, der seine Mission in Zusammenarbeit mit Elia erfüllen sollte, mußte gleichzeitig auch die Mission Elias, die dieser zu seinen Lebzeiten nicht vollenden konnte, durchführen. Jesus bezeichnete Johannes den Täufer mit Elia, da der Körper Johannes des Täufers den Körper Elias ersetzte.
In den Letzten Tagen müssen die Menschen auf der Erde, die bestimmte Missionen auf weltweiter Ebene durchzuführen haben, ebenfalls die Mission der Geistwesen erfüllen, die in der Vergangenheit mit der gleichen Mission betraut waren. Daher kommen diese Geistwesen auf die physischen Menschen ihrer Wahl hernieder und arbeiten mit ihnen zusammen, um ihre eigene Mission, die sie in ihrem irdischen Leben nicht erfüllen konnten, zu vollenden. In diesen Menschen auf der Erde, die die Unterstützung der Geistwesen erhalten, findet die Wiederkunft solcher Geister statt, und es hat den Anschein, als handele es sich dabei um eine Reinkarnation. Aus diesem Grunde erheben in den Letzten Tagen viele Menschen den Anspruch, der wiedergekehrte Christus, Buddha, Konfuzius, der Ölbaum oder der Baum des Lebens zu sein. Die Theorie der Reinkarnation, die die Buddhisten vertreten, geht von dem Resultat aus, das bei Menschen mit geistigen Fähigkeiten in Erscheinung tritt, da man nicht um die "Auferstehung durch die Wiederkunft" weiß.
Wie bereits in diesem Kapitel im einzelnen ausgeführt, können die Menschen in der geistigen Welt, die sich auf der Stufe der Lebensgeister im Paradies bewegen, zu den irdischen Heiligen herabkommen, die, indem sie an den Herrn der Wiederkunft glauben und ihm dienen, die Stufe der göttlichen Geister erreichen. Diese Geistwesen können ebenfalls in das Himmelreich eingehen, indem sie mit den Heiligen auf Erden zusammenarbeiten und zur Erfüllung der Vorsehung der Wiederherstellung beitragen. Daher werden zur Zeit der Wiederkunft alle Geistwesen des Paradieses herniederkommen, um mit den irdischen Heiligen zusammenzuarbeiten. Der Zeitpunkt jedoch mag unterschiedlich sein und richtet sich nach dem Glauben und Charakter der Einzelperson sowie nach den Taten ihrer Vorfahren in bezug auf die Erfüllung des Willens Gottes.
Früher oder später müssen alle Heiligen auf der Erde dem Herrn der Wiederkunft folgen und mit Hilfe der Heiligen des Paradieses den Willen Gottes erfüllen. Auf diese Weise wird die Vereinigung des Christentums erfolgen.
Wie bereits in den Ausführungen über die "Vollendung der menschlichen Geschichte" erklärt, stimmen wir mit der historischen Tatsache überein, daß alle Religionen, die im Grunde den gleichen Zweck verfolgen, graduell in die kulturelle Sphäre des Christentums übergehen und absorbiert werden. Daher ist das Christentum nicht nur eine Religion für die Christen, sondern hat die Mission, den Zweck aller Religionen der Vergangenheit zu erfüllen. Selbstverständlich wird der Herr der Wiederkunft nicht nur als Hauptträger des Christentums kommen, sondern auch die Mission des Buddha erfüllen, dessen Wiederkunft die Buddhisten erwarten, sowie die Mission des "Wahren Menschen", auf dessen Erscheinen die Konfuzianisten warten, und die des "Chung Do Ryung" (Verkünder des rechten Weges), auf dessen Kommen viele Koreaner warten.
Er wird die Missionen der Hauptträger aller anderen Religionen, auf deren Erscheinen ihre Anhänger warten, erfüllen.
Somit müssen alle Geistwesen, die in ihrem physischen Leben nicht dem Christentum, sondern anderen Religionen angehörten, wie die Geistwesen des Paradieses auf die Erde zurückkommen und sich aktiv an dem Wiederherstellungswerk beteiligen, um ebenfalls an der Auferstehung durch das Amt der Wiederkunft teilnehmen zu können, wobei jedoch die Zeit ihrer Wiederkunft ihrer geistigen Position entsprechend unterschiedlich sein mag. Alle Geistwesen müssen also zu den irdischen Gläubigen der Religion herabkommen, der sie selbst während ihres Lebens auf Erden angehörten, sie zum Herrn der Wiederkunft führen und sie beeinflussen, an ihn zu glauben und ihm zu dienen, und damit den Willen Gottes erfüllen. So werden schließlich alle Religionen vereinigt werden und das Christentum zum Mittelpunkt haben.
Das geistige Selbst der Menschen, die während ihres physischen Lebens keiner Religion angehörten, aber rechtschaffen lebten, kommt auch zu einer bestimmten Zeit auf die Erde herab, um an der Auferstehung durch das Amt der Wiederkunft teilnehmen zu können. Sie werden mit verantwortungsbewußten Menschen auf Erden zusammenarbeiten, den Herrn der Wiederkunft finden, ihm dienen und sich auf diese Weise an der Erfüllung des Willens Gottes beteiligen. Die Geschichte der drei Weisen aus dem Morgenlande, die aus dem Osten kamen, um das Kind Jesus anzubeten (Matth. 2 : 2), ist ein Beispiel dafür.
Der Zweck der göttlichen Vorsehung der Wiederherstellung ist die Errettung der gesamten Menschheit. Daher ist es Gottes Absicht, die Hölle für immer zu vernichten, nachdem die Zeit der Wiedergutmachung für die Einzelperson abgelaufen ist. Wenn die Hölle in der Welt der Schöpfung bestehen bleiben würde, sogar nach der Erfüllung des Zweckes des Guten, würde sich in bezug auf Gottes Vollkommenheit ein Widerspruch ergeben, ganz zu schweigen von seinem Ideal der Schöpfung oder seiner Vorsehung der Wiederherstellung.
Wenn sogar in der gefallenen Menschheit die Herzen der Eltern nicht glücklich sein können, solange auch nur eines ihrer Kinder unglücklich ist, wieviel mehr muß Gott als der himmlische Vater leiden! In 2. Petr. 3 : 9 heißt es: ... Er hat Geduld mit uns und möchte nicht, daß jemand verloren werde, sondern daß sich jedermann zur Buße kehre. Darum kann die Hölle in der idealen Welt, die in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes errichtet werden soll, nicht ewig bestehen bleiben. Wie sogar Satan Jesus als den Sohn Gottes anerkannte (Matth. 8 : 29), werden in den Letzten Tagen böse Geister auf die physischen Menschen, die sich auf ihrer Ebene bewegen, herabkommen und in Zusammenarbeit mit ihnen den Willen Gottes durchführen. Dann wird nach Ablauf einer bestimmten Zeit endlich Gottes Zweck der Schöpfung erfüllt.